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    Mittwoch, 26. September 2012
    Blogging November - 331

    In Bezug auf Erkältung sagt man ja gemeinhin "dauert mit Medikamenten 14 Tage und ohne 2 Wochen" oder "kommt 3 Tage, bleibt 3 Tage, geht 3 Tage" und ich sage: "kommt 1 Tag, bleibt 1 Tag, rutscht danach vom Kopf auf den Hals und dann auf die Bronchien, man hat also noch 2 Tage keine Stimme und dann 2 Wochen Husten, aber das macht nichts, nur Tag 2 ist schlimm, der Rest ist relativ egal". Heute ist Tag 2. Eigentlich wollte ich zu Hause bleiben, aber dort war die Putzfrau, also ging ich ins Büro, dort ist es auch ruhiger. These in diesem Zusammenhang: Leute, die sagen, man soll krank nicht ins Büro gehen, tragen auch schwere Parfüms und regen sich auf, wenn andere Leute Sachen essen, die sie auch gern essen würden aber nicht essen, weil sie Diät machen. Sowieso, fahrt ihr erstmal Bahn. Oder geht zum Kinderarzt, doh..

    Egal. Im Büro war es merkwürdig, ich hatte ein Gespräch zu führen mit Kollegin A, die eine logische und nachvollziehbare Bitte von Kollegin B ohne Grund abschlug. Kollegin A erklärte, das sei so, weil Kollegin B vor einiger Zeit, zwei Wochen oder so, mal eine unlogische Bitte geäußert habe und sie, Kollegin A, nun lieber die logische abschlüge, damit nicht Tür und Tor für weitere unlogische geöffnet würden. Kompliziert, oder? Ist es nicht wesentlich sinnvoller und sogar auch einfacher, Logisches zu tun und Unlogisches abzulehnen, als es gegeneinander aufzurechnen? Emotional ignorant gönne ich mir etwa zwei- bis dreimal im Jahr das Privileg meines Jobs, schlicht Arbeitsanweisungen auszusprechen. Heute in so einer schnupfig-näselnden und zugleich heiser halskratzenden Stimmlage.

    Egal. Sport war auch merkwürdig heute. Außer mir kamen nämlich keine Eltern, um ihre Kinder wieder abzuholen. Ich dachte erst, meine Uhr ginge eventuell falsch, dann wurde es vor der Tür immer dunkler und man kommt auf die surrealsten Gedanken. Einer davon war, dass ich - mit der Erkältung am 2. Tag - ein Dutzend Kinder mit nach Hause nehme. Glücklicherweise löste sich alles etwa eine halbe Stunde nach Ende der Sportstunde auf, als aus allen Himmelsrichtungen aufgeregte Elternteile herbeieilten. Anscheinend war der Stadtverkehr ungewöhnlich dicht gewesen. Kriegt man als Radfahrer ja nicht so mit.




    Heute vor zig Jahren:

    Stress wegen der Russischarbeit, Schule ist echt was, das ich nicht verstehe. Ich habe keinen einzigen Fehler in der Russischarbeit und der Lehrer regt sich völlig auf. Ich habe nämlich keinen Fehler, weil ich ganz einfache Sätze gebildet habe. Subjekt-Prädikat-Objekt, fertig. In der Arbeit davor habe ich so geschrieben, wie ich auch auf Deutsch schreiben würde, nur kann ich natürlich Russisch nicht so wie Deutsch, also war einiges falsch und ich hatte eine 2- . Weil ich ja nie Bock habe, im Unterricht mitzumachen will ich aber schriftlich möglichst immer glatt 1 stehen damit sich das gut ausgleicht, also habe ich dieses Mal nur Sachen geschrieben, von denen ich sicher bin, dass sie so stimmen und so war es dann ja auch. Jetzt regt der Lehrer sich auf, das wäre ein „respektlos gegenüber der Sprache“ und ein „Verbrechen an meinen Fähigkeiten“ und es ist ein Drama. Neulich hat mir der Vertrauenslehrer noch gesagt, ich soll mich an die Regeln halten. Die Regeln sind, dass man gute Noten kriegt, wenn man keine Fehler macht, nirgendwo gibt es eine Regel, dass man zeigen soll, was man alles eventuell noch mehr kann und das interessiert doch auch keinen, es bringt mir nur Nachteile wie man ja an der letzten Klassenarbeit sehen konnte. Die müssen sich mal entscheiden, was nun ihre Regeln sind, an die ich mich halten soll.

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