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    Donnerstag, 18. Juni 2015
    Blogging November - 1234

    Sehr schmerzhaft war der Kraulschwimmkurs heute und bildete damit den Abschluss eines schmerzhaften Tages. Schon auf dem Weg zum Büro lief ich mir eine Blase und dort angekommen entdeckte ich drei absolute Deppenfehler, die ich in der letzten Woche aus unerfindlichen Gründen in meine Arbeit eingebaut hatte. Der erste war eine Lappalie, richtet keine Schaden an, aber lässte eine mir (noch) unbekannte Person vermutlich denken, dass ich bestenfalls zum Zeitpunkt unserer Korrespondenz betrunken war, andernfalls - egal. Der zweite war der schwerwiegendste, ließ sich aber durch bedingungslose Kapitulation vor diesem Sachverhalt ausbügeln ließ. Der dritte einer, der nur für mich selbst blöd ist und eine über mehrere Stunden geleistete uninteressante Fleißarbeit komplett sinnlos werden ließ. Dann geriet ich in die Schusslinie zwischen zwei Gockeln, der kleinere kam später gerupft zu mir, als ich schon eigentlich gar nicht mehr da war um zu erfahren, wie er sein Gefieder wieder glätten kann. Auch das wird nur durch bedingungslose Kapitulation möglich sein und wir werden sehen, ob er den Magen dazu hat. Auf dem Heimweg hatte ich Nasenbluten über einer weißen Hose und lief mir eine zweite Blase am anderen Fuß und zog aus trotz zu Hause eine andere weiße Hose an und immerhin auch andere Schuhe, die aber am Ende des Tages auseinanderfielen, so dass ich barfuß nach Hause zurückkehrte.

    Zurück zum Kraulschwimmkurs: kurz vor dem Losgehen dachte ich noch, dass ich totmüde umfallen und im Becken ertrinken werde, im Auto bekam ich eine Powerbanane geschenkt, so dass es dann doch ein bisschen ging, und dann wurde ich von Kraulschwimmpartnerin zu posermäßigen Klimmzügen am 1-Meter-Brett herausgefordert, es ist wirklich schlimm, wie sowas bei mir immer zieht, jedenfalls war ich dann auch wach. Mit den anderen Teilnehmerinnen tauschten wir Tipps zu verschiedenen Schwimmbädern in der Region aus, inklusive Länge der Bahnen. So wurde mir z.B. das Brentanobad mit dem größten Becken Deutschlands, das eine Länge von 220 Metern hat, empfohlen.

    Im Kurs selbst waren wir wieder nur zu viert, und zwar wir zwei, die Streber-Oma (die, wie wir in der Dusche sahen, vielleicht doch gar nicht so alt ist?) und die nette Frau. Dann stieß noch eine Fremde dazu, sie ist in dem Kurs am Donnerstag, kann diesen Donnerstag aber nicht und erfragte daher, ob sie heute mitschwimmen könne. Sie war herzlich eingeladen, doch sagte der Schwimmlehrer auch, sie solle sich nichts daraus machen, wenn sie nicht ganz mithalten können, wir wären sehr weit fortgeschritten.

    Wir übten wieder Kraulbeine, dann die Arme separat, dann Kraulabschlag und dann wieder. FULL RANGE OF MOTION! Und nach jeder halben Bahn bekam ich einen neuen Krampf an einer anderen Stelle in einem der zwei Beine.

    Der Schwimmlehrer lobte jedoch. Es sähe schon sehr "kraulig" aus. Nur den Arm unter Wasser am Bein noch ein paar Millimeter weiter strecken, sonst alles gut. Sogar die Atmung. Hach.

    Warum genau ich jetzt einen Krampf nach dem anderen hatte, in Wade, Zeh, Oberschenkel, Fußsohle, weiß ich nicht. Natürlich habe ich wieder vergessen, Magnesium zu nehmen, aber das ist ja nicht neu. Vielleicht war das Bier von gestern und die kurze Nacht schuld. Vielleicht hat aber auch der Typ, der letztes Mal die Krämpfe hatte, mein Lästern mitgehört und ist dieses Mal zu Hause geblieben, um die Waden einer blonden Vodoo-Puppe mit Nadeln zu pieksen. Man weiß es nicht, ist aber auch egal. Full Range of Motion! Sehr kraulig! Ich bin zufrieden.

    Und die je drei walnussgroßen Verkrampfungen, die ich pro Wade habe, sind bestimmt morgen wieder weg. Ich trinke jetzt jedenfalls ein Konter-Bier.

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