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    Dienstag, 30. September 2014
    Blogging November - 1064

    Heute möchte ich kurz darstellen, warum ich mich seit 7 Jahren konsequent Brotdosenmaßregelungen durch Erziehungsinstitutionen widersetze und Aktionen wie „zuckerfreier Vormittag“, „gesundes Frühstück, „süßigkeitenfreie Pause“ und „Saftverbot“ ignoriere, obwohl ich gesunde Ernährung auch prima finde. Allerdings finde ich, jeder sollte für sich selbst entscheiden, was er unter gesunder Ernährung versteht. Ernährung ist ja beinahe wie Religion und meiner Meinung nach ist die Entscheidung, was jemand isst, zunächst einmal eine private Entscheidung und keine institutionelle.

    Häufig wird mir als Gegenargument genannt, dass diese Haltung den anderen Eltern gegenüber ungerecht ist. Wenn nämlich ein Kind einen Schokoriegel mit zur Schule nimmt, sehen das die anderen Kinder und wollen folglich auch einen Schokoriegel. Damit müssen sich dann die anderen Eltern auseinandersetzen, und das finden sie schlecht.

    Ich finde das aber völlig in Ordnung - warum sollen die Eltern ihre Ernährungsposition nicht ihren Kindern gegenüber vertreten? Man muss sich mit den Kindern ja auch über die eigenen Vorstellungen von Ordnung und Schlafenszeiten auseinandersetzen, von Gut und Böse, über das Zähneputzen und so weiter. So ist das eben, wenn man eine Meinung hat, das will man doch bestimmt jetzt nicht alles normen. Abgesehen davon, dass es eben verschiedene Ansichten gibt, was die Norm sein sollte – manche Kinder wachsen vegetarisch, schweinefleischfrei oder vollwertig auf, auch da kann man sich nicht darauf ausruhen, dass Schule oder Kindergarten das regeln.

    Anders ist es natürlich, wenn Schule oder Kindergarten das Essen anbieten – wenn man sich dann einer Institution angeschlossen hat, die eben zucker-gluten-laktosefrei-bio-vegan kocht, dann isst das Kind eben so. Wer das Essen anbietet, entscheidet, was es gibt, das ist bei uns zu Hause genauso. Und in der Konsequenz entscheidet derjenige, der die Brotdose packt auch, was hineinkommt. Und das bin ich.

    Und nun ist es so, dass ich Mademoiselle, soweit ich mich erinnere, noch nie Saft mitgegeben habe und normalerweise hat sie völlig „normgerechte“ Dinge in ihrer Brotdose wie Brot, Obst, Gemüse etc. Aber wenn mal noch ein Stück Kuchen übrig war oder wenn wir morgens beim Bäcker ein Croissant kaufen, habe ich überhaupt keine Lust, das zu diskuktieren. Es geht niemanden etwas an, ob ich finde, mein Kind „braucht“ das, oder ob ich morgens in Eile war und keinen zum Schwan geschnitzten Apfel mehr geschafft habe, oder ob Mademoiselle halt einfach Lust darauf hatte.

    Aufklärung über Ernährung finde ich gut und wichtig und schätze diese Bemühungen der Schule sehr. Als Eltern die eigene Position dem Kind gegenüber vertreten, auch zu erkären und zu diskutieren, halte ich für unabdingbar. Mit Maßregelung komme ich in keinem Kontext gut zurecht.


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    Heute aussortiert: noch nichts. Kommt vielleicht noch.

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