Weitere 6 Termine haben Einzug in meinen Kalender gehalten, nämlich: Termine bei der Zahnärztin. Zwei davon sind für 2,5 Stunden angesetzt. Eine weitere Gelegenheit für mich, mal einen Podcast zu hören?
Jedenfalls, die Nachricht zum abgebrochenen Zahn war generell gut, nämlich: kein Karies und noch ausreichend Substanz vorhanden, um ihn zu überkronen. Dafür wurde heute vorbereitet und da der Zahn eh schon viele Jahre (wie lang weiß man nicht, ich gehe seit 2002 in diese Praxis und da war er schon wurzelgefüllt) tot ist, tat auch nichts weh. Einmal roch es komisch, als mir elektrisch Zahnfleisch verschmurgelt wurde (Fachbegriff: Elektrotom), um irgendwas passgenau zu machen. Ein weiterer Termin besteht also darin, dass die uralte Wurzelfüllung nochmal neu gemacht werden muss, beim Endo-Kollegen, da sie jetzt ja mit allem Möglichen in Kontakt kam und nicht mehr steril ist.
Die weiteren Termine ergeben sich aus dem Verhalten des Milchzahns. Er hat keine Funktion mehr, richtet aber Schaden an, nämlich am gegenüberliegenden Zahn, der jetzt kein Gegenstück mehr hat und daher ein bisschen die Orientierung und Contenance verliert. Auch der ist schon wurzelgefüllt und nun ein wenig entzündet, den muss man also auch nochmal neu machen (1 weiterer Termin, auch beim Endo-Kollegen, da kann durch die vorhandene Krone gebort werden und hinterher kommt da nur eine kleine Kunststofffüllung drauf, also außer sie geht versehentlich dabei kaputt).
Dann gibt es einen Termin zum Scannen von allem Möglichen in Vorbereitung für das Implantat (bei der Jungzahnärztin), das den Milchzahn ersetzen wird. Und dann einen weiteren Termin, um eine ausführliche Zahnreinigung zu machen (bei der ZMP), denn das muss vor der OP sein. Und dann den Termin zur OP, bei der der Milchzahn extrahiert und sofort das Implantat gesetzt wird (Direktimplantat), bei der eigentlichen Zahnärztin, die sich mittlerweile auf Implantologie spezialisiert hat. Dann hoffentlich 3 Monate Ruhe zum Einheilen und dann kommt im 6. Termin der Aufbau oben drauf, wer das macht, weiß ich nicht, aber dann ist ja auch schon Herbst, wer weiß heute was im Herbst ist, außer: hurra, Sommer vorbei, ich freue mich jetzt schon!
Was bei der Zahnärztin wirklich sehr schön war: ich wurde gebeten, den Anamnesebogen nochmal digital auszufüllen und kam zu Frage #5: Haben Sie vor oder während der Behandlung Angst? Ich hatte mir die Zahnärztin damals extra ausgesucht, weil sie unter Angstpatient*innen einen sehr guten Ruf hatte, ich hatte nämlich eher schon Panik als Angst. Das ist über die Jahre weggegangen. Ich überlegte also hin und her bei Frage #5. Ich fand keine Angst in mir, weder in der Erinnerung an die letzten Tage seit Abbruch des Zahns noch aktuell im Wartezimmer. Also kreuzte ich „Nein“ an. Und freute mich darüber.
Die Zahnsache nahm den kompletten Vormittag in Anspruch und das, obwohl es alles nur provisorisch ist, nunja, es sieht jetzt schon alles so aus, als hätte ich an der entsprechenden Stelle wieder einen ganz normalen Zahn, wirklich, was man alles in so einem kleinen Behandlungszimmer zurechtbasteln kann, wenn man nur weiß wie. Die Zahnmedizin hat seit den 80ern wirklich ganz enorme Fortschritte gemacht und ich habe den Eindruck, meine Zahnärztin ist da ganz vorne mit dabei. Heute lernte ich noch den Fachbegriff „Chairside-Behandlung“.
Um 13 Uhr war ich wieder im Büro, dort war es aber deutlich weniger spannend als in der Zahnpraxis.
Wieder zu Hause erwarteten mich Autoangelegenheiten, nämlich muss ein Fahrzeug dringend zum TÜV, soll vorher aber gewaschen werden, was ich möglicherweise morgen auf dem Weg zum Schwimmen machen könnte? – benötigt übrigens auch eine planmäßige Inspektion, dazu fand das andere Auto keinen Parkplatz und steht ihm Hof, muss da morgen früh weg, ob ich vielleicht, weil ich ja als erste das Haus verlasse. Es ist wirklich unglaublich, ausgerechnet ich, die Person, die Autos verachtet, soll als Nanny für diese Dinger tätig werden. Ich habe natürlich alles verweigert.
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Heute habe ich alles erledigt. Gerade habe ich nochmal auf meinem kleinen Notizzettel gecheckt, okay, eine Sache nicht, ich wollte frischen O-Saft pressen, das habe ich vergessen. Könnte ich jetzt rein aus Prinzip noch machen, habe aber keine Lust und auch keinen Appetit darauf. Vielleicht morgen früh.
Aber ich habe die Küchenschränke obendrauf entfettet, alles, was da normalerweise steht eine Runde durch die Spülmaschine gejagt, den Katzenbrunnen gereinigt, alle Wäsche gewaschen, Katzenfutter bestellt, Olivenöl bestellt, ein neues Küchenrollo und eine Vorhangstange und passende Haken betellt, die Wohnung gesaugt, den Kühlschrank durchsortiert, die vorhandenen Lichterketten (Ganzjahresdeko) gegen energiesparendere ausgetauscht.
Gesangsstunde war auch noch, danach hatte ich große Lust, zum Karaoke zu gehen. Ich war ewig nicht beim Karaoke, es fühlt sich sogar so an, als sei ich ewig nicht ausgegangen, kurz fühlte es sich dann auch so an, als hätte ich überhaupt keine Freundinnen und ich beschloss, das zu ändern, öffnete meinen Kalender, um einen Tag für eine Unternehmung festzulegen und Personen dafür zu finden – und sah dann, dass ich bis Ende April schlicht keine Zeit habe, weil ich einfach immer schon verabredet bin (bis auf jeweils einen Abend pro Woche, weil ich mit mir selbst abgemacht habe, einen Abend pro Woche im Sessel zu verbringen, das finde ich altersangemessen). Nunja. Wahrnehmung ist manchmal eine komische Sache.
Was mich noch beschäftigt: es wird eine tiefgreifende Veränderung im Leben der Katze geben, ihr bisheriges Lieblings-Nassfutter ist nämlich vom Markt genommen. Als hätte ich das geahnt – um Weihnachten herum war es mir ja plötzlich wichtig, sie an eine weitere Sorte zu gewöhnen, das hat zum Glück relativ unkompliziert geklappt und auch, wenn sie das Futter, das es jetzt nicht mehr gibt, bevorzugt, nimmt sie auch das andere, wenn sie keine Auswahl hat. Puh, nochmal gut gegangen. Die Katze ahnt noch nicht davon, ein halber Karton ist noch da.
Am Nachmittag machte ich ein zweistündiges Nickerchen gemacht und fing ein neues Buch an, das ich über ein Jahr auf der Vormerkliste der Bibliothek hatte und nun war ich plötzlich an der Reihe. Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow. Ich habe vergessen, worum es geht in der langen Wartezeit, erinnere mich aber noch, dass ich das unbedingt lesen wollte. Bisher gefällt es mir sehr gut.
Ich bin auch an der Reihe, die Buchauswahl für das nächste Lesedings vorzustellen und ich bediente mich an den Vorschlägen zur Reiselektüre hier, also nochmal vielen Dank! Ich schlug vor: Doris Dörrie – Die Heldin reist, Rebecca Maria Salentin – Klub Druschba: Zu Fuß auf dem Weg der Freundschaft von Eisenach bis Budapest und Henriette Hell – Achtung, ich komme! In 80 Orgasmen um die Welt. Alle drei Bücher erhielten gleich viele Stimmen, wobei auch jedes Buch von mindestens einer Teilnehmerin ausgeschlossen wird, sprich, die Abstimmung war eigentlich zu nichts nütze und ich entschied, dass wir „Die Heldin reist“ lesen.
Dann war heute noch 5-jähriges Jubiläum des virtuellen Büros, was bedeutet: vor 5 Jahren haben CucinaCasalinga und ich uns kennengelernt und hatten die erste gemeinsame Videokonferenz. Von einander wussten wir über Twitter natürlich schon länger, hatten aber so gut wie keinen direkten Kontakt. Ich weiß gar nicht, ob ich ihr überhaupt gefolgt bin. Ich weiß auch nicht, was sie über mich dachte, ob sie überhaupt irgenwdas über mich dachte, ich dachte über sie jedenfalls nicht viel, sie existierte eher am Rande meines Bewusstseins und was der Anlass für den Call war, weiß ich auch nicht mehr genau, ich glaube, es ging um organisatorische Fragen zu einem wegen Pandemie scheiternden größeren Treffen, zu dem ich – für mich überraschend und aus völlig unklaren Gründen – eingeladen war.
Ab diesem Tage haben wir uns vermutlich jeden Tag innerhalb der letzten 5 Jahren zumindest einmal kurz ausgetauscht und sehr viele Tage komplett in einem alltagsbegleitenden Videocall verbracht. Was an sich ja schon eine merkwürdige Sache ist und umso merkwürdiger, weil es (darüber haben wir uns vorhin ausgetauscht) weder bei ihr noch bei mir vorher im Leben irgendeine Lücke gab, irgendein unbedientes Bedürfnis oder eine Leerstelle oder sie Sehnsucht danach, ganztägig in Videokonferenzen abzuhängen. Eher im Gegenteil, hätte mir das jemand konkret angeboten, hätte ich wohl lachend abgewunken – keine Zeit, kein Interesse, vielen Dank. Aber nun ist es eben so. Auch schön!
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Durchhängertag. Der Wecker klingelte um halb 9, da war ich aber schon wach und saß mit Tee im Sessel. Für eine Stunde später war ich nämlich mit M verabredet, um eine Wohnung zu besichtigen, denn sie möchte nun langsam an ihren Studienort ziehen.
Die Wohnung sollte ein Testlauf sein, für zwei Personen ist sie nämlich sehr am oberen Ende des finanziell Möglichen der beiden aber wir dachten, wir schauen trotzdem mal, auch im Besichtigen ist es ja gut, Übung zu sammeln. Vor Ort war der Schnitt dann nochmal etwas anders, als wir es in der Annonce verstanden hatten, so dass auch ein Einzug zu Dritt möglich wäre – eins der Zimmer dann sehr klein, aber einer der Interessenten auch mit sehr knappem Budget, so dass das dann wohl recht gut aufgehen würde. Auch alles andere war schön und die Vermieterin sehr nett. Sie dürfen Anfang nächster Woche nochmal alle drei vorbeikommen und ausmessen, ob der kleine Raum denn wirklich groß genug wäre und natürlich damit die beiden anderen die Wohnung auch überhaupt einmal sehen.
Danach bekam ich eine Uni-Tour, meine Güte ist das alles modern heute, die Bibliothek gefiel mir sehr gut aber M war da heute mit mir zusammen auch zum ersten Mal, denn „es ist doch alles online, wozu soll ich da hin?“ Überall in den Gebäuden gibt es frei zugängliche Arbeitsplätze mit Stromanschlüssen und meine Güte, was für eine tolle Sache eduroam ist.
Derweil Mails mit vielen Ausrufungszeichen von der eigenen Hausverwaltung, dass die Heizungsanlage defekt ist aber der Notdienst unterwegs etc. Who cares, wir heizen ja gar nicht. Draußen waren 20 Grad und die Jacken im Auto geblieben. Das Problem erschien mir sehr theoretisch.
Dann der Großeinkauf. „Ob die sich wirklich durch Geld finanzieren oder ob die nicht vielleicht den Menschen in ihren Läden Lebensenergie absaugen?“, fragte M. Denn wir beide neigen dazu, in größeren Geschäften unangemessen viel Energie zu verlieren, uns selbst zu verlieren, Weg und Ziel aus dem Auge zu verlieren. Wir saßen noch eine Weile auf dem Parkplatz und erholten uns bei einem zuckerhaltigen Getränk. Ich weiß nicht, was das ist mit diesen Supermärkten, nichts darin war irgendwie schlimm, im Gegenteil, die ganze lange Einkaufsliste wurde bedient.
Wieder zu Hause stand war deshalb ein kleiner Zwischenschlaf im Sessel erforderlich, danach dümpeln mit Kreislauf, nebenher lief ein paar Mal die Waschmaschine, zum Wäsche Aufhängen war mir aber zu wackelig und auch die Einkäufe blieben bis zum Abend in der Küche stehen (bis auf TK und so natürlich, so organisiert waren wir noch). Jetzt ist wieder alles bestens, alles verräumt, es gab schon Abendessen aus den frisch gekauften Dingen und gleich noch einen frisch gekauften Kuchen als Dessert.
Zwischendrin gab es noch den Versuch eines Telefonats mit Frau Herzbruch aber sie war zu schlapp. Und der E-Bike-Akku lädt zum ersten Mal, ich fand das lästig, ihn die Treppe hinaufzutragen und eine freie Steckdose zu suchen und ihn vor der nächsten Fahrt wieder herunterzutragen. Eventuell habe ich da etwas gefunden, das ich lästiger finde, als DEN HELM. Ist aber wohl nur alle paar Tage erforderlich, diese Handlung auszuführen. Was mir heute noch – ohne zu Fahren – zu diesem Thema einfiel: das normale Fahrrad stelle ich halt irgendwo ab, das passt überall hin und so weiter. Das E-Bike muss ich regelrecht parken. Das gefällt mir nicht so gut, ist ja auch bei dem Auto immer so eine Sache, dass es mich stört, mich über Gebühr mit dem Parken befassen zu müssen. Vielleicht gewöhne ich mich noch daran. Also bei dem E-Bike, beim Auto sicherlich nicht mehr, M wird das auch mitnehmen, wenn sie auszieht, hurra, ein Stressor weniger im Haushalt (damit meine ich das Auto).
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Nachdem ich heute früh beim Aufwachen dachte, das mit dem E-Bike ist nichts für mich, denke ich jetzt am Abend anders. Es ist nämlich schon so, dass ich heute mit der minimalen Unterstützungsstufe zum Büro und bei starkem Gegenwind zurück und dann noch weiter zum Chor und dann nach Hause gefahren bin und ich hätte das Ganze völlig ohne Anstrengung noch mehrfach fahren können.
Das Thema mit den Beinen war heute nicht mehr so relevant, das mit den Armen ist weiterhin komisch, mir tut ein Muskel an der Seite der Handgelenke weh, von dessen Existenz ich bis gestern nicht ahnte. Dafür schläft mir nicht mehr der kleine Finger ein, was mit dem anderen Rad manchmal passiert ist. Vielleicht ist ie neue Lenkerhaltung gut? Ich beobachte es weiter. Auch die Helmfrisur war heute erträglich.
Was mich aber nachhaltig stört ist das Gewicht von dem Rad. Ich bin ja Stadtfahrerin, man muss das halt manchmal auch kurz schieben oder über Bordsteine und dergleichen, es an belebten Punkte abstellen und meine Güte, wie nervig das ist, wenn man es nicht mal mit einer Hand anheben kann. Und irgendwie stört mich die gesamte Sitzsituation, es ist wie ein Sessel. Ich möchte mich eigentlich nicht im Sessel zur Arbeit und zurück transportieren, ich habe ein dynamischeres Bild von mir selbst.
Ansonsten dies, das, jenes, angespannte Situation, ich bin permanent mit dem Ausgleichon von Stimmungsspitzen beschäftigt. Deshalb war der Chor am Abend besonders schön. Die Stücke sitzen, es geht jetzt um die Feinheiten, das macht mir immer am meisten Spaß. Nächste Woche sind dann auch schon Hauptprobe, Generalprobe und Konzert.
Jetzt ist aber erst einmal Wochenende und das brauche ich sehr dringend, um einzukaufen, Wäsche zu waschen und so weiter, ich bin schon mit M verabredet, in den Supermarkt zu fahren, ich war seit 6 Wochen oder so nicht mehr da und wir werden ALLES kaufen, meine Einkaufsliste sieht ungefähr so aus, als hätte ich in der Bring! App schlicht alle Kacheln angeklickt, die zur Verfügung stehen.
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Ächzi. Ein Tag voller Ereignisse. Neben beruflichem Zeugs geschahen zwei erwähnenswerte Dinge.
Das erste: ich habe den Fahrradtausch vollzogen. Es klappte problemlos, auch ohne Rechnung für irgendwas, so, wie ich es mir gedacht hatte. Nach einer Probefahrt ließ ich den Sattel und Lenker nochmal etwas anderes einstellen, dann verlief die Fahrt zurück zum Büro ohne Probleme, also: das Rad fuhr nicht irgendwie einfach plötzlich elektrisch ohne mein Zutun irgendwohin, wo ich gar nicht hinwollte, sondern verhielt sich weitestgehend normal.
Zu 100% überzeugt bin ich vom E-Bike noch nicht. Muss ich nach Tag 1 von einem Monat Testzeit natürlich auch noch nicht sein. Die Rückfahrt heute war – trotz mäßigem Gegenwind – recht angenehm, dieser Punkt ist also erfüllt. An anderes gewöhne ich mich vielleicht noch, oder eben auch nicht. An den anderen Schwerpunkt des Rades (er liegt viel tiefer) kann ich mich vermutlich gewöhnen. An das viel höhere Gewicht vielleicht, da bin ich nicht ganz sicher. Ich habe ja ein Handgelenksthema und das schwere Ding ging mir ziemlich in die Handgelenke, bis ich zu Hause ankam. Das mag daran liegen, dass der Lenker doch noch nicht perfekt eingestellt ist, ich werde es beobachten. Was mich momentan am meisten stört: die Pedalen sind etwas höher vom Boden als bei dem bisherigen Rad, dadurch sind sie näher am Sattel, weil ich ja nicht automatisch größer werde. Ich habe aber ziemlich lange Beine, die Pedalen sind mir daher ein bisschen zu hoch. So 1-2 cm. Natürlich kann ich den Sattel entsprechend höher machen lassen, dann komme ich aber wirklich nur noch ganz mit den Zehenspitzen auf den Boden und wie gesagt, das Rad ist sauschwer und meine Handgelenke sind empfindlich. Ich fuhr eine größere Runde mit den 1-2 cm mehr in der Sattelhöhe und beschloss, dass mir das momentan zu riskant ist, ich kenne das Rad zu wenig, um instabile Situationen in Kauf zu nehmen. Also wurde der Sattel runtergemacht, jetzt fühle ich mich sicher aber finde, ich kann die Beine nicht genug strecken. Ich werde das beobachten. Vielleicht ist es völlig egal, wenn ich mit dem E-Bike vertrauter bin und dann kann der Sattel weiter nach Oben. Vielleicht nicht, dann haben wir, glaube ich, keine gemeinsame Zukunft.
In Bezug auf DEN HELM gibt es noch Neuigkeiten und zwar habe ich mir nach einer Empfehlung via BlueSky eine Helmtasche gekauft, die man mit einem Drahtseil zuziehen und am Fahrrad anschließen kann. Also natürlich ist das sehr einfach zu „knacken“, wenn man DEN HELM stehlen möchte, oder man schneidet den Beutel einfach auf, aber dann wiederum, wer will denn einen Helm stehlen? Helme erscheinen mir – ich kann natürlich nicht abstreiten, dass ich voreingenomen bin, dafür habe ich in den vergangenen Tagen schon zu viel von meiner Haltung zu Helmen verraten – wenig begehrtes Diebesgut mit quasi keinem Weiterverkaufswert. Meine Annahme ist daher, dass sich DER HELM jetzt immer beim Rad befinden wird, was mir dann bezüglich meiner Theorie, dass man den erwünschten Weg so einfach wie möglich gestalten sollte (und die ich natürlich auch bei mir selbst anwende) in die Karten spielt: wenn DER HELM am Rad wohnt, kann ich ihn zum einen nicht vergessen und zum anderen ist es dann das allereinfachste, ihn zu tragen, was sollte ich sonst damit tun, etwa wieder zwei Stockwerke hochlaufen, nur um DEN HELM wegzubringen? Das ist nun wirklich keine einfache, angenehme Variante. Lieber setze ich ihn auf. Heute hatte ich allerdings eine schlimme Helmfrisur, was aber auch am Schwimmen gestern und der folgenden Haarmaske gelegen haben kann. Sollte das so bleiben mit der schlimmen Helmfrisur benötige ich einen anderen Haarschnitt, aber das können dann die Fachpersonen richten.
A propros Fachpersonen, später am Tag brach mir ein Stück von einem Zahn ab, also genauer gefühlt ungefähr die Hälfte. Bei nichts. Einfach so. Ich habe noch nichtmals mit den Zähnen geknirscht. Die Zahnärztin hat erst am Montag Zeit, sich das anzuschauen, nunja, dann ist es so, es tut immerhin bisher nichts weh. Es handelt sich auch um den Zahn aus dem letzten Quadranten, den wir noch nicht saniert hatten, das ist ein wenig tröstlich, auch wenn die Sanierung ohne den Abbruch vermutlich einfacher geworden wäre. Oder er wäre dann dabei zerbröselt, das kann natürlich auch sein. Am Montag habe ich jedenfalls einen Termin bei der Zahnärztin und ich schätze, das wird der erste von vielen, an diesem aktuellen Zahn wird viel zu basteln sein und dann fiel mir noch auf (als ich vor dem Spiegel stand und suchte, woher das Stück Zahn wohl kam, denn es tat ja nichts weh), dass der letzte verbleibende Milchzahn ein wenig gekippt ist. Auch das kann ich ihm wirklich nicht verübeln, er wird schon seit 40 Jahren totgesagt und ist seit 20 Jahren wirklich tot, hat keine Wurzel mehr und wird nur noch vom Zahnfleisch gehalten und jetzt dann offenbar nicht mehr so ganz perfekt. Ich denke also, wenn der Bruchzahn dann nach einigen Terminen fertig ist, schließen wir den Milchzahn gleich an.
Glücklicherweise habe ich meine Zahnarztpanik ja auf meinem Weg durch die Jahre verloren. Ich weiß gar nicht genau, warum und wie und wann. Ist halt weg. Ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich das letzte Mal bei einer Zahnbehandlung Schmerzen hatte. Wozu ich sagen muss, dass ich natürlich immer alles sofort wegspritzen lasse, es gibt ja auch diesen Ansatz, dass man irgendwelche kleinen Behandlungen wohl ohne Spritze aushalten kann, ich möchte aber nichts aushalten, daran habe ich kein Interesse. Generell nicht, ich bin keine Aushalterin, ich bein eine Ändererin oder Lasserin. Spritzen sind mir völlig egal und betäubte Mundpartien auch. Schmerzen hingegen mag ich nicht. Die Zahnärztin hat mir irgendwann auch mal erklärt, warum sie das ungern macht mit ohne Spritze, ich habe aber nicht genau zugehört und mir auch nichts gemerkt, so macht man dass, wenn jemand Argumente vorträgt zu einer Ansicht, die einem eh die Liebste ist: man hinterfragt nicht sondern nickt ab und verbreitet uninformiert weiter. Das ist hiermit getan.
Jedenfalls, in meiner aktuellen Lebensphase freue ich mich ein wenig darauf, ein paar Stunden in einem Stuhl herumzuliegen (es ist ein Zahn im Oberkiefer) und mich um nichts kümmern, noch nicht einmal sprechen zu müssen. Andere sollen alles machen, es ist mir völlig gleichgültig. Und hinterher wird man gelobt fürs Nichtstun. Passt schon.
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Wenn mich demnächst wieder jemand fragt, wie viele Bahnen ich schwimme, werde ich abwinken, mit so einer nonchalanten Handbewegung und so einem Gesichtsausdruck und werde sagen: „Bahnen, was, du zählst Bahnen (kurz zuckendes Lächeln das andeutet, dass ICH nicht so eine gott- und kulturlose Banausin bin) naja ich schwimme halt so, was weiß ich, ein Stabat Mater von Rossini lang.“ Die Kopfhörer haben sich bewährt. Mit Kopfhörern und Schwimmbrille mit Sehstärke bin ich jetzt wirklich perfekt ausgestattet.
Auf den zwei Nebenbahnen war wieder Kraulschwimmkurs. Ich wäre selbst eine hervorragende Trainerin, ich sehe die fehlerhaften Haltungen immer sofort und kurz nachdem ich sie erfasst habe, korrigiert der Trainer am Beckenrand. Das könnte ich auch! Schade, dass ich es bisher alles nicht selbst umsetzen kann, aber wer weiß, ob das die Schwimmtrainer können? Sie tragen nie Badekleidung, es hat sie auch noch niemand in ihrer normalen Sportkleidung ins Becken gezerrt, damit sie mal etwas vorführen. Vielleichte können sie, so wie ich, nur die Theorie. Ist aber eigentlich auch egal. Warum sollte ich Schwimmtrainerin werden, das interessiert mich ja überhaupt nicht, ich möchte selbst schwimmen. Wenn ich am Beckenrand stünde und alle anderen schwimmen, hätte ich schlechte Laune.
DER HELM liegt jetzt auch für einen morgigen Einsatz im Büro bereit. Es war nicht ganz einfach, ich hatte ihn nämlich in der Schwimmtasche gelassen, diese im Auto, dieses in der Tiefgarage. Das fiel mir auf, als ich schon im 24. Stock war. Ich überlegte kurz, erstmal eine Runde zu arbeiten und danach nochmal in die Garage zu gehen, naja, aber ich kenne mich ausreichend gut, um zu wissen, dass das nicht stattfinden wird. Und ein Helm im Auto wäre superlästig, quasi eine Kombination aus zwei Dingen, die mich nerven, Autos und Helm, damit unbedingt zu vermeiden. Ich fuhr also sofort zurück aber irgendwie anders, normal muss ich einmal quer durch die Lobby und dann einen anderne Aufzug in die Tiefgarage nehmen, der „normale“ Aufzug fährt aber auch in die Minus 1 (ich musste in die Minus 3), hatte ich noch nie verwendet und keine Ahnung, ob er dort in die Garage fährt oder in Büroflächen von Leuten, die unterirdisch arbeiten (vielleicht Hacker, Geheimdienst, War Room oder sowas, man kennt es ja aus dem Fernsehen). Ich landete in einem kleinen Flur mit 5 Türen, eine „Notausgang“ alle anderen unbeschriftet. Ich nahm irgende, war in einem weiteren Flur mit weiteren Türen, nahm wieder irgendeine, das wiederholte sich ein paar Mal, zwischenzeitlich hatte ich keine Ahnung mehr, wo ich hergekommen war, der letzte Flur hatte aber nur noch drei Türen und zwar die, durch die ich hineinkam, eine mit „Sanitärzentrale“ und eine weitere. Zwar musste ich mittlerweile auch mal aufs Klo, aber eine Sanitärzentrale brauchte ich nicht unbedingt, normale Bürotoilette wäre völlig ausreichend, also nahm ich die dritte Tür, stand dann in einem kleinen Gang mir nur noch einer weiteren Tür (die machen es echt spannend) und dann in der Tiefgarage in Minus 1. Von da war der Rest easy. Merke: In der Minus 1 sind keine Hacker und kein Geheimdienst sondern ein Labyrinth. Warum auch immer. Vielleicht Sicherheitsgründe, damit Personen, die da nichts zu suchen haben, sich verirren. Beim nächsten Mal streue ich Brotkrumen.
Jetzt lieger DER HELM im Büroschrank. Cucinacasalinga fragte in der Mittagspause danach, so weit ist es gekommen, ich werde nicht mehr gefragt, wie es mir geht, sondern wo DER HELM ist. Aber zum Glück fragte sie das, mir war schon wieder entfallen, wo ich ihn hingepackt hatte, es war aber die naheliegende Möglichkeit und da ich zu 99% strikt pragmatisch vorgehe, hatte ich sie natürlich gewählt. Also steht dem Fahrradtausch morgen nichts mehr im Wege!
Sonst nichts Besonderes, nur zwei Calls fast verpasst weil: es ist ja gerade eine Stunde weniger Zeitdifferenz. Ist aber gerade noch gut gegangen.
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Es ist alles durcheinander gekommen, weil ich DEN HELM morgens vergessen hatte. In allen meinen Mailkonten und in meinem WhatsApp-Chat mit mir selbst steht HELM!!!, ich habe morgens mehrfach gedacht DER HELM MUSS MIT und dann war was mit Katze füttern und dann war was mit Schlüssel suchen und was blieb zu Hause? DER HELM.
Dass DER HELM fehlte, fiel mir nach einer S-Bahn-Station auf. Ich hätte noch aussteigen und zurückgehen können, das wäre ein Umweg von ca. 50 Minuten geworden und auch, wenn es ziemlich egal ist, wann ich im Büro eintreffe, muss die Arbeit dieser 50 Minuten dann ja doch wann anders erledigt werden und das erschien mir ungünstig. Natürlich hätte ich den Fahrradtausch auch ohne DEN HELM vornehmen können. Ich befürchte aber, wenn ich einmal anfange, ohne DEN HELM E-Bike zu fahren, werde ich es immer tun, so wie bei dem normalen Fahrrad. Der Wechsel ist der Moment, mein Hirn neu zu verdrahten. Ich verschob den Termin noch aus der S-Bahn heraus. Ganz kurz überlegte ich noch, einfach einen weiteren Helm zu kaufen. Der einzige Laden auf dem Weg, der (vielleicht) Helme anbietet, wäre jedoch Galeria Kaufhof gewesen und ich wusste weder genau, ob es die überhaupt noch gibt und dafür ziemlich genau, dass die vor 9 nie geöffnet hatten. Ich hatte Galeria Kaufhof ja mal bei einer total vermurksten Schoko-Ostereibestellung Insolvenz an den Hals gewünscht. So rächt sich also das Karma. Immerhin, ich laufe null in Gefahr, zwei ungenutzte Helme zu Hause herumliegen zu haben.
Im Büro die letzten Rest der Schreibtischeskalation neulich weggearbeitet, jetzt ist wieder Ruhe für die größeren Themen, ich habe sogar ein brandneues, gut, das ist eher ein Kleineres aber ich habe das noch nie gemacht und weiß auch überhaupt nicht, wie es geht. Es wird Spaß machen, das herauszufinden. Nachmittags eine Videokonferenz, bei der ich Befürchtungen hatte, sie könnte sehr schlimm werde, die Agenda war nämlich online nicht zu finden. Sie war dann aber nur nervig, die Agenda hatte wer vergessen. Oder halt auch absichtlich nicht hochgeladen, denn es ging um die ordnungsgemäße Absprache und Ablage zu Verträgen. Jaja, wichtig, ich weiß, aber langweiliger als Ablage geht es glaube ich nicht mehr.
Abends Spazierrunde mit Herrn N, dann kochte er und ich hatte eins der Lesedingse, dieses Mal ohne Buch, nur zum Quatschen, nächstes Mal aber wieder mit Buch, beschlossen wir. Ich bin dran mit Vorschlagen. Danke nochmal für die ganzen Reiselektüretipps, ich schöpfe hier aus dem Vollen!
DER HELM ist mittlerweile in der Schwimmtasche, denn morgen gehen ich ja (vermutlich) auch schwimmen. Wenn ich beides vergesse, werde ich schlechte Laune bekommen.
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Heute fuhr ich spontan mit dem Rad ins Büro, eigentlich wollte ich nur bis zur S-Bahn aber es machte so Spaß. Der ganze Weg machte Spaß und als ich ankam, geparkt hatte, dachte ich an den Rückweg im Gegenwind und dachte dann nur noch „orrrrrr“. Also arrangierte ich den Tausch gegen ein E-Bike, der morgen stattfinden wird. Heute hatte ich nämlich keinen Helm dabei. Das ganze ist zunächst einmal für einen Monat, also: wenn es stattfinden wird. In der Bestätigungsmail steht nämlich, ich solle eine aktuelle Rechnung (Telefon, Energie oder dergleichen) mitbringen, was ich natürlich nicht tun werde weil es total bekloppt ist, wir sind nicht in Großbritannien oder so, hier steht auf Personalausweisen die aktuelle Anschrift und es gibt eine Meldepflicht. Zwischen dem E-Bike und mir steht also möglicherweise noch ein klärendes Gespräch. Ich bin zuversichtlich.
Neben mir liegt gerade die Katze, die neuerdings gern an den Hinterpfoten gekrault und massiert wird. Sehr unerwartet. Ich kannte noch nie eine Katze, die das mochte. Vorderpfotenmassage findet sie doof, die Hinterpfoten streckt sie mir seit einiger Zeit abends hin, wenn sie neben mir liegt und stupst mich an, damit ich meinen Massagepflichten nachkomme. Wir sprechen immer noch von dem Tier, das ich in seinen ersten drei Lebensjahren nicht anfassen durfte und das danach noch mehrere Jahre bevorzugt in Räumen aufhielt, in denen Herr N oder ich nicht waren. Nur M war akzeptiert, ich denke, weil sie noch klein war wurde sie nicht als Mensch gesehen sondern als merkwürdig geformte andere Katze. Wie auch immer. Katzenpfotenkraulen. Eine schöne Tätigkeit!
Ansonsten im Büro so Shit hits the Fan. Schauen wir mal.
Am Abend trotz Spaziergang mit Herrn N und Kochen noch vor 21 Uhr im Sessel gelandet. Hurra! Es wird diese Woche die einzige Gelegenheit sein (morgen Lesedings, Mittwoch Schwimmen, Donnerstag Gesangsstunde, Freitag Chor), umso mehr habe ich es genossen!
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Mir geht das allgegenwärtige Herumklagen sehr auf die Nerven. Wozu ist es gut? Es erscheint mir wenig konstruktiv. Ich mache lieber schöne Dinge, die mich mit Ernergie erfüllen, um dann mit scheiß Dingen umzugehen. Über die scheiß Dinge lamentiere ich nicht großartig, dazu ist mir die Zeit zu schade und ich sehe auch nicht, wie es zu einer positiven Entwicklung der Welt beitragen könnte, andere an Ängste, Sorgen und so weiter zu erinnern. Und Erwartungen an andere zu richten, tu dies, tu das, lass jenes, wir müssen jetzt. Ich dreh durch, wenn ich das höre. Niemand braucht mehr Druck. Wenn ich möchte, dass jemand etwas bestimmtes tut oder lässt, gestalte ich den von mir gewünschten Weg möglichst einfach, möglichst erfreulich. Nicht mit Genöle, Vorwürfen, Verächtlichkeit gepflastert.
Die Tage aktuell vergehen wie im Fluge, ich weiß nicht, wie ich demnächst auch noch auf diese eine Stunde verzichten soll. In der letzten Woche saß ich keinen Abend vor 22:30 Uhr im Sessel, von Freitagmorgen bis Samstagnacht war ich exakt acht Stunden zu Hause. Wann soll ich da noch schlafen? Naja, ich schlief im Zug. Ich hatte einen Podcast dabei, den ich hören wollte, bzw. ausgewählte 20 Minuten davon, das klappte aber erst im dritten Anlauf, in Anlauf 1 und 2 schlief ich ein. Das war auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg war der Zug sehr voll, stickig, nicht alle Gerüche gefielen mir, nicht alle Gespräche um mich herum fesselten mich, so dass ich beschloss, mich auch dieser Situation einfach durch Schlaf zu entziehen. Da der Zug sowieso eine Stunde länger unterwegs war, als der Fahrplan es erwarten ließ, konnte ich auch eine Stunde länger schlafen. Das war schön.
Heute war ich dann einen ganzen Tag zu Hause. Das war auch schon. Vor lauter Aufregung über die Möglichkeiten, die sich mir boten – Küche staubsaugen, Waschmaschine laufen lassen, Papierkram auf dem Schreibtisch wegräumen und vieles mehr – lief ich erst einmal etwa eine Dreiviertelstunde lang immer im Kreis (das geht hier, Flügeltüren, ehemalige stadtbekannte Bobbycar-Rennstrecke) durch die Wohnung, fing etwas an, legte es im nächsten Raum wieder ab, suchte es in Raum drei und so weiter. Viele Dingen hängen ja auch immer zusammen. Die nasse Wäsche z.B. kann erst auf die Kleiderstange, wenn ich die Flurgarderobe, die leider letzte Woche von der Wand kam, wieder anbringe, denn bis dahin hängen die Mäntel auf der Kleiderstange. Um die Garderobe anzubringen, muss ich die Dübel aus der Bürotasche nehmen, ich hatte sie nämlich ins Büro bestellt und noch nicht ausgepackt. Die Bürotasche wiederum ist aber in einem Wäschekorb im Arbeitszimmer und, das möchte ich sagen, nicht ganz oben in diesem Wäschekorb, darüber sind noch die Chorsachen, ein Ordner für die Weiterbildung, Nagellack, die neue Schwimmbrille für drinnen und einige andere Dinge, die alle des Aufräumens harren.
Die beiden neuen jungen Chorsängerinnen trauen sich nun doch, das Konzert mitzusingen. Ich habe ihnen schwarze Chormappen spendiert. Und Bleistifte mit Radiergummiaufsätzen, natürlich nicht für das Konzert aber für die Proben vorher.
Wenn ich Dinge zu Hause erledige, ist es immer ein unglaubliches Chaos und am Ende fallen die Dinge an ihren Platz und es ist perfekt. Außer, ich bin vorher zu erschöpft, dann ist die Situation schlecht. Ich habe daher gelernt, mir selbst Grenzen zu setzen und nicht alles auf einmal aufzuräumen, zwischen dem Rennen mal stehenzubleiben, durchzuatmen und zu sagen „das jetzt nicht!“. Daher kommt auch der Wäschekorb mit dem ganzen Zeug, als ich Freitagabend nach Hause kam, war nämlich klar, dass während meiner samstäglichen Abwesenheit Besuch kommt und unter anderem der Küchentisch und das Gästebett benötigt werden, so dass ich die Unordnung von diesen beiden Orten zusammentrug – in meinen kostbaren 8 Stunden zu Hause von 36 aber nicht noch Werkzeug verräumen wollte.
Das nächste Wochenende verbringe ich ohne Reise. Beide Tage zu Hause! Ich freue mich schon sehr.
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Mit dem Bloggen ist es knapp heute, denn ich habe den Abend bisher damit verbracht, mich selbst zu feiern. Weil ich so lecker gekocht habe.
Gestern fragte irgendwer irgendwo nach Rezepten für Blumenkohl, dabei wurde dieses hier erwähnt: Cauliflower Korma with Blackened Raisins
Ich bin generell eine große Freundin der Rosine und eine große Freujndin des Blumenkohls und eine große Freundin des Kormas. Ein Blumenkohl war sogar auch noch im Kühlschrank, es lag nahe, dass das Rezept umgehend nachgekocht werden muss. Hinderlich war, dasss ich erst um kurz vor 20 Uhr aus dem Büro in den Supermarkt stolperte und der dann keine Rosinen hatte. Was ist los, wieso sind Rosinen aus, ist da was mit Lieferketten oder werden die ihrer wie auch immer gearteten Herkunft wegen politisch boykottiert? Ich ließ mich davon natürlich nicht beeindrucken: ich kaufte Studentenfutter und spielte, während der Blumenkohl im Ofen garte und die Zwiebeln in der Pfanne sanft rösteten, Aschenbrödel und pickte die Rosinen aus den Nüssen. Die Nüsse stehen jetzt als Snack auf dem Küchentisch bereit, neben den frischen Tulpen, ich bin eine Superhausfrau!
Ich kann das Rezept mit Nachdruck empfehlen. Herr N verschmäht die Rosine und aß es ohne Topping, ob das dann auch so gut schmeckt, weiß ich nicht, für mich waren die Rosinen ganz wesentlich. Beklagt hat er sich aber nicht und aufgegessen hat er auch.
Der Tag war ansonsten relativ ruhig. Eine Kündigung, eine schwierige Terminvereinbarung, eine Kuh vom Eis geholt, Rücksprachen zu diversen komplexeren Themen, das alles in gemächlichem Tempo und zwischendrin diverse Kleinigkeiten weggearbeitet. Ich habe jetzt wieder den vollen Überblick über den Schreibtisch.
Und ich hatte ein lustiges Gespräch mit einem Recruitier, der zufällig kurz nach der Kündigung einen Cold Call machte, um seine Dienste zu offerieren – ich habe die Vermutung, niemand außer mir findet es lustig, ist aber egal, es war so, der Recruitert fragte, ob es denn Vakanzen gäbe und ich sagte „oh zufällig ja und Sie sind der erste, der davon erfährt! – der Recruiter freute sich, er habe gerade eine Un-men-ge an passenden Personen quasi auf Lager, wie denn unsere Home-Office-Policy sei, worauf ich ihm antwortete, es gäbe keine, da wir ein Präsenzbüro sind. Er unkte dann gleich, wie schwierig das dann sei, die Personen, die im Home Office arbeiten wollten, würden dann ja nicht zu uns wollen, was natürlich absolut sinnvoll ist, ich möchte ja auch gar nicht, dass die Personen, die im Home Office arbeiten wollen, zu uns kommen, das passt dann ja überhaupt nicht gut zusammen, warum sollte das also irgendeine der beteiligten Personen wollen? Diese Logik konnte er nicht nachvollziehen. Er schickte mir ein paar Stunden später dann dennoch Profile, schrieb dazu, wie viel Home Office jeweils gefordert sei. Ich könne es mir ja noch einmal überlegen. Ich habe mir dann überlegt, dass die Zusammenarbeit mit diesem Recruiter schon nach einem Arbeitstag wieder beendet sein wird.
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Ich war heute gleich zweimal schwimmen, einmal morgens, einmal abends. Morgens allerdings nur mit dem Kopf, der Körper lag im Bett und schlief. REM-Schlaf. Der Kopf wähnte den Körper in einem Fluss, kein riesiger, eher so ein kleinerer, durch Wiesen und unter Bäumen schlängelnder, aber mit Strömung und tief und in diesem Fluss schamm ich, bzw. ich unterhielt mich mit einer Person (die mir unbekannt ist) und schamm dabei aufrecht im Wasser sehr schnell mit Fußschlägen rückwärts, die andere Person machte dasselbe vorwärts, weil wir uns ja unterhielten. Es war ein sehr schönes Gefühl.
Abends war ich allein schwimmen, Fragmente war verhindert. Und meinen kleinen Fragmente-Ersatz, den Kopfhörer, hatte ich vergessen. Neulich musste ich über mich und den Kopfhörer noch einmal sehr lachen. Er fasst ja 32 GB, was ich eine ganz absurde Menge an Daten für einen Kopfhörer finde, ich überlege schon, meine wichtigsten Unterlagen darauf abzuspeichern, so dass ich sie immer bei mir habe. Eigentlich will ich aber ja etwas drauf machen, das ich beim Schwimmen hören kann. Nur: ich habe sowas gar nicht. Ich habe nicht eine einzige Datei zum Anhören, außer meinem Klingelton vielleicht. Ich besitze weder Musik noch Hörbücher. Das lässt sich natürlich alles sehr kurzfristig regeln, ich benötige keine Tipps, es ist ja auch schon geregelt, aber ich muste schon ein bisschen lachen.
Das Schwimmen war trotzdem schön, auf den Bahnen neben mir fand ein Kraulschwimmkurs statt und ich erlauschte einige Informationen.
Zwischen dem zweimal Schwimmen lagen Meetings. Ich habe normalerweise ja nicht so viele Meetings, ich versuche, das zu vermeiden, die meisten Meetings sind ineffizient. Aber heute hatte ich tatsächlich eins um 10 (mit dem Putzdienst), eins um 11 (mit dem Chef), eins um 11:30 (mit einem Team), eins um 12:30 (mit Vortrag), eins um 13:00 (Personalgespräch), eins um 14:30 (Personalgespräch) und um 16 Uhr bin ich dann aufgebrochen zum Schwimmen. Wann soll man da noch arbeiten? Mein Schreibtisch war, als ich ging, voller, als als ich kam. Ist aber egal, ich komme ja morgen wieder und übermorgen auch.
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