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    Montag, 10. September 2012
    Blogging November - 314

    Das große Fest ist vorüber und ich muss mal sagen: das war eine richtig coole Party.

    Die Gäste waren für 13:13 Uhr geladen - zwei kamen allerdings gut eine Stunde früher, unangekündigt, was mir leichte Schweißausbrüche verursachte, denn Mademoiselle war noch außerhäusig unterwegs. Es hat sich aber alles gefunden. Die Zauberschüler wurden dann mit Zauberstäben (angemalte asiatische Ess-Stäbchen), magischen Kreaturen (Stofftiere) und Schulsachen (Marmeladenglas als Zauberkessel, Plastikrührlöffel, Schulheft und Bleistift) versorgt. Danach konnten sie sich im Gemeinschaftsraum kennenlernen (Flaschendrehen und Blinzelmörder bis alle fertig waren).

    Ich erteilte sodann eine Unterrichtsstunde im Fach "Alte Runen", was ich sehr knapp gehalten hatte, ist ja Party und nicht Schule. Die etwas älteren konnten sich von dem Thema aber kaum losreißen und folgen den jüngeren nur widerwillig zum Fach "Zaubertränke". Zaubertränke war der Knaller, was mich nicht erstaunte, denn in Wirklichkeit musste mich mich schon die ganze letzte Woche zusammenreißen, um nicht selbst mal was auszuprobieren: geschälte Litschis (Konserve) als Augäpfel, Graupen als Maden, Tapiokakugeln als Schneckeneier, grünes Wackelpuddingpulver als geriebene Krokodilhaut, Zucker als Glassplitter, getrockneter Ingwer als Knochensplitter, Vanillepudding mit grüner Lebensmittelfarbe als Krötenschleim, verdünntes Malzbier als Sumpfwasser und so weiter kamen wir auf insgesamt 40 Zutaten und 14 Zaubertrankrezepte.

    Dann hatte Hagrid in seine Hütte (Garage) zu Kaffee und Kuchen geladen. Keiner weiß, wie es kam, aber im Kuchen steckte ein Brief von Dumbledore, in dem er die Schülerschaft zur Mithilfe aufforderte: eine Prophezeiung musste gefunden werden. Die Suche begann mit Aufstellaufgaben (der Größe nach, dem Alter nach, der Schuhgröße nach etc.), wobei es für jede gelöste Aufgabe Schlüsselbünde gab. Dann musste ein Rätsel gelöst werden, das zu einem grünen Plastikhaus auf einer Fensterbank führte. Dort fand sich der Hinweis, dass in jedem Schulheft ein Buchstabe versteckt ist (auf Post-it), und sich daraus das nächste Lösungswort ergibt. Das Lösungswort lautete "Kühlschrank" und konnte - das hat mich sehr erstaunt - ohne Tipp nicht gefunden werden. Im Kühlschrank fand sich ein Umschlag mit einem Logikrätsel, für das ich ca. 20 Minuten veranschlagt hatte. Beim Ausprobieren habe ich selbst etwa 5 Minuten gebraucht. Umso irritierter war ich, als die Kinder nach wenigen Sekunden mit der Lösung vor mir standen und verlangten, dass ich den Briefumschlag mit der richtigen Zahl unter den sechs am Kronleuchter aufgehängten Umschlägen anreiche. Darin war nun der Hinweis, Proferssor McGonagalls Handtasche müsse durchsucht werden, und zwei Kinder lenkten mich mit versiertem Smalltalk ab, während die übrigen neun die (mit einem Vorhängeschloss gesicherte) Handtasche öffneten und einen weiteren Hinweis und eine Schachtel Stecknadeln entnahmen. Der führte in ein abgeschlossenes Zimmer, dort lagen Unterlagen in Runenschrift auf einem Tisch, diese mussten entschlüsselt werden und ergaben ein weiteres Rätsel. Die Lösung dazu, Handtuch, wurde nach etwas Hin und Her erraten, an ein Handtuch angesteckt der nächste Brief, der ein Symbol enthielt, gefunden. Das Symbol fand sich ebenfalls auf einem Buch in der Bibliothek (verbotene Abteilung, logisch). Darin der Tipp, im Koffer von Mad Eye Moody nachzuschauen. Den Koffer fanden die Kinder im Schlafzimmer (ebenfalls Vorhängeschloss), darin Leuchtstäbe und die Erklärung, die Prophezeiung befände sich an einem sehr dunklen Ort und könne mit den Stecknadeln vernichtet werden.

    Ein mit Alufolie umwickelter und mit Glitzer gefüllter Luftballon wurde also aus dem Keller geholt und im Hof zerpiekst.

    Die johlende Meute wurde im Anschluss im Hof behalten, dort fand "Verteidigung gegen die dunken Künste" (Völkerballvariante) statt, während die Hauselfen das Abendessen vorbereiteten. Während/nach dem Essen konnten sich Schüler auf Wunsch einzeln oder in Zweiergruppen die Karten legen lassen.

    Zum Abschluss wurde im Honigtopf eingekauft - da die Eltern schon Sturm klingelten, wurde dieser Teil der Veranstaltung etwas hektisch. Leer ausgegangen ist aber natürlich niemand, und die Kinder, die verspätet abgeholt wurden, brauten noch eine Runde Zaubertränke.




    Heute vor zig Jahren:

    Sowi-Klassenarbeit – das ist genauso schlimm wie eine Doppelstunde Sowi, eigentlich noch schlimmer weil man in einer Doppelstunde an was anderes denken kann und bei der Klassenarbeit nicht und da muss man dann Sachen aufschreiben, die man sowieso schon weiß, zwei Stunden lang, ich wäre vor Langeweile beinah gestorben. Und wenn man nichts weiß, ist es auch nicht besser, dann guckt man zwei Stunden lang auf ein leeres Blatt. Ich verstehe dieses System „Schule“ nicht.

    Nach der Schule läd Marco uns zu einer Fete bim Kuli ein. Wir gehen hin.

    Da gibt es einiges zu hören, nämlich dass der Ah mit Glatze aufhören will und er mit einer Jana zusammen ist die er aber verprügelt hat, weil sie schlecht über Illy gesprochen hat, und dann war Ah nämlich wieder mit Illy zusammen und dann wieder nicht und doch und nein. Und jetzt hat er Ärger mit „seinen Leuten“ und, hahaha, Altstadtverbot und deshalb läuft er jetzt mit „so ner“ (Handbewegung 50 cm) Gaspistole rum und tritt Scheiben ein und ist ein Schlimmer und wird von den Skins gehetzt, wenn sie ihn sehen. Außerdem ist Marco mit dem einen Kind aus zwei Klassen unter uns zusammen (sieht jedenfalls so aus) und die anderen sind alle wie früher. Der Kuli hat auch eine Freundin, eine Popse die ganz lustig ist. Wir übernachten beim Kuli und hören die ganze Nacht seine Razzia-Platten als Schlaflieder. Im Allgemeinen nervt es uns, dass der Ah jetzt der „arme Verfolgte“ ist uns unsere Probleme keiner ernst nimmt. Aber in die Altstadt will mir uns keiner, sehr sonderbar. Am nächsten Morgen fahren wir zu Pe und essen erstmal.

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