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    Donnerstag, 9. September 2021
    08092021

    Heute wurden meine Füße gelobt, von einer Person, die sich auskennt, nämlich einer medizinischen Fußpflegerin.

    Ich suchte sie auf, weil ich gern gepflegte Füße habe, mich aber ungern darum kümmere - Sie werden das als wiederkehrendes Motiv in meinem Leben erkennen. Die Fußpflegerin konnte das erst nicht so wirklich glauben und fragte mich mehrere Minuten lang aus: welche Beschwerden ich habe (keine), ob ich Schmerzen habe (nein), ob ich sehr viel laufe oder stehe (nein, ganz normal), ob es irgendein Problem gäbe, das mich zu ihr führt - hier sagte ich, weil ich endlich auch etwas sinnvolles zum Gespräch beitragen wollte, dass ich es mühsam finde, mir mit der angemessenen Geduld die Füße zu pflegen, weil immer der Bauch ein bisschen im Weg ist. Hier antwortete die Fußpflegerin "Ich verstehe GENAU, was Sie meinen!" - dies sagte sie in einem Tonfall völliger persönlicher Betroffenheit und Empathie so dass ich mich uneingeschränkt verstanden und angenommen fühlte, so als ob ich nun endlich an dem Ort sei, der schon immer für mich vorgesehen war. Ich habe versucht, den Tonfall in meinem Kopf abzuspeichern, sage den Satz seither den Abend über immer wieder vor mich hin in verschiedenen Betonungen, Hebungen und Senkungen und mit mal mehr, mal weniger Hauch und denke, er wird mir noch gute Dienste leisten.

    Zu tun war an den Füßen dann wirklich nicht viel, das überraschte die Fußpflegerin, offenbar geben viele Personen beim Vorgespräch falsche Auskunft. Sie sagte, so dass man es ihr in jedem Moment glauben würde, in dem die eigene Aufmerksamkeit sich auch nur ein My von der Realität entfernte, sie habe keinerlei andere Kundschaft, an deren Füßen so wenig zu unternehmen sei und lobte insbesondere meine Zehennägel als wunderbar durchblutet und nahezu (sprich: nach ein paar regelmäßigen Folgebehandlungen) perfekt. Einzig etwas Creme könnte ich möglicherweise ab und an auf die Füße auftragen - das sagte sie aber nicht direkt sondern fragte, welche Creme ich denn verwende und auf meine Antwort hin ("Keine - sollte ich?") sagte sie, ich könne ja einmal darüber nachdenken, sei würde mir jedenfalls eine Empfehlung aussprechen für ein Produkt, das es gleich im Laden unter ihrem Salon gäbe. Der Laden habe allerdings nur bis 19 Uhr geöffnet, das würde ich vermutlich nicht mehr schaffen. Natürlich schaffte ich es und kaufte gleich zwei große Tuben.

    Die Dame war wirklich enorm kompetent. In mehrfacher Hinsicht.

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