Wenn Sie mal so richtig provozieren wollen, besorgen Sie sich irgendwo zwei Kinder und nutzen sie den nächsten Schneetag, um in der Fußgängerzone Eis in der Waffel zu kaufen und schneespazierend zu verzehren. Das scheint die Leute deutlich mehr aufzuregen als jede Subkultur oder Hundekacke oder was einen sonst noch eben aufregt.
Der Heimweg betrug etwa 1 km, mit Schneespringen, Eisschliddern und was so dazugehört also maximal 20 Minuten. Wie viele Leute haben uns angesprochen? Ich weiß es nicht, ich habe aufgehört, zu zählen. Eigentlich jeder. Zwanzig? Fünfundzwanzig? So Pi mal Daumen. Ob es nicht zu kalt sei (nein). Ob's schmeckt (ja). Ob denn auf der Straße noch nicht genug Eis sei (hä?). Das könnte ich ja jetzt nicht (macht nix). Das ist doch nicht gesund (Schwachsinn). Eis, bei dem Wetter... (offensichtlich). Konnten Sie nicht auf den Frühling warten (warum denn)? Und so weiter. Und dann wieder von vorne. Was treibt diese Leute?! Neulich fragte mich ja auch eine Frau auf der Straße, ob es wirklich notwendig sei, dass ich jetzt, dort, unterwegs, Kaffee trinke. Aber ja, natürlich war das notwendig, nicht, dass es die Frau etwas anginge, aber ob es wirklich notwendig sei, dass sie fremde Leute schräg anquatscht, musste ich dann auch noch fragen. Darüber hat sie sich dann echauffiert. Man begreift es nicht.
Heute war ich natürlich zu allen ganz nett und habe die Fragen geduldig beantwortet. So dass das Besuchskind am Ende "Du kennst aber viele nette Leute hier!" sagte.
Naja.
Heute vor zig Jahren:
Die Bio-Klausur ist okay. Russische fällt aus. In Englisch habe ich eine 1-. Ich treffe mich mit Pe und wir erledigen Einkäufe. Um 19 Uhr gehen wir nach Hause.