Zunächst das Wichtigste: der Kater ist in der Klinik stabil, muss jedoch operiert werden. Das konnte heute nicht stattfinden, weil heute lauter Tiere operiert werden mussten, denen es viel, viel schlechter ging. Für morgen ist er aber fest eingeplant. So lange ist er „auf Station“, sie melden sich morgen zwischen 8 und 9 „nach der Visite“ mit einem Update und dann nach der OP nochmal. Wenn wir ihn abholen können, wird es ein „Arztgespräch“ und einen „Entlassbrief“ geben. Es bringt mich sehr zum Lachen, wie in der Tierklinik exakt derselbe Jargon verwendet wird, wie in einer Menschenklinik.
Ich schlief gut, der Tag gestern hatte mich etwas ausgeknockt und ich war aber auch beruhigt, da der Kater ja in guten Händen ist und die Katze entspannt auf die Trennung reagierte, auch M ging es (im Rahmen des Erwartbaren) besser, Fieber nur um die 38 und sehr verrotzt. So schlief ich traumlos von etwa 22 Uhr bis 5:30 Uhr, dann war ich kurz wach, las im Internet, schüttelte wenig überrascht, aber doch enttäuscht, den Kopf und schlief nochmal weiter bis 7:30 Uhr.
Kurzer Plausch mit der Putzhilfe, ihr Deutsch ist so enorm gut geworden im letzen Jahr, das ist Wahnsinn. Vor einem Jahr konnten wir gerade so „guten Morgen, wie geht’s“ miteinander sprechen und der Rest lief über Google Translate, nun können wir uns über alle Alltagsthemen recht problemlos unterhalten.
Im Büro war viel aufzuarbeiten, weil ich gestern ja nicht so ganz zurechnungsfähig war. Zusätzlich ging wieder für eine halbe Stunde mein Mailsystem nicht, es findet dann keine Verbindung zum Server, das ist neu seit unserer Systemumstellung und eine halbe Stunde ist eher kurz, am Montag waren es anderthalb Stunden. Es regt mich unfassbar auf, niemand findet bisher das Problem. Heute war das nicht so schlimm, ich hatte sowieso geplant, einige Leute aufzusuchen um Dinge zu besprechen, dazu war dann Zeit.
Früher Feierabend um 16 Uhr, denn Herr N und ich waren in größerer Runde zum Gänse-Essen verabredet. Für M holte ich unterwegs zwecks Aufpäppeln noch scharfes Curry mit Tofu und vegetarische Nudelpfanne mit Erdnusssoße, dann machten wir uns zur Gans auf. Die war lecker, jedoch nicht so, wie in meiner Erinnerung. Ich glaube, das war meine vorletzte oder letzte Gans.
Auf dem Rückweg sagte der Moderator im Autoradio lapidar „…hat Kanzler Scholz den Finanzminister Lindner entlassen“. Aha. Ich informiere mich dann jetzt mal.
Frage in der täglichen Contenvorschlagliste heute. „Was haben Sie studiert?“ Mir ist, als hätte ich das schon sehr oft gesagt. Ich habe Anglistik und Romanistik auf Magister studiert und Englisch, Spanisch und Deutsch als Fremdsprache auf Lehramt und ich habe ein Vordiplom in BWL. Ein paar andere Sachen habe ich noch berufsbegleitend so jeweils 1-2 Semester studiert, die aber alle ohne Abschluss.
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(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen)
Ich hatte einen richtig super Tag, von morgens dem Aufstehen an, ich hatte super geschlafen und war erholt und hatte Bock auf alles, das heute anstand. Die Haare saßen gut, die Kleidung, die ich wünschte, war gewaschen und getrocknet, das Wetter bereitete mir Freude. Alles war perfekt bis zu dem Moment, als ich die Schuhe angezogen hatte, um das Haus zu verlassen, denn in diesem Moment kotzte der Kater. Das ist bei Diabetikern, die man gerade gespritzt hat, doof. Ich ging also zu M, um ihr das zu sagen, ich wusste, dass sie erst mittags zur Uni muss und dort ihren ersten Test der Unikarriere schreibt, so konnte sie vorher ein Auge auf den Kater haben und später nochmal füttern. Also sagte ich „Du, der Kater hat gekotzt“ und sie antwortete wimmernd „Ich bin total krank!“
Ja, so war das also. Den Kater ließ ich erstmal Kater sein, um M zu beruhigen, den genauen Gesundheitszustand festzustellen und einen Plan zu machen, was die beste Vorgehensweise ist. Derweil kotzte der Kater erneut. Als das Kind stabilisiert war also Konversation mit der Tierärztin, die sagte, erstmal abwarten und immer wieder Fressen anbieten und Blutzucker messen, so lange das Tier guter Dinge ist (und das war er, er verfolgte die Katze, kletterte herum, wirkte nur etwas unruhig), droht keine unmittelbare Gefahr. Am Nachmittag sollte ich mich wieder melden und berichten, wie die Lage ist.
Ich loggte mich also in den Arbeitslaptop ein, sehr unkonzentriert und fahrig und alle Leute mit allen Problemen und allen Plänen schienen gerade heute anzurufen und mit mir sprechen zu wollen, es war grauenhaft, bei jedem einzelnen Anrufe dachte ich „ach das müssen wir doch jetzt nicht auch noch machen, wir können doch erstmal Kind und Kater wieder hinkriegen!!“ aber nun, so ist es halt, die Welt dreht sich weiter, auch wenn Kind und Kater krank sind.
Über Mittag verschlechterte sich dann alles, mir schien, als habe der Kater Schmerzen, so dass wir am Nachmittag bei der Tierärztin waren. Sie tastete ab, sagte „ach du scheiße“, verschwand mit dem Tier beim Roentgen und sagte dann „Notfall, Tierklinik“, rief auch sofort in einer Klinik an, zu der sie uns dann schickte, als ich fuhr den Wagen vor, M (die es sich nicht hatte nehmen lassen, mitzukommen), packte den Kater wieder ein und nahm Instruktionen entgegen und dann fuhren wir zur Tierklinik, kamen 15 Minuten später an und – das war viel besser als in jeder Menschenklinik in der ich je war, möglicherweise wegen Datenschutz? – die vollständige Akte war schon von der Tierärztin an die Klinik übermittelt, also alle Bilder, Laborwerte, Diagnosen, Therapien und Befunde der letzten Jahre vorhanden.
Der Kater hat die Harnröhre voller Steine und einen Harnverhalt, die Blase war übervoll, er wurde sofort narkotisiert und bekam einen Katheter. Das hat bis dahin gut geklappt, was bei so kleinen Tierchen mit Vorerkrankungen ja nicht selbstverständlich ist, aber, wie die Klinikärztin sagte: „Natürlich bestehen Risiken, aber wir machen das ja nicht zum ersten Mal, das ist unser Job.“ Nun muss er zunächst einmal dort bleiben, zur Ultraschallkontrolle, Warten auf die Laborergebnisse und natürlich Überwachung des Blutzuckers und morgen sehen wir weiter, ob man das so hinkriegt oder ob er möglicherweise operiert werden muss. Die ganz akute Notsituation ist aber erst einmal vorbei und sie sorgen dafür, dass er keine Schmerzen hat, das ist erst einmal das wichtigste.
Die Katze daheim ist derzeit entspannt, sie schaute – in meiner Interpretation – etwas irritiert, dass wir ohne Tasche zurückkehren aber hat bereits gefressen und sitzt nun neben mir im Sessel und putzt sich.
Und: ich habe es bisher geschafft, nichts zu googeln. Bringen Sie das nicht durch unbedachte Kommentare ins Wackeln.
Und ich ziehe die Schuhe jetzt wieder aus, in der Hoffnung, dass der super Tag sich so bald wieder neu herbeilocken lässt.
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Das Besuchskind musste um 5:30 Uhr das Haus verlassen – also nicht, dass ich dafür gebraucht worden wäre, M und er regelten das allein und sie fuhr ihn zum Bahnhof, aber die Katzen dachten dann halt, der Tag hätte begonnen, und mobbten mich aus dem Bett. Ächz, ächz.
Dafür hatte ich dann ausreichend Zeit, zu Fuß zu gehen statt Rad zu fahren. Durch Herbstnebel und buntes Laub, das war schön, ich nahm mir sogar noch Zeit, das Auto zu entlauben, es steht schon eine Weile am Straßenrand und war nicht mehr so gut zu identifizieren. Jetzt sieht es wieder aus wie frisch geparkt. Und dann kaufe ich mir noch einen Blumenstrauß, ebenfalls in bunt. Der Blumenladen hat wunderschöne Weihnachtspostkarten und gar nicht mal teuer, ich glaube, 1,80 EUR das Stück und 12 Stück in einer dekorativen Metallschachtel für knapp 20 Euro. Nur schreibe ich ja gar keine Weihnachtskarten. Das fand ich in dem Moment sehr schade und war enorm versucht, doch eine Metallschachtel voller Karten zu kaufen und dieses Jahr ein Mensch zu werden, der Weihnachtskarten schreibt. Ist aber auch nicht das erste Mal und es hat letztendlich nie funktioniert, genauso wenig, wie es mir gelingt, einen Abreißkalender täglich oder wöchentlich abzureißen. Es geschieht einfach nicht. Ich habe keine Karten gekauft.
Im Büro ein Arbeitstag ohne feste Termine, den ich nutzen konnte, um verschiedenen Dinge aufzuarbeiten und verschiedene Themen mit Personen zu klären. Ein neuer Mitarbeiter war auch da, das kostete mich ungewohnt viel Zeit, weil diejenigen, die sich sonst um so etwas kümmern im Urlaub sind und weil er überaus gesprächig ist.
Zu Hause warteten die Katzen im Gästebett, also konnte ich das nicht abziehen und die Decke wieder vakuumieren und so weiter. Morgen vielleicht. Jetzt bin ich auch schon zu müde.
In der täglichen Contentvorschlagliste wird heute nach „Liebeskummer“ gefragt. Dazu weiß ich nichts.
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Hm, wo ist der Tag hin? Das ging überraschend schnell. Dabei war ich schon ab 7 Uhr wach und aufgestanden, las zunächst ein Buch, später kümmerte ich mich um Papierkrams und unterhielt mich dabei im Virtuellen Büro, nebenher liefen insgesamt 6 Maschinen Wäsche. Später telefonierte ich noch ausführlich mit Frau Herzbruch und mit meiner Schwester. Und zwischendrin kam mein Patenkind zu Besuch, allerdings zum Besuch zu mir sondern zu M, die beiden zogen dann auch schnell wieder los. Er kam mit riesigem Koffer, das verwunderte mich kurz, denn angekündigt war „1 Nacht“. Klärte sich aber auch auf, denn er reist morgen früh weiter nach Paris, dort macht er für ein paar Monate ein Praktikum. Meine Güte, wie groß die geworden sind, in meiner Erinnerung ist der allererste Besuch noch ganz präsent, damals in einer anderen Wohnung, M war drei Monate alt, das Patenkind war ein Jahr und drei Monate alt, versteckte überall in der Wohnung rohe Kartoffeln und stolperte bei quasi jedem Gang einmal über M, die halt noch auf dem Boden herumlag und weder Laufen noch Krabbeln konnte, klar, mit drei Monaten ist das so.
Den ganzen Tag juckt mir auch die Nase. Papa N sagt, das bedeutet, man bekommt Geld. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es in meinem Fall anders ist, es ist nämlich ein ab und an auftretendes Überbleibsel der Gesichtsgürtelrose und bedeutet, jedenfalls meiner Erfahrung der letzten 6 Wochen nach, dass ich angestrengt bin oder nicht genug geschlafen habe. Im vorliegenden Fall letzteres. Ich habe gestern noch sehr lange im Bett gelesen.
Dann habe ich mit etwas Nachdenken festgestellt, dass ich in nächster Zeit so wenig wie möglich Radfahren sollte. Mir tut nämlich seit etwa zwei Monaten der rechte Arm weh, erst dachte ich an einen Mausarm, die übliche Orthese half aber nicht und der Schmerz sitzt höher, eher im Ellbogen. Während ich krank zu Hause war, verschwand er, wenn ich auf Reisen bin, verschwindet er ebenfalls, außer ich habe einen Rollkoffer dabei, dann nicht. Er wird extrem, wenn ich längere Zeit einen Rollstuhl schiebe, dann pocht es nachts, oder eben, wenn ich Rad fahre, dann pocht es auch nachts. Das ist ein sehr schlechte Entwicklung, ich fahre ja nicht aus Vergnügen Rad, sondern um von A nach B zu kommen, für meine ganz alltäglichen Wege. Die ohne Rad eben deutlich länger dauern oder teilweise auch grotesk kompliziert sind – außer, ich würde Auto fahren, was ich aber a) bekanntlich hasse und b) der Arm auch sowieso nicht so komplett goutiert (wenn er es auch besser findet als Rad). Ich werde also mehr zu Fuß gehen in den nächsten Wochen und nur in Fällen besonderer Eile oder Komplikation das Rad nehmen, dann hoffen, dass sich alles ausreichend beruhigt für eine baldige Wiederaufnahme des normalen Lebens.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Was sind gute Ansätze, um Menschen in dienstlichem/professionellen Kontext dazu zu bringen, besser zusammen zu funktionieren?“
Ich würde mal sagen, dazu gibt es zig Bücher und Theorien und meine dilettantische Antwort darauf ist nur für die Personen relevant, die mit mir arbeiten. Ich halt es für einen guten Ansatz, den Menschen begreiflich zu machen, dass es in ihrem ganz eigenen Interesse ist, gut zusammen zu funktionieren. Weil die meisten sich in einer spannungsgeladenen Situation nicht wohl fühlen und weil sonst alles länger dauert und kompliziert wird. Haben das alle begriffen, ist das ja schon die halbe Miete. Dann predige ich noch, dass man das Problem von der Person trennen muss. Das ist für mich die Zauberformel.
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Die Nacht war sehr durcheinander, ich schlief spät ein, wurde dann nach einer Stunde durch einen Anruf von M geweckt, sie war unterwegs und es gab Probleme. Die Probleme wurden gelöst, darüber wurde ich nach weiteren zweit Stunden informiert, dann war ich entspannt aber eben auch ziemlich wach. Gegen 4 Uhr schlief ich wieder ein, um 7 Uhr klingelte der Wecker zu Versorgung des Diabetiker-Katers, dann schlief ich nochmal bis halb 10 und war am Ende halbwegs fit.
Geplant war ein gemütlicher Tag im Sessel, mit Buch, hier eine weitere Misslichkeit: der Akku von Kindle war leer und das Kabel so kurz, dass ich dann nicht bequem lesen konnte. Micro USB ist irgendwie wirklich out, ich habe so gut wie keine Kabel mehr dafür und sowieso hat der Kindle Oasis meine Erwartungen enttäuscht: katastrophale Haptik und absurd kurze Akkulaufzeit. Ich werde mir bei den nächsten Angeboten einen Paperwhite kaufen und den Oasis nur noch als Zweitgerät nutzen, der kann dann immer am Strom hängen und am Bett liegen oder so.
Das Highlight des Tages war der Wocheneinkauf. Ist eigentlich Verbeugen wieder irgendwie in Mode gekommen? Ich hatte hatte ja einen sehr vollen Einkaufswagen, ließ daher einen Herrn, der nur ein paar Dinge in der Hand hielt, vor und er verbeugte sich mehrfach leicht. Dabei fiel mir auf, dass diese Bewegung mir in letzter Zeit öfters mal begegnet, schon einigermaßen vertraut ist, es aber früher nicht war. Ist es wieder in? Oder liegt das an meinem Alter, verbeugt man sich vor mittelalten Frauen schon immer häufiger mal? Oder ist es wegen Corona als Händeschütteln-Ersatz gekommen – gut, Hände hätten wir uns im Supermarkt jetzt sowieso nicht geschüttelt, aber mir fiel ein, dass auch der Vermieter, der mich letzte Woche im Büro besuchte, sich zum Abschied knapp verbeugte. Da wäre früher eher Händeschütteln zu erwarten gewesen. Wobei wir nicht freundschaftlich auseinander gingen, möglicherweise war die Verbeugung ironisch. Irgendwann werden Brillen erfunden, die die Gefühlsregung, die jemand mit seiner Bewegung, Mimik, Gestik rüberbringen will kurz einblendet. Und dann wird alles besser.
Auf dem Rückweg vom Einkauf komme ich immer an einer Stelle vorbei, bei der die Verkehrsführung, konkret die Spuren vor einer Ampel, geändert wurden, also mit gelb überklebt. Ich habe das so in der Fahrschule gelernt, dass die gelben Markierungen die weißen Fahrstreifen ersetzen. Scheine aber die einzige zu sein, die da vorbeikommt und das noch gegenwärtig hat, denn wirklich jedes einzelne Mal, wenn ich dort entlang fahre, fährt mir jemand beinah in die Seite und hupt dann auch noch. Heute war Contenance nicht im Angebot und als ich an der Ampel dann neben dem Huper zum Stehen kam, kurbelte ich das Fenster runter und brüllte gestikulierend hinaus. Der andere bedeutet mir, er könne mich nicht hören, nicht verwunderlich natürlich, seine Scheibe war ja oben. Ich gestikulierte sehr aufgebracht weiter, er gestikulierte lachend zurück und hob den Daumen, ich musste auch lachen und als Grün wurde und die zwei Spuren hinter der Ampel zu einer wurden, Reißverschlussverfahren, ja auch immer ein guter Anlass, sich zu streiten, ließ er mich mit Lichthupe vor. Immerhin. Verstehe trotzdem nicht, wieso wirklich niemand diese gelben Linien kapiert, so kompliziert ist das ja nun wirklich nicht.
Am Abend kam noch unerwartet Besuch aus dem Chor, um noch etwas vorbeizubringen, wir verquatschten uns ein wenig, daher spätes Abendessen und in der Küche stehen noch alle Einkäufe herum. Ich möchte jetzt aber endlich im Buch weiterlesen, das Lesegerät ist wieder aufgeladen und naja, die Sachen stehen im Zweifel ja auch morgen noch da.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Haben Sie einen Staubsauger – Roboter?“
Ja, habe ich, er hatte sogar mal einen Namen, den ich aber vergessen habe, M hat ihn damals benannt nach dem einen Typen aus einer Fernsehserie mit zwei Typen, die Monster jagen und einer von denen jammert ständig, genauso wie der Staubsaugerroboter, der immer jammert, irgendwas sei im Weg oder unter seinen Füßen oder er stecke irgendwo fest. Ich weiß nicht, wie die Serie heißt, der Titelsong ist „Carry on wayward son“. Jedenfalls, der, dessen Name nicht genannt werden kann, steht nun unter einem Schrank im Gästezimmer und staubt dort ein. Es ist ja so: Mittwochs saugt die Putzhilfe. Und ich sauge punktuell, wenn ich irgendwo was sehe, das mich stört. Das ist dann meistens am Wochenende vor den Katzenklos und in der Küche vor der Arbeitsplatte. Unter der Woche bin ich ja sowieso wenig da und wenn ich da bin, will ich garantiert keinen Staubsauger dauerbrummen hören. Also weder abends noch am Wochenende. Der Staubsaugerroboter war für mich ein Fehlkauf.
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Im November wird täglich gebloggt, egal was ist und komme was wolle und so weiter. Also Hallo!
Seit vier Tagen ist hier Nebel. So richtiger schöner Herbstnebel, bei dem ich aus dem Büro den Boden nicht sehen kann. Ab und zu kommt eine Krähe vorbeigeflogen, sehr stimmungsvoll! Heute früh am Aufzug sagte ein Mann zu einem anderen „Ist das hier oft so neblig?“ und der andere antwortet: „Nein, normal nie!“, worauf ich mich einschalten musste, denn „Als ich hierher gezogen bin, dachte ich einen knappen Monat, das mit der Skyline sei ein Witz, weil ich sie überhaupt nie gesehen habe!“ So arg ist es dieses Mal nicht, heute am Nachmittag klarte es auf.
Heute ist nicht nur November sondern auch Freitag, da war natürlich Chor. Für mich die letzte Probe vor dem Konzert, weil ich die nächsten beiden Freitage au Reisen bin. Das ist etwas misslich, denn eins von den Stücken, die gesungen werden, habe ich überhaupt noch nie geprobt wegen einer dummen Kombination aus vergangenen Reisen und Gesichtsgürtelrose. Es ist aber vorher ja noch die Generalprobe, ich hoffe, nein, ich bin in positiver Erwartung, dass sich dann alles finden wird. Es ist ja sowieso alles viel einfacher, wenn Instrumente mit am Start sind, dann kann man von denen Harmonien abhören.
Im Büro gibt es eine super Neuerung, nämlich ein neues Office-Paket, in dem bei Mails immer schon Antworten vorgeschlagen werden. Freundlich-zugewandte Kurzantworten in schönen Variationen wie „Danke sehr!“, „Besten Dank!“ und „Danke vielmals!“. Ich verwende diese Funktion exzessiv, ich glaube, das macht meine Arbeit besser.
Was habe ich im November vor? 2x Gans essen. Eine Reise nach Berlin, eine Reise nach Kassel, eine Reise nach Düsseldorf. Corona- und Grippeimpfung, Chorkonzert und Plätzchen backen. Drei Lesedingstermine und zum Abschluss eine Geburtstagsfeier. Zu Beginn aber noch ein ruhiges Wochenende ohne Termine aber mit Plänen: ich möchte drei Adventskalender (für M, für meine Schwester und für Fragmente) zusammenstellen, das Material ist bereits gekauft und ich freue mich schon total, alles zu verteilen!
Die tägliche Contentvorschlagliste habe ich zusammengeschoben, es ist ja Quatsch, wenn da so Lücken drin sind. Frage heute also: „Sie konnten ihr zerstörtes Knie mit Übungen wieder in Form bringen. Könten Sie diese Übungen beschreiben?“
Nunja. Zunächst mal habe ich das Knie wieder in Form bringen lassen, mit einer Operation. Ich hatte einen Kreuzband-, Innenband-, Außenband- und Meniskusriss, da kommt man nur mit Übungen nicht allzu weit. Nach der OP hatte ich ein Übungsprogramm für zu Hause ab Tag 1, das ich in einem Beutelchen mit Schmerzmitteln, Kontrollterminen, Phsyiotherpieverordnung und so weiter mitbekommen hatte, da das Bein in einer Schiene steckt und sich nur um 10 Grad beugen durfte, ging es hauptsächlich um „Zehen anziehen“, „Bein als Ganzes anheben“ und „Bein bis zur Sperre bei 10 Grad beugen und wieder Strecken“, das alles 100 Mal am Tag mindestens oder so ähnlich. Als die Drainage raus war dann halt Physiotherapie und nachdem die abgeschlossen war und ich wieder ohne Krücken laufen und das Bein in der Theorie – aber nicht aus eigener Kraft – wieder fast komplett anwinkeln konnte, war ich dann auf mich gestellt.
Bekanntlich habe ich ja eine Katze, die von Frau Herzbruch immer gebodyshamed wird und diese Katze frisst besonders gern (und phasenweise auch nur), wenn man dabei neben ihr auf dem Fußboden sitzt oder eben kniet. Knien ging nicht, das fand ich doof, also habe ich der Katze ihren Wunsch erfüllt und mich täglich morgens und abends neben ihr auf dem Fußboden niedergelassen und während sie fraß dann halt versucht, daneben zu knien mit immer weniger Abstützen mit den Händen, und, als das wieder ging, dann immer weiter mit dem Hintern auf den Fersen abzusetzen. Ich weiß nicht, wie lange das gedauert hat, bis das kaputte Knie wieder so reagierte, wie das nicht kaputte. Länger als ein Jahr definitiv. Mittlerweile mache ich eher Rückengymnastik, wenn ich neben der Katze auf dem Fußboden bin. Wenn ich das so schildere, bin ich ein wenig in Sorge, den das gute Tier ist ja mittlerweile 13 Jahre alt, wenn sie irgendwann stirbt, geht es mit meiner Fitness vermutlich steil bergab und ich werde über kurz oder lang Hilfe brauchen, wenn ich vom Fußboden wieder hochkommen will. Naja. Da sind wir noch nicht.
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Spannend sind die Reaktionen, wenn man mit so einem lädierten Gesicht herumläuft, wie ich – wobei es ja schon viel besser ist, es sieht jetzt nicht mehr so aus, als hätte ich einen Boxkampf verloren sondern nur noch so, als wäre ich mit der Stirn gegen eine Tür gelaufen.
Konkret an dem Tag, an dem ich wegen zugeschwollenem Auge vom Augenarzt kam, brauchte ich für den Heimweg von 10 Minuten fast eine Stunde, weil ich ständig angehalten und in längere Gespräche verwickelt wurde – ausnahmslos von Männern, die ich auf ca. 10 Jahre jünger als mich selbst schätzen würde und die alle (sehr wahrscheinlich) nicht muttersprachlich Deutsch sprachen. Sie erkundigten sich wahlweise, ob ich Hilfe bräuchte oder sagten „Entschuldigung, ich glaube, Du solltest das einem Arzt zeigen“. Auf mein Antwort, ich käme gerade vom Arzt fragten sie nach: welcher Arzt? Aha, wo hat diese Ärztin ihre Praxis? Ist die gut, bist du zufrieden? Ist sie jung und modern oder alt und erfahren? Was hat sie gesagt, was wird jetzt gemacht? Das ganze am Kiosk, in der Schlange beim Bäcker, an der Ampel, einfach so auf der Straße.
Einen Tag später war ich auf einer Feier mit insgesamt 60 Personen, von 18 Uhr bis 2 Uhr nachts, zu keinem Zeitpunkt wurde mein Gesicht in irgendeiner Form angesprochen. Gastgeber und Gastgeberin wussten Bescheid aber ansonsten niemand, ich unterhielt mich insgesamt viel, mit Bekannten, mit Fremden – niemand fragte irgendwas.
Heute im Büro ganz ähnlich, wie gesagt, mit deutlich verbesserter Optik aber immer noch eindeutig irgendwie lädiert. In meinem eigenen Umfeld: kein Kommentar. Bei den Köchen in der Kantine, bei den Malern, bei der Security: hast du dich verletzt/was ist Ihnen denn passiert und naja, von der Security eher fragen, ob ich mich wieder mit irgendwem auf der Straße gestritten habe und sie dieses Mal nicht schnell genug da waren.
Spannend.
Ansonsten heute erst leichtes Überforderungsgefühl: diese Informationsdichte, dieses Tempo, diese Komplexität – kann ich das (nach einer Woche!) noch?? Und dann ging es mir wunderbar. Wie es mir immer wunderbar geht, wenn ich spannende Sachen mache und ich mich sofort so viel besser fühle, als wenn ich im Sessel abhänge und über meine Befindlichkeiten reflektiere und ich frage mich, ob das Zufall ist, ob es mir exakt an diesem Tag plötzlich einfach so viel besser geht und es mir vielleicht sogar noch einen Ticken mehr viel besser ginge, wenn ich klassisch ausgeruht hätte oder ob es Hand in Hand geht, also dass mir „klassisch ausruhen“ einfach nicht so richtig bekommt.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Reisepläne – wohin als nächstes?“
Nach Zeeland, in ein Häuschen auf dem Strand, gleich am Freitagmorgen mit Violinista.
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Wie können schon wieder 4 Tage vergangen sein? Sehr eigenartig. Jedenfalls ist heute WmdedgT - alles dazu, wie immer, bei Frau Brüllen.
Ich wachte heute zum ersten Mal um halb 7 auf und versorgte die Katzen, schlief dann weiter bis 9 Uhr, zum Glück wachte ich dann von selbst wieder auf und musste mich nicht um 9:30 vom Wecker wecken lassen. Um 10 war ich nämlich schon verabredet mit dem Vorstand vom Chor zu Einzelheiten der Chor-Buchhaltung. Wir erwischten uns zunächst etwas auf dem falschen Fuß, es waren Konten anzulegen, dazu habe ich keine Berechtigung, was völlig OK ist, dann kann ich sie eben nicht anlegen. Das geht nur mit Admin-Rechten. Es ist auch völlig OK, mir die Admin-Rechte zu geben und darum zu bitten, dass ich Bescheid gebe, wenn die Konten angelegt sind, damit diese Rechte dann wieder entzogen werden, weil das so eigentlich nicht vorgesehen ist, alles kein Thema, ich bin da sehr leidenschaftslos. Was allerdings totaler Quatsch ist ist, zu sagen, dass ich Bescheid geben soll, wenn die Konten angelegt sind und man die Rechte dann wieder rausnimmt, weil da sonst so viele Möglichkeiten zu klicken sind und das könnte doch sehr verwirrend sein.
Nunja, nachdem wir das geklärt hatten, lief es wie am Schnürchen, die Konten sind jetzt angelegt, ich habe Bescheid gegeben, dass alles erledigt ist und die Rechte jetzt wieder weg können, dazu hatte aber offensichtlich noch niemand Zeit, ich habe mich derweil gründlich umgeschaut und nichts sonderlich Interessantes gesehen, das ich nicht vorher auch schon gesehen hätte und habe das Programm wieder geschlossen. Meine Güte.
Um 11 war dann gleich die nächste Verabredung mit zwei Leuten aus meiner aktuellen Weiterbildung - wegen zugeschwollenen Augen hatte ich letzte Woche einen Tag von zweien verpasst und die anderen brachten mich auf Stand, sehr nett und interessant, wir kannten uns nämlich vorher noch nicht.
Um 13 Uhr kam ich dann zum Frühstück im Sessel an, wollte nach dem Frühstück ein Mittagsschläfchen halten, schließlich bin ich noch rekonvaleszent, aber war leider nicht müde und nachdem ich ein paar Minuten mit geschlossenen Augen aber ohne Schlaf herumlag, stand ich halt wieder auf. Ich sortierte ein bisschen hin und her, las ein bisschen hier und da, telefonierte mit da und dort, kraulte Katzen, unterhielt mich mit Herrn N und dem Kind und der Nachbarin, mailte mit der Tierärztin, die mit den Entwicklungen zufrieden ist, begann, einen Film zu schauen zu einem Buch, das wir im Lesedings gelesen hatten aber brach ihn nach 20 Minuten ab, weil er einfach komplett uninteressant war, telefonierte mit einer Mitarbeiterin, die wegen unglücklichem Familienzeugs sehr kurzfristig, also ab sofort, erstmal frei und dann ein anderes Arbeitszeitmodell mit Auslandsaufenthalt braucht, telefonierte nach etwas nachdenken mit dem Chef und nun haben wir einen Plan (wenn es sehr schnell gehen muss, hat so eine Autokratie durchaus Vorteile), kurz verschriftlicht, kurz Entsendung beantragt, mir notiert, wer Montag alles informiert/einbezogen werden muss, so ging der Tag vorbei, zwischen 13 Uhr und 19:30 Uhr (jetzt) liegen natürlich auch nicht ganz so viele Stunden.
Jetzt habe ich Appetit auf Milchreis, den koche ich nun, das Kind ist und isst außer Haus, Herr N mag keinen Milchreis aber ist ja groß und wir haben noch Reste von veganem Erdnusscurry und auch von Bigos im Kühlschrank und dann mal schauen, vermutlich lese ich ein Buch und kraule immer mal zwischendrin eine Katze. Sehr ruhig, sehr ereignislos, ich bin ein sehr vernünftiger Mensch!
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Also, falls Ihnen mal aus mysteriösen Gründen die Stirn juckt, so als sei evtl. ein Insekt dagegen geflogen, ziehen Sie ruhig eine Gesichtsgürtelrose in Betracht. Meine Güte, man macht was mit.
Freitag war alles gut und auch das Stechen weg, Samstag tickten meine Lymphknoten an der linken Halsseite plötzlich aus, Sonntag hatte ich einen ganz dezenten daumennagelgroßen Ausschlag auf der Stirn, für andere kaum sichtbar, wie kleine Hitzepickelchen. Die Lymphknoten stellte ich Montag der Hausärztin vor, erwähnte dabei den Ausschlag, den sie mit einer Lichtlupe untersuchte und dann bekam ich ein ganzes Arsenal an Medikamenten, Einnahme alle 3-4 Stunden, ja auch nachts, bitte Wecker stellen. Dienstag war ich dann gleich wieder bei der Ärztin, weil der Ausschlag sich Richtung Auge bewegte, Notfallüberweisung zur Augenärztin, dort aber alles ok nur noch zwei zusätzliche Medikamente, prophylaktisch und wiederkommen, wenn es schlechter wird. Am nächsten Tag war ich wieder bei der Augenärztin, denn das Auge war zugeschwollen. Aber immer noch innen drin völlig ok, das Problem nur eins der umliegenden Haut. Ab Donnerstag leichte Besserung, Freitag dann Tränensäcke als wären Nikolausgeschenke drin, wo vorher das Augenlid von oben gedrückt hatte, drückte es nun von unten nach oben, auch noch auf beiden Gesichtsseiten, also wieder zur Hausärztin, alles in Ordnung, das Gesicht arbeitet jetzt halt, das wird alles abtransportiert. Wurde es dann am Samstag. Sonntag deutliche Besserung, Montag Absetzen der Medikamente, heute fühle ich mich ziemlich fit, nur auf der Stirn ist noch Schorf und die Gesichtshaut ist allgemein etwas trocken und mitgenommen, das wird jetzt schön gepflegt, Freitag gehe ich zum Friseur und dann bin ich wie neu.
Ich hatte übrigens keine Schmerzen. Unerklärlicherweise. Die Schmerzen sollen bei Gürtelrose ja höllisch sein, was mir gestern noch ein Apotheker mansplainen wollte, ich fragte nämlich nach einer geeigneten Pflege für die Gesichtshaut, er fragte nach dem Anlass und sagte dann „ah, da hat man ja sehr starke Schmerzen“ und ich erwiderte, dass ich glücklicherweise keine Schmerzen hatte, worauf er „das ist nicht möglich“ sagte und ich dann in die Luft ging und wir die Transaktion Creme gegen Geld schließlich in eisigem Schweigen beendeten. Für meinen Langmut hat die Erkrankung nichts getan, das steht fest, wie die Schmerzen sind, kann ich nicht sagen, ich habe nichts gespürt, wir waren ja glücklicherweise auch superfrüh mit den Medikamenten im Einsatz, ich möchte gar nicht wissen, wie das sonst geworden wäre.
Interessant fand ich – das wusste ich vorher nicht: man steckt mit einer Gürtelrose andere Leute nicht mit Gürtelrose an sondern mit Windpocken. Das ist also eine Krankheit wie eine Pokemon-Evolution.
So viel in aller Kürze, mehr habe ich nicht erlebt, auf die Wiesn bin ich am Sonntag dann leider nicht gefahren, wobei ich hätte fahren können, ansteckend war ich nicht mehr, aber es erschien mir nicht in Anbetracht der Gesamtsituation nicht so schlau. Zumal ich Samstag bis 2 Uhr nachts auf einer Geburtstagsfeier (leider keine Halloweenfeier, das hätte optisch noch besser gepasst) war und um 6 Uhr hätte im Zug sitzen müssen, ich war einerseits traurig, aber als morgens um 5 der Wecker für die Medikamente klingelte, war ich auch glücklich, dass ich nicht aufstehen muss. Nächstes Jahr dann!
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Ich habe dazugelernt, ja, das ist möglich. Ich habe dieses Mal nur ein halbes Jahr gewartet, bis ich das Fahrrad erneut inspizieren, pflegen, ölen, aufpumpen und so weiter ließ. Es fuhr noch ganz gut. Jetzt fährt es wieder brillant. Ich weiß nicht, was die da machen, immer, wenn es versorgt wurde, fühlt sich das Fahren wie Fliegen an. Ich sollte öfters hinfahren, vielleicht jedes Vierteljahr. Nehme es mir für die Weihnachtszeit nochmal vor. Dieses Mal wurden sogar neue Handgriffe und ein neues Schloss spendiert!
Ich war also etwas später im Büro und ging dann etwas früher, weil der Kater zur Kontrolle zur Tierärztin sollte, um 16 Uhr. Schon ab mittags hatte ich Schnappatmung. Tierpraxis und Zahnpraxis sind Dinge, mit denen mein Kopf nicht gut klarkommt, bei Tierpraxis stellt er sich vor, dass das Tier aus der Transporttasche gehoben wird und schon in diesem Moment „nee, das wird nix mehr, müssen wir jetzt sofort einschläfern, warum sind Sie nicht früher gekommen???“ gesagt wird und bei Zahnpraxis analog „nee, das wird nix mehr, müssen wir sofort alle ziehen, warum sind Sie nicht früher gekommen???“ Nicht davon war je der Fall, jedes Mal, wenn ich rausgehe denke ich „ach das war eigentlich ganz nett, vielleicht geh ich schon vor dem vereinbarten Termin wieder hin, einfach weil es so nett war!“ und dann habe ich doch wieder flache Atmung und Schwindel und die Füße fühlen sich beim Gehen an, als steckten sie in Morast. Ich betrachte das mit einem klaren Kopf, der sich belustigt. An der somatischen Reaktion ändert es nichts. Es ist völlig absurd, aber auch völlig irrelevant.
Dann ist mir vermutlich noch beim Radfahren ein Insekt gegen die Stirn geflogen und hat mich da gestochen. Es ist noch nichts rot oder dick aber wenn ich die Stelle berühre, ist sie schmerzhaft, als steckte ein kleiner Stachel darin. Nur eine winzige Stelle an der Stirn. Mysteriös. Vielleicht tickt auch ein Nerv aus. Das haben Papa N und ich manchmal, irgendwelche Nerven am Kopf, die aufmucken, dann müssen wir ein paar Tage Mütze tragen. Das zieht aber meist irgendwo rüber, über ein Auge oder in den Nacken oder in ein Ohr, es ist eine Bahn und keine Stelle. Niemand sonst ind er Familie hat das. Die Mütze hilft zuverlässig. Ich hoffe, ich muss bei 25 Grad die nächsten Tage keine Mütze tragen.
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute: „Sie ertragen Hitze schlecht, wohnen aber in einer der wärmsten Gegenden Deutschlands und anscheinend in einer nicht klimatisierten Wohnung. Mal über einen Umzug nachgedacht?“
Ich überlege das jetzt sofort, seien Sie live dabei. Mir ist ja nicht ein oder zwei Grad zu warm, so dass ein Umzug zum Beispiel an die deutsche Nordseeküste mir nichts bringen würde, mal abgesehen davon, dass ich nirgendwo weniger gern wohnen würde als an der deutschen Nordseeküste, alles schlimm da. Ich habe ChatGPT befragt, in welchem Land nie mehr als 18 Grad werden und mir wurden Island und die Falkland-Inseln vorgeschlagen, auch Südgeorgien oder die Südlichen Sandwichinseln, Patagonien, Feuerland sowie Neuseelands subantarktische Inseln. Sehe ich alles nicht für mich. Da habe ich keinen Arbeitsplatz und ich halte ja nichts von der Arbeit von zu Hause aus. Außerdem bin ich Städterin, ich möchte in einem Ballungsgebiet wohnen, nicht in Natur.
Vielleicht meinten Sie aber ja, ob ich in eine andere Wohnung in derselben Gegend umziehen würde. Das hilft mir natürlich nicht, wenn ich das Haus verlassen will aber ja immerhin die 10 Stunden am Tag, die ich zu Hause verbringe, 7 davon schlafend, natürlich könnte ich für diese Stunden in eine andere Wohnung umziehen. In eine mit sehr dicken Wänden, also noch dickere, als die Altbauwände hier und mit kleinen Fenstern, das ist wichtig, ich habe türgroße Fenster, was bei Sonne nicht so gut ist. Ich könnte also in ein Souterrain ziehen. Finde ich leider grauenhaft, ich möchte helle Wohnräume und ich möchte keinesfalls niedriger als 2. Etage wohnen, ich möchte die Fenster ja in der Nacht geöffnet lassen und im Erdgeschoss würde ich mich dann über Leute, die hineinschauen oder evtl. auch hineinkommen, sorgen. Naja gut, ich könnte noch Gitter vor den Fenstern anbringen, das würde gehen. Bin unsicher, ob das zu meinem Wohlgefinden beitragen würde.
Ich denke, früher oder später lasse ich in meine Altbauwohnung, in der ich sehr gern wohne und die – wenn ich im Sommer die Fenster geschlossen und die Jalousien unten lasse, was ich halt alles hasse – nicht wärmer als 26 Grad wird, eine Klimaanlage einbauen. Klimaanlagen hasse ich auch, sie machen komische Luft und andauernde Geräusche, zusätzlich verachte ich Klimaanlagen, weil sie nur existieren, weil der scheiß Sommer existiert und ein bisschen verachte ich auch Leute, die Klimaanlagen haben, weil sie dem Sommer nachgegeben haben. Also derzeit noch, wenn es dann bei mir soweit ist, dass ich eine einbauen lasse, werde ich eine zuträglichere Haltung dazu gefunden haben. Fragen Sie in 5 Jahren nochmal.
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