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    Montag, 15. November 2021
    Blogging November - 15

    Ich habe den Autoschlüssel wiedergefunden ohne zu suchen, nur durch Nachdenken, und das, obwohl ich ihn nur zu 50% finden wollte.

    Aufs Unwesentliche erweitert: Am Samstag fuhr ich mit dem Auto einkaufen, den Wocheneinkauf, hatte gleichzeitig versprochen, für M und ihre Freund*innen Zeugs mitzubringen unter der Bedingung, dass sie alle Einkäufe, also auch meine, aus dem Auto hochtragen. Zu diesem Zweck übergab ich M am Abend den Autoschlüsse.

    Es wurde sofort alles hochgetragen, ich erhielt den Schlüssel auch sofort zurück, dann war Samstagnacht, dann Sonntag, heute war Montag. Ich beschloss heute, dass es vernünftig sei, wegen der Coronainzidenzen lieber mit dem Auto zur Arbeit zu fahren als mit der Bahn. Als nicht nur heute sondern in nächster Zeit. Das beschloss ich nicht gern, schließlich hatte ich vor wenigen Wochen erst herausgefunden, dass ein maßgeblicher Teil meiner Unentspannung damit zusammenhängt, dass ich ständig Autofahren muss anstatt mich einfach in eine Bahn setzen und ein Buch lesen zu können. Ist aber halt jetzt gerade so.

    Dennoch, ich war nicht sofort wirklich traurig, als ich den Autoschlüssel nicht finden konnte nicht nicht sofort wirklich glücklich, als ich sah, dass der Ersatzschlüssel tatsächlich am dafür vorgesehenen Haken hing. Es führte nichts an der Autofahrt vorbei. Trotzdem dachte ich mir: einen Autoschlüssel von zweien verliert man schneller als zwei von zwei, die Situation wies also noch einen leicht größeren Spielraum auf als sie es zwei Tage zuvor getan hätte. Das machte mich wieder ein wenig froh.

    Den ganzen Tag hörte mein Kopf aber nicht auf zu denken und präsentierte mir, als ich um 20:30 Uhr die Treppe zur Wohnung hochging, kein Bild sondern ein "Handgefühl". Das Gefühl, den deutlich leichteren Autoschlüssel als den Ersatzschlüssel (am Ersatzschlüssel hängt Gebämsel, ich habe das da nicht angebracht, ich lehne Gebämsel ab) in der Hand zu halten, unten metallisch kühl, dann rundlich glattes Plastik, obendran ein kurzes Lanyard, dann fühlte ich weiches Fleece am Handrücken und an den Fingerspitzen, dann den Schlüssel in der Handfläche nicht mehr, dafür nochmal streichelndes Fleece, Ende des Körpergedächtnisfragments. Als ich in der Wohnung angekommen war, griff ich zielsicher in die Jackentasche der Fleecejacke an der Garderobe und zog den Autoschlüssel heraus.

    Jetzt zufrieden und unzufrieden zugleich.

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