Ein kulinarisch diffiziler Tag. Das Frühstück war noch einfach: die kluge Frau baut vor, und so hatten Frau Vau und ich gestern Aufbackbrötchen gekauft und konnten im Bett frühstücken. Äußerst ruckelig hingegen war das Mittagessen. Ich wusste um einen Kürbis im Kühlschrank und wollte gern Kürbislasagne nach dem bei der Kaltmamsell beschriebenen Rezept machen. Knoblauch, Zwiebeln und Lasagneblätter wären ebenfalls im Haus gewesen, damit war die Schnittmenge zwischen meinem Vorrat und den geforderten Zutaten allerdings erschöpft. Insbesondere die Milchproduktesituation war kritisch. Sauerrahm zu ersetzen durch ein Gemisch aus Sahne, Joghurt und Frischkäse hätte ich mir generell noch erlaubt, als quasi zweite Hauptzutat in der Menge von insgesamt 800 g schien es mir aber doch sehr gewagt. Den richtigen Käse hatte ich auch nicht und das Schnittlauch fehlte. Keine guten Voraussetzungen, also fiel das Mittagessen aus.
Der geplante Zwetschgenkuchen wurde ganz hervorragend, ich aß zwei Stück, das Kind drei, und die übrigen 80% des Backbleches - hmja. Ich mochte nicht mittags, nachmittags und abends Zwetschgenkuchen essen. Also gab es abends Käsebrot (mit dem für die Lasagne falschen Käse), da kann wenig schief gehen.
Aber morgen dann die Kürbislasagne!
Heute vor zig Jahren:
Gegen Abend fahren wir in den Park und rauchen Tannennadeln, Multi-Vitamintabletten und Muskat. Dann kaufen wir Gummibärchen und gehen zur KJG. Unterwegs treffen wir schon ein paar Leute. Zuerst sitzen wir nur so rum und holten uns den Stempel usw. Dann gehen wir rein, aufs Klo. Zuerst schien es eine der ereignislosen üblichen KJG-Parties zu werden, bis wir ein Mädchen sahen, das flache Rangers, schwarzen Rock, graue Bluse und eine rote Jacke trug und blonde, kinnlange Haare hatte und mit Avantgardes (Marienkäfern) da war. Wir dachten uns, das kann nur Jana sein. Sie stürmte auch gleich auf uns zu und schrie uns in die Ohren „N und Pe???“ Wir bejahten und sie fiel uns in die Arme und stellte sich als Jana, die Nr. 3, vor. Es war ein bisschen musketiermäßig.
Den übrigen Abend verbrachten wir also damit, von Jana hin- und hergeschleppt zu werden und sie hin- und herzuschleppen, damit wir alle gegenseitig unsere Leute kennenlernen, Bier holen, Sekt holen weil Jana ausschließlich Sekt trinkt, raus und reingehen und uns unterhalten. Jana erzählte so einiges, und zwar, dass sie jetzt nicht mehr mit dem Ah sondern mit einem der Marienkäfer zusammen ist. Wir haben wieder gut kombiniert. Sie erzählt, dass der Ah die Liebe ihres Lebens sei aber als sie zusammen waren, hat sie ihn dann mit Illy erwischt, daraufhin hat er sie zusammengeschlagen weil sie Schluss machen wollte. Dem Ah tat es dann total leid, dass er sie zusammengeschlagen hatte und er hat die ganze Nacht vor ihrer Tür gewartet bis sie aus dem Krankenhaus zurückkam. Illy hat Jana mal vor der Arbeit aufgelauert und sie hat ihren Job wegen der verloren und arbeitet jetzt in einem Blumengeschäft. Angeblich hätte Illy auch gesagt, dass sie heute mit ganz vielen Skins zur KJG kommt um uns ein für alle Mal zu erledigen, deshalb wäre sie auch gekommen um sich auf unsere Seite zu stellen und die Marienkäfer hätte sie als Verstärkung mitgebracht. Außerdem hätte sie den Rench angerufen, der sei der Oberste bei den Skins und extrem gefährlich und den kennt sie, der kann auf Illy nicht, und der würde auch kommen und uns schützen und auch die ganzen Skas auf ihren Rollern, weil Jana das „zweizige“ Rudegirl der Stadt ist.
Es kam allerdings überhaupt gar keiner.