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    Sonntag, 19. Juni 2016
    Amazon weiß, was ich letzten Sommer gemacht habe

    Bild zum gestrigen Eintrag von Painteress-in-Residence Umienne:



    Bzw. letzten Sommer ist untertrieben. Amazon weiß, was ich seit 1999 gemacht habe. Ganz erstaunlich interessant, so eine Bestellhistorie.

    Das erste Mal habe ich am 18.5.1999 bestellt, nämlich das Buch "Beyond Ethnicity: Consent & Descent in American Culture" von Werner Sollors. Habe ich nicht mehr, J, falls Du mitliest, ich brauche es jetzt auch wirklich nicht mehr.
    Damals war es noch recht schwierig, an fremdsprachige Bücher zu kommen. In Düsseldorf hatte der Sternverlag eine kleine Ecke, in Köln am Bahnhof gab es eine größere englische Buchhandlung aber auch dort gab es eher Romane als Fachbücher. Deshalb bestellte ich 1999 weitere englische und spanische Bücher, die ich alle für die Uni brauche, ich steckte nämlich gerade im Examen.

    2000 brauchte ich nichts mehr für die Uni, zog um und suchte einen Job und es gab im ganzen Jahr nur eine einzige Bestellung: Weihnachtsgeschenke.

    2001 hatte ich dann offensichtlich wieder etwas mehr Freizeit. Ich kaufte ein paar fremdsprachige Romane und einen Haufen Literatur für den Job, über Projektmanagement, Balanced Scorecard und ähnliches. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, das gelesen zu haben, aber so war es wohl. Irritierenderweise habe ich auch 499 Tips zur Pflege von Hamstern gekauft. Ich hatte nie einen Hamster.

    2002 wieder nur die Weihnachtsgeschenkebestellung. Ich muss meine Mutter mal fragen, ob sie den Schauspielführer schon benutzt hat. Und den ADAC-Atlas für das Rhein-Main-Gebiet habe ich gekauft. Wo der wohl ist?

    2003 wird es etwas kurios. Ich bestellte zwei Dinge, an die ich keinerlei Erinnerung habe: ein Album von Roni Size und ein Buch mit Titel "Selbstgespräche sicher führen". Beides wohl Geschenke? Aber an wen? Das Datum gibt keinen Aufschluss.

    2004 - Geburtsjahr von Mademoiselle. Man sieht es auch an den Bestellungen, es wird ganz klar häuslich. Ein Kochbuch, drei Bücher über Kindererziehung (Insider kennen sie alle: Babyjahre, Oje ich wachse und Warum Babys weinen). Ein Laserdrucker. Ein paar leichte Romane. Die Biographie von Günter Netzer.

    2005 fast ausschließlich Bilderbücher. Daneben ein Kochbuch für Kindergerichte. Und sehr viel Fisher Price Spielzeug und Lego Duplo. Für mich selbst: gar nichts.

    2006 trete ich selbst wieder in Erscheinung. "Jonglieren - vom Anfänger zum Könner". Kann ich empfehlen. Ich kann auch empfehlen, jonglieren zu üben wenn ein zweijähriges Kind dauertrotzt. Es ist (im Vergleich zu anderen Möglichkeiten, sich abzureagieren) relativ leise, bündelt die Konzentration und das Kind hat was zu gucken. Könner bin ich nicht geworden aber mit bis zu 4 Bällen geht es ganz gut.

    Daneben diverse englischprachige Romane - ich war in dem Jahr in einem amerikanischen Online-Lesekränzchen. Kurz hab ich jetzt überlegt, ob ich gerne wieder in einem Lesekränzchen wäre und jetzt in entsprechenden Aktionismus verfalle, aber dann habe ich mich erinnert: nein, das will ich nicht. Ich will gerade ganz andere Sachen machen und habe leider (trotz Interesse) keine Zeit für Lesekränzchen.
    Natürlich bestellte ich auch weiterhin Kinderbücher - Mademoiselles heißgeliebter und von mir innig gehasster "Bobosläfer" (Bobo Siebenschläfer - ein blödes Viech das ständig heult und am Ende jeder Geschichte einschläft, ganz im Gegensatz zum eigenen Kind, das am Ende jeder Geschichte "nokma!! Nok eima!!!" ruft). Und erschreckend viele Geschenkgutscheine - anhand der Daten kann ich sie leicht als Last-Minute-Geburtstagsgeschenke zuordnen.

    2007 ist unspektakulär. Kinderbücher, immerhin langsam welche mit mehr Text, Romane und, das ist interessant, gleich 3 Bestellungen von Kopfhörern. Warum kann ich jetzt nicht mehr sagen.

    2008. Nochmal Kopfhörer! Was war denn da los? Und die DVD von Frühstück bei Tiffany - das ist lustig, die habe ich noch immer nicht angeschaut und ich hätte Stein auf Bein geschworen, dass ich die vor maximal einem Jahr gekauft habe. Sie liegt auch immer noch eingeschweißt in unmittelbarer Nähe des Fernsehers.

    Auch zwei größere Ereignisse bilden sich 2008 in den Käufen ab: Mademoiselle bekam ein Nintendo DS und Rollschuhe und ich - das interpretiere ich aus dem Kauf von diversen Notenheften - habe ein Klavier gekauft.

    2009: ein CD-Player fürs Kind und Hörspiele. Nintendospiele. Kinder-DVDs. Diverse Kinderbücher, davon viele über Vulkane (Mademoiselle und ich schauten 2008 sehr viel Vulkan-Videos auf Youtube, besonders gern von die von einem Thomas2Reichart. Ende 2008 verunglückte Thomas Reichart aber leider am Ätna tödlich). Neben Vulkanen standen Urmel und Bibi Blocksberg hoch im Kurs. Für mich viele Romane - das scheint ein ruhiges Jahr gewesen zu sein. Keine Kopfhörer, keine Geschenkgutscheine.

    2010 ist ersichtlich, dass Mademoiselle mit dem Reiten begann. Und ich dachte wohl, ich hätte Lust, Origamifigürchen zu falten. Die übrigen Bestellungen sind weniger wahnsinnig: Bücher und DVDs. Und eine Handgelenkschiene - seit 2010 benutze ich also die Maus mit links statt mit rechts. Auch interessant.

    2011 gingen wohl Fotoapparat, Föhn, DVD-Player, Handmixer und Telefon kaputt. Mademoiselle begann, mit Playmobil zu spielen und selbst Bücher zu lesen.

    2012 ein Buch über Katzen und zwei Neopren-Transporttaschen für Katzen. Aha. Die kamen also 2012 zu uns. Und der Weber-Grill auch! Umengen an Harry Potter Equipment. Viele Romane - ein Großteil davon noch in dem Stapel ungelesener Bücher neben dem Bett. Eine Großpackung Schleifpapier (haha!). Beleuchtungsset fürs Fahrrad. 3 Paar Kinderschuhe. Mandala-Malbücher und Fimo (beides nicht für mich). Und das Kind bekommt ein Nintendo DSi.

    2013 wieder Kopfhörer, ist es die Möglichkeit. Und ich habe mir den/das Kindle gekauft. Seitdem wächst der Stapel neben dem Bett nicht mehr, ich meine aber, die Datenlast jetzt beim Lesen im Handgelenk zu spüren. Für das Kind Schlittschuhe, haha ich kann mich noch gut erinnern, wie ich 2 Wochen lang versuchte, die "offline" zu kaufen. Ein Trapez (zum Turnen) und der beste Rucksack der Welt, der dann ja leider Anfang des Jahres kaputt ging und zur Taschenfrage führte. Diverse Trinkflaschen fürs Kind, ein neuer Laserdrucker - 9 Jahre hat der alte gehalten, das geht ja. Schöne Gläser, die leider schon fast alle heruntergefallen sind und Sachen für die Weiterbildungsprüfung. Aha, deshalb wieder so viele Geschenkgutscheine als Geburtstagsgeschenke - 2013 war anstrengend.

    2014. Mit Abstand die meisten Bestellungen bisher. Wieder Kopfhörer. Bücher und DVDs- intensive Warrior-Cats- und Drei!!!-Phase beim Kind. Für das Kind auch ein Handy und ein Nintendo 3DS und erstaunlich viele Klamotten. Schals, Mützen, Strumpfhosen, Skihandschuhe, Wanderschuhe, Sporttasche. Triathlon-Schnürsenkel.
    Telefon und Fotapparat gehen schon wieder kaputt, das ist ja skandalös nach nur 3 Jahren. Ein neuer CD-Player fürs Kind wird auch benötigt. Und für mich ein neuer Mp3Player - der alte hatte einen Wasserschaden, erlitten im besten Rucksack der Welt, der nämlich auch wasserdicht ist. Allerdings nur, wenn man den Reißverschluss schließt.

    2015 - da habe ich mich jetzt kurz gewundert, was ich alles für Zeug gekauft habe, das ich nie verwendet und auch nicht im Traum gebraucht hätte. Dann ist mir eingefallen, dass man an verschiedene Organisationen der Flüchtlingshilfe ja über den Amazon-Wunschzettel Pakete schicken lassen kann. So erklärt sich also der Kauf von zig Packungen winzigen Söckchen und unglaublichen Mengen an Unterwäsche, Stiften und Blöcken.
    Ansonsten das erste Großgerät: ein Geschirrspüler. Der alte war undicht - ich berichtete ja. Schulbücher muss ich 2015 plötzlich bestellen und einen Laptop fürs Kind. Die Furbys. Handyhüllen. Bücher. Ein Jura-Kaffeedings und die diversen Pillen, die das zum Reinigen schluckt. Achso, und Kopfhörer.

    2016 ist ja noch nicht vorbei, aber ich sage mal so: Kopfhörer waren auch dieses Jahr schon dabe.

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