In der großen Drogerie, die alles führt, nach der Schule gleich drei Lehrerinnen getroffen. Und keine davon am Schreibwarenregal, wie man es doch eigentlich erwarten würde. Sondern alle beim Katzenfutter. Alle drei kauften (wenn auch unterschiedliche) einzelne kleine Beutelchen - so einen bis drei. Macht man das so, dass man der Katze vom Einkaufen ein Beutelchen von irgendwas als Mitbringsel heimträgt? Für die reguläre Fütterung kann das wohl kaum gemeint sein, da kommt man mit einem Beutelchen ja nicht weit.
Wir kauften Tintenkiller, von denen aber keiner Tintenkiller hieß sondern Tintenhai, Tintenpirat, Tintensheriff und so weiter. Es gab grob überflogen 15 verschiedene Exemplare. Wer hätte gedacht, dass der Tintenkillermarkt - den ich zugegebenerweise in den letzten Jahrzehnten völlig aus den Augen verloren hatte - so rentabel ist. Radiergummis zum Beispiel kann man ja noch sammeln (ich habe früher Radiergummis gesammelt), von jemandem, der Tintenkiller sammelt, habe ich aber noch nicht gehört.
Aber wer weiß. Mademosielle zum Beispiel sammelt Eisstiele von selbst gegessenem Eis. Diese Gelegenheit bietet sich fast ausschließlich im Winter, von Mitte Februar bis Ende Oktober gibt es hier Eis aus dem "Café Eis", und nicht am Stiel. Insofern sind die Eisstielchen eine kleine Kostbarkeit. Ich habe früher - neben Radiergummis - die Kugeln aus leeren Tintenpatronen gesammelt und hatte schon eine ganze Überraschungseihälfte voll, bis ich das Interesse verloren habe. Wieso also sollte es keine Leute geben, die Tintenkiller sammeln. So abwegig ist das gar nicht.
Heute vor zig Jahren:
Pe ist immer noch krank, nach der Schule sehe ich wieder Z an der S-Bahn. Wir haben in einem vollkommen überhitzten Raum Spanisch und einer von den Spanisch-Leuten, der zu spät kommt, sagt, draußen würde ein Junge mit einem grünen Mofa stehen und mich suchen. Ich habe dann keine Lust mehr auf Spanisch und gehe einfach, aber Steven ist nicht mehr da. Abends telefoniere ich mit Pe.