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Montag, 10. Dezember 2012
novemberregen, 00:10 Uhr
Blogging November - 403
Alle meine Prophezeiungen sind eingetreten: ein Kind kleckerte beim Essen, ein anderes stolperte beim Besenrennen und ein drittes hatte an diesem Tag noch Streit mit einem Elternteil. Und der Junge, dem ich aus der Hand las, er werde sich sehr bald verlieben, vermutlich sei er es schon, und der dies vor seinen Freunden vehement abstritt - Mädchen seien eklig! - flüsterte mir hinterher zu, sie hieße Laura aber ich solle es seinen Kumpels nicht verraten. Hihi.
Morgen wird dann zu sehen sein, ob ih die Haare irgendwie wieder entwirrt bekomme. Dazu gab es bisher leider keine Vorhersage.
Heute vor zig Jahren:
Morgens in der Schule erstattet uns der Streberjunge G. Meldung, er habe Ah am Vorabend getroffen, und zwar war er von 17.30 Uhr bis 20:00 Uhr in einer Jugendgruppe der evangelischen Kirche. Er sagte auch, dass Ah uns kennen würde, was uns weniger überraschte als die erste Meldung. Er sagte außerdem, er habe ich sich mit Ah länger unterhalten und Ah wolle heute zur Schule kommen. Das beunruhigte uns zunächst nicht, da er sowas ja schon öfter gesagt hatte. In der Pause trafen wir dann auf dem Weg zur Nachbarschule Ah mit Sunny, die sich speziell für die Gelegenheit besonders krass angezogen hatten. Sie waren nicht sehr gesprächig sondern eher verpennt und konnten uns keine Auskunft geben, was sie eigentlich in unserer Schule wollen. Wir wurden von vielen Leuten beobachtet, zu unserer Versammlung stießen dann der Streberjunge G., die Shortsmännin, Danny Dick und Harry Hager und zwei Jungs aus unserer Klasse, die den Ah auch kennen, dazu. Ah verkündete allen Leuten, er wäre hier, um uns zu besuchen. Wir verabredeten uns für nach dem Essen bei mir. Gegen 15 Uhr rief Ah an und sagte, weil er und Sunny erst um 17 Uhr kommen könnten, sollten wir um 19 Uhr zum Karl kommen. Zwei Minuten später rief er wieder an und fragte, wie das mit dem Nachrasieren wäre, ich sagte, wir könnten auf keinen Fall den Langhaarschneider zum Karl transportieren, also müsse Ah herkommen. Er sagte, er würde bald kommen und um 17:30 Uhr klingelte es. Allerdings kam niemand hoch. Wir dachten, er hätte sich das mit dem Rasieren vielleicht anders überlegt und gingen runter. Dort stellte sich heraus, dass sie zu deppig gewesen waren, die Tür zu öffnen und sich nicht getraut hatten, nochmal zu klingeln. Wir gingen also alle wieder hoch und setzten uns in mein Zimmer, da Ah vor dem Rasieren noch 5 Minuten brauchte. Endlich stand er auf uns sagte: „Ja!“. Dabei sah er aus, wie ien Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird. Er trottete hinter Pe her und setzte sich auf einen Stuhl und wartete ab, bis Pe fragte, ob sie jetzt anfangen sollten. Da sprang er auf und erklärte ihr, was sie zu tun hätte. Es stellte sich heraus, dass sie ihm einfach nur das Flat nachrasieren und es hinten etwas kürzen sollte. Trotzdem fiel er vor Aufregung fast um. Dann fuhren wir zur Mutter, weil Ah Stoppelprobleme hatte und dann zum Stromhaus, wo Ah nichts trank. Leider kann Ah nicht einfach nichts trinken sondern muss, wenn, dann auffällig nichts trinken, es immer wieder erwähnen und ein Riesengeschiss darum machen. Pe und ich holten uns ein Bier, Ah fror dann und wollte nach Hause gehen. Wir baten um eine Bierlänge Aufschub. Als wir dann da standen und das Bier tranken und Ah da stand und demonstrativ kein Bier trank, kam der Marienkäfer vorbei. Er erzählte davon, dass ihm wieder ein Zahn ausgeschlagen wurde und dass er uns etwas besorgen kann und Illy ein Alkoholproblem hat.
Dann gingen wir mit Ah zur Mutter, die diesmal total freundlich war und uns Sitzpolster brachte, und guckten einen Film nach dem anderen, bis Ah irgendwann „ich muss Euch jetzt in die Kälte schicken“ sagte und wir einen Lachanfall wegen der blöden Redensart bekamen. Trotzdem gingen wir, holten uns Pommes und fuhren zu Pe nach Hause.
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