Wie gesagt, heute waren wir 3,5 Stunden in einer Höhle mit konstanter Temperatur von 10,7 Grad und ich hätte gern noch länger dort verweilen können. Kühl, keine Sonne, sehr hübsch, gollum.
Auf dem Hinweg hätten wir fast noch irgendwo anhalten müssen, damit ich rasch aus dem Fenster kotzen kann. Serpentinen sind besonders für Beifahrer sehr anstrengend. In diesem Zusammenhang möchte ich kurz auf die allgemein völlig unterschätze Rolle des kompetenten Beifahrers eingehen.
Es ist ja so: der Fahrer steuert den Wagen. Nicht weniger, aber vor allem Dingen auch nicht mehr. Der Beifahrer hingegen bedient die gesamte Peripherie des Autofahrens. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Nicht nur liegt die angenehme Klimatisierung des Fahrzeugs in den Händen des Beifahrers. Auch die angemessene musikalische Begleitung der Fahrt wird von ihm sichergestellt. Die Bedienung des Navigationsgeräts, die Hinweise auf Sehenswertes am Fahrbahnrand. Anreichen von Sonnenbrillen sowie Kalt- und Heißgetränken. Entgegennahme von Mautbiglietti und Bereithalten der tessera zwecks Zahlung sowie elegantes Auffangen eines nach rechts geschleuderten Paninis, wenn plötzlich doch zwei Hände am Lenkrad dringend erforderlich sind. Dem Kind mit Nasenbluten eine Klorolle auf die Rückbank werfen. Und natürlich die gepflegte Konversation: es empfiehlt sich, immer mal wieder "attenzione, controllo elettronico della velocità!" zu rufen oder "Sollen wir nochmal über Mailand fahren?!"
Da bleibt gar keine Zeit für Übelkeit. Aber jetzt bin ich rechtschaffen müde.
(Falls Sie selbst heute nur gesteuert, nicht beigefahren haben/sind und dementsprechend noch über Ressourcen verfügen (oder aber falls Sie mir immer schon mal eins auswischen wollten), schauen Sie mal bei Frau Violinista vorbei, dort wird händeringend ein Wettpreis gesucht.)