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    Sonntag, 10. März 2013
    Blogging November - 495

    Es war heute ganz, ganz ruhig hier, denn wir wohnen in einer Einbahnstraße und die zuführende Kreuzung war ab morgens komplett gesperrt.

    Warum das so war, ist mir noch unklar. Die Nachbarschaft spricht von irgendwas mit Gas, von irgendwas mit Kanal, von irgendwas mit Kabel. Leider habe ich mich nicht getraut, die diversen Overallträger, die auf der Kreuzung beschäftigt waren, zu fragen. Ich habe nämlich immer einen unglaublichen Respekt vor Personen, die auf Baustellen arbeiten, die dort also dieses schier unglaubliche Chaos überblicken und wissen, an welcher Stelle man nun ein Loch graben oder irgendetwas hinstellen muss, und wer was zuerst, damit daraus z.B. ein Haus entsteht oder eine Brücke. Ich kann nicht gut dreindimensional denken, zusätzlich würde es mich komplett wahnsinnig machen, dass überall Utensilien herumliegen und Stapel von irgendwas von dem ich nicht weiß, wan es an die Reihe kommt (oder manchmal auch, was es überhaupt ist), und man hat keinen Tisch, um die kleinen Sachen wie Hammer, Schraube, Taschenlampe abzulegen, alles trägt man bei sich oder es liegt eben verteilt auf dem Boden. Ich würde wahnsinnig.

    Ich kam dreimal dort vorbei. Beim ersten Mal stand mitten auf der Kreuzung ein Auto, das einem Müllwagen ähnelte, und ließ aus einem dicken Schlauch weißen Schaum in einen Gulli laufen. An einer komplett anderen Stelle der Kreuzung buddelte ein roter Bagger ein tiefes Loch. An einer dritten Stelle taten Männer etwas mit einem Spaten und ein zweiter Bagger, gelb, war auch noch anwesend, stand aber nur herum.

    Beim zweiten Mal war das Schaumfahrzeug weg. Dafür waren zwei Polizeiwagen gekommen, ein weißer Lieferwagen und ein blauer VW-Bus. Das tiefe Loch war tiefer und größer geworden, ein weiteres kleines Loch war vorhanden und an einer vierten Stelle - von beiden Löchern und dem Gulli mit dem Schaum entfernt - war ein weiterer Gullideckel angehoben und es fanden Gespräche mit einer vermutlich darin stehenden Person statt, von denen ich aber leider nichts verstand, weil der Bagger zu laut war.

    Beim dritten Mal war der rote Bagger noch da und eine wirklich skurril kleine, konservendosenartig glänzende Teerkochmaschine auf Rädern leistete ihm Gesellschaft. Mir fehlt hier leider die Fachterminologie, aber man kennt doch diese großen Teerdinger, immer schmutzig und stinkend. Diese hier sah genauso aus aber in Miniatur, und ganz sauber, sie trug das Logo der Stadtwerke und es schien mir ein bisschen so, als hätte man sie in ERmangelung "richtiger" Teerkocher zu diesem Notfall an einem Samstagnachmittag irgendwo hervorgezerrt, wo sie zu Museumszwecken oder wegen der Niedlichkeit immer hübsch poliert ausgestellt war. Sie sah ganz genau aus, wie aus einem Bilderbuch, wie eine Verwandte von Henriette Bimmelbahn oder der Lokomotive Emma. Ich habe sie Tilda genannt. Offenbar war es Tilda gelungen, das kleine Loch und auch das große Loch wieder völlig zu verschließen, ohne sich auch nur im geringsten schmutzig zu machen. Das hat mich am meisten erstaunt. Dafür war nun die ganze Straße nass, mit Rinnsalen und Pfützen und allem. Welche Maschine das zuwege gebracht hatte, konnte ich nicht klären.

    Ich muss am Montag mal eine Lokalzeitung kaufen.




    Heute vor zig Jahren:
    Nach der Schule ruft Ah an, erzählt aber nichts besonders interessantes. Ich mache Hausaufgaben und abends gehen wir ins Steakhaus Essen. Es schmeckt total gut und ist schön. Um 21 gehen wir nach Hause und gucken Fernsehen.

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