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    Montag, 17. September 2012
    Blogging November - 321

    Am letzten Tag des Seminars wurde die Lerngruppe aufgeteilt und daher Personen gesucht, die freiwillig zu einem neuen Dozenten wechseln würden. Sehr gespannt, was für weitere Möglichkeiten abseits der reinen Selbstdarstellung es gibt, ein derartiges Seminar zu halten, meldete ich mich für die Gruppe der Abtrünnigen.

    Der "Neue" entpuppte sich als kleines, mildes Männlein, das jeden Augenblick an Altersschwäche zu versterben drohte. Es wurde nun richtig absurd: Das Männlein war zu 100% wohlmeinend, befand sich aber auch zu 99,9% in einer anderen Welt als der Rest der Teilnehmer - einzige Schnittmenge: das Seminar. Kennen Sie das, dass mit Menschen keine Kommunikation möglich ist, weil es keine gemeinschaftliche Basis gibt, auf der diese stattfinden könnte? Wo man sich noch nichtmals auseinander setzen kann und nur zufällig dieselbe Sprache spricht, die Wörter zwar dieselbe Bedeutung haben aber in einen völlig unterschiedlichen Weltzusammenhang eingeordnet werden? Würde ich Einzelheiten dazu nennen, würde man das Männlein verachten, unmöglich finden, es aufklären wollen. Vielleicht hätten wir tatsächlich die Energie dazu aufbringen sollen, es zumindest versuchen, wenigstens einen oder zwei Punkte klarstellen. Wir alle saßen aber eher mit offenem Mund und fassungslosem Blick da und spielten - nicht auf die Seminardauer bezogen - auf Zeit.

    In dem Zusammenhang auch: ich sehe manchmal auf Facebook Photos einer ehemaligen Klassenkameradin. Anfangs dachte ich, die wären irgendwie ironisch: Personen in unvorteilhafter Kleidung auf Blümchencouch vor Tapete mit aufgehängtem Hirschgeweih. Mein Irrtum. Und es ist gut, dass es so ist.

    Ich habe einiges gelernt in diesem Seminar, wenn auch so gut wie nichts von dem, was ich erwartet hatte.




    Heute vor zig Jahren:

    Gegen 17 Uhr bauen Pe und ich aus einer Gießkanne eine Blubber zusammen, das klappt ganz gut, ist aber schon wieder so heftiges Zeug wie gestern und ich kann einfach nicht mehr vom Boden aufstehen. Das ist irgendwie scheiße.

    Dann hören wir Sisters und das Telefon klingelt, ein anonymer Anruf und wir kriegen total Panik und kommen erst nach 15 Minuten darauf, die düstere Musik auszumachen, da wird die Panik schonmal weniger. Den Rest des Abends malen wir.

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