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    Donnerstag, 8. August 2013
    Blogging November - 624

    Anstrengende Tage. Im Büro Besprechungen der Sorte, aus der alle Beteiligten mit feuchten Augen rausgehen. Weil weit nach Ende der Arbeitszeit mit dem Taxi zurück, das Taxi fährt auf der Suche nach der schnellsten Strecke in ein lieferwagenverstopftes Gässchengewirr und lässt es sich nicht nehmen, über Fußwege und schräg auf dem Bordstein irgendwie doch ganz schnell durchzukommen, immer mit ruckartigem Anfahren und heftigsten Abbremsen, und als ich "Sie fahren ja schon sehr impulsiv, nicht wahr?" sage ist die Antwort "Ei, Sie wolln doch nach Owwebach, da ist des doch nix dagegen!"

    Aus dem Taxi in die Kirche, in der die Ferienbetreuung stattfindet - das finde ich jedes Jahr wieder nett, es ist so pragmatisch - und dann mit drei Kindern auf Fahrrädern wie eine Entenfamilie quer durch die Innenstadt nach Hause. Der Taxifahrer hatte recht.

    Zu Hause umsteigen ins Carsharing-Auto und ins Schwimmbad. Die Zeit für die Autobuchung ist großzügig geplant - vier Stunden, wobei das Schwimmen nur 2 Stunden und der Weg nur 15 Minuten umfasst. Nach dem Schwimmen hat allerdings das eine Kind seine Schuhe verloren. Wie kann das passieren? Wann wurden sie zuletzt gesehen? Wie sehen sie überhaupt aus?! All diese Fragen konnten nicht beantwortet werden. Ich trank erstmal einen Kaffee, ganz in Ruhe, in der Erwartung, drei 8-jährige könnten dieses Problem selbst lösen. Konnten sie auch, was für ein Glück, irgendjemand hatte die Schuhe in einem Schrank gefunden und an die Kasse gebracht. Alles weitere bleibt unklar außer: es sind blasslila Ballerinas in Größe 31.

    Die Kinder haben dann Hunger und dort, wo es meinen Kaffee gab, gab es auch kleine Speisen und sie essen und essen. Pommes, griechischen Bauernsalat, gebackenen Schafskäse, Brot mit Butter, wir bestellen einmal die Speisekarte hoch und runter und sie sind immer noch hungrig, es ist fast ein bisschen alptraumhaft, was, wenn die Kinder noch anfangen, die Möbel, die anderen Badegäste, die Kleidung, mich zu verschlingen in ihrem unstillbaren Hunger? Die Atzung der Brut findet jedoch ein jähes Ende als mir auffällt, dass das Carsharing-Auto in exakt 30 Minuten abgegeben werden muss.

    Die Rückfahrt gestaltet sich jedoch außerordentlich chaotisch, die halbe Stadt hatte sich in eine Baustelle verwandelt und am Ende fuhr ich quasi den Taxifahrer channelnd. Es ist so schön, wenn Kreise sich schließen!

    5 Minuten vor Ziel schwor ich die Kinder ein: Wir haben noch exakt 7 Minuten bis Autorückgabe. Wenn ich das erste Mal anhalte, bleiben alle still sitzen und bereiten sich mental vor (ich muss dann den Parkpoller lösen). Wenn ich das zweite Mal bremse und "JETZT!" rufe, schnallen sich alle ab, springen aus dem Wagen, reißen die Autositze raus, raffen alles Gepäck aus dem Kofferraum und stellen sich neben dem Auto auf. Ich werfe einen letzten Kontrollblick, schalte alles aus, hake den Schlüssel im Handschuhfach ein, schließe die Türen und beende die Buchung per Codekarte. Zeitraum dafür: 2 Minuten.

    Vor dem Schlafengehen sagten die Kinder, dieses Spiel wäre das Lustigste heute gewesen.

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