Die ersten zwei Monate im Jahr sind rum und die Vorsätze laufen weiterhin eher so mittel. Ich habe von 9 Geburtstagen zwei vergessen, mich um den Küchenboden noch gar nicht gekümmert und den Bücherstapel im Februar um die sagenhafte Menge von einem (in Zahlen: 1) Buch reduziert.
Dieses Buch war Netzgemüse von Tanja und Johnny Häusler und ich wollte es erst gar nicht lesen, weil ich nie was über Erziehung lesen möchte, das strengt mich an oder langweilt mich oder, am Schlimmsten, erinnert mich an meinen Abend mit Frau Herzbruch und Herrn Juul.
Ich habe es dann aber doch gelesen - dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Und ich war überrascht. Bisher fand ich immer, wir haben einen guten Weg, das Kind mit den gängigen Medien aufwachsen zu lassen, leider verstehen die allermeisten Leute diesen guten Weg aber nicht und erzählen hanebüchene Dinge, weil sie schlichtweg keine Ahnung vom Internet haben. Da mein Sendungsbewusstsein jedoch unterentwickelt ist, streite ich mich da nicht sondern entferne mich gedanklich bei solchen Gesprächen und meide Elternabende zum Thema "Internet" oder "Medien" und mache weiter, was ich für richtig halte.
Geändert hat sich für mich jetzt nicht, was ich mit dem Kind mache. Geändert hat sich meine Haltung dazu, weil ich nach der (unterhaltsamen) Lektüre zu der Ansicht gelangt bin, dass eigentlich nicht ich in der Defensive sein sollte, sondern "die Anderen". Denn es geht gar nicht darum, was das Kind nun im Einzelnen darf und nicht, darüber zu streiten ist weiterhin enorm müßig - es geht darum, es im Leben handlungsfähig zu machen, und das wird im Lebensbereich "Computer/Internet" bei den Kindern aus Mademoiselles Umfeld in weiten Teilen versäumt.
Vielleicht gehe ich zum nächsten Elternabend doch mal hin und missioniere.
Heute vor zig Jahren:
Vor Spanisch treffen wir Steven, der aber nichts interessantes erzählt. Nach Spanisch verabreden wir uns mit ihm für morgen, 17:30 Uhr. Abends habe ich noch Klavier und gehe total müde früh schlafen.