Heute morgen, in der S-Bahn, im dicksten Berufsverkehr mit rappelvoller Bahn, musste ich mich gleich zwischen zwei Personen entscheiden zwecks der Kontaktaufnahe zur Überlassung eines (eigentlich) freien Sitzplatzes.
Einmal gab es die beiden Eltern mit erwachsener Tochter, die offensichtlich zum Flughafen reisten, aber die Koffer unbedingt in ihrem Vierersitz stehen haben mussten, so dass der letzte Platz nicht benutzbar war. Und den Herrn im Anzug, der in der langen Sitzreihe saß und die FAZ las, ausgebreitet über drei Sitze. Ich entschied mich für den Herrn.
Frau N: Guten Morgen, ich möchte mich da hinsetzen, rutschen Sie bitte etwas.
Zeitungsherr: Sie sehen doch, dass ich hier Platz brauche.
Frau N: Sicher brauchen Sie keine drei Sitze.
Zeitungsherr: Doch.
Frau N: Naja, gut, mag sein aber ist mir egal. (schiebt die Zeitung weg und setzt sich rechts daneben)
Zeitungsherr: (dreht sich weg und liest demonstrativ in die andere Richtung weiter)
Frau eins weiter rechts: Nnnnnnnhhh.
(Stille)
Frau eins weiter rechts: Ooorrrrrrr.
(Stille)
Frau eins weiter rechts: Ääääääcccchhz
Frau N: Ist bei Ihnen alles in Ordnung?
Frau eins weiter rechts: Also, wenn Sie so fragen: eben war es besser. Wenn da immer ein Sitz frei bleibt, haben die Sitzenden mehr Platz für die Arme und die Tasche!
Frau N: Allerdings. Es wäre super, wenn Sie aufstehen könnten, das wäre mir wirklich viel angenehmer!
Frau eins weiter rechts: (ist still)
Den Rest der Fahrt habe ich dann Musik gehört. Zwei Verrückte pro Bahnfahrt reichen mir.