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    Freitag, 5. Juni 2015
    Blogging November - 1306 (Wmdedgt 6/2015)

    Heute ist Wmdedgt - was das ist und die anderen finden Sie HIER.

    Ich wachte heute gegen halb 8 auf, weil der Kater wieder Schrankspringereien veranstaltete. Die Koffer waren aber noch oben. Schlafen wollte ich dann nicht mehr, ich hatte etwas Kopfschmerzen und wenn ich lange schlafe, wird das erfahrungsgemäß schlimmer.

    Eine ganz wunderbare Funktion meiner Waschmaschine ist der Timer. Zwar kann man hier im Altbau die Waschmaschine auch bedenkenlos noch nach Mitternacht schleudern lassen, allerdings muss man die Wäsche dann natürlich auch noch aufhängen, dazu habe ich selten nach Mitternacht Lust. Also leg ich vor freien Tagen immer abends etwas in die Maschine, programmiere sie und wache am nächsten Morgen auf, wenn die Wäsche fertig ist. Das muss man sich mal vorstellen: man wacht auf, ist noch mit keinem Fuß aus dem Bett und hat schon die komplette Buntwäsche gewaschen! Hervorragend!

    Da ich also heute morgen beim Aufwachen schon gewaschen hatte, war es Zeit für eine Pause, ich setzte mich deshalb aufs Sofa und las eine Runde.

    Herr N. holte dann Brötchen, es gab Frühstück und ich legte nochmal Wäsche in die Waschmaschine und las weiter, bis es irgendwann 10 Uhr und Herr N. verreist war. Mademoiselle und ich beschlossen den Tagesplan: zum Rathaus ihren Pass abholen, den wir im Februar beantragt und dann total vergessen hatten, Klamotten und Lebensmittel kaufen, dann noch rasch ins Schwimmbad und am Nachmittag für Mademoiselle eine Doppeltraingseinheit (wegen baldigem Wettkampf) und für mich Kuchen backen, Essen vorbereiten, Katzenklo saubermachen, Betten beziehen.

    Um halb 11 verließen wir geduscht und ordnungsgemäß gekleidet das Haus (vorher kontrollierte ich die Koffersituation: beide noch oben) und fuhren mit der Rad zum Rathaus. Dort standen wir erst in einer enorm langen Schlange vor dem Empfang, ein Herr ging aber die Schlange ab und fragte nach "Abholern", als Abholer wurden wir in eine andere, kürzere Schlange umgeleitet und erhielten dort einen Zettel mit Nummer und QR Code und die Information, dass 12 Personen vor uns wären. Mademoiselle scannte den QR Code und fand heraus, das in Wirklichkeit nur 2 Personen vor uns waren und wir 6,17 Minuten warten müssten, letztendlich warteten wir dann aber nur ca. 3 Minuten, alle Informationen falsch, egal, auf dem Ausweis war alles richtig, beim Verstauen des Ausweises in meiner Geldbörse bemerkte ich, dass dort a) mein Führerschein und b) meine Monatskarte fehlte. Die Monatskarte war seit Mittwoch bei Herrn N., fiel mir ziemlich schnell ein, beim Führerschein musste ich länger überlegen, er ist aber - ebenfalls seit Mittwoch - in meiner Schwimmtasche.

    Weiter ging es zum Einkaufszentrum, mittlerweile war es ziemlich heiß und wir teilten uns erst einen Slush in Geschmacksrichtung Orange. Anschließend kam der Klamottenkauf. Mademoiselle ist seit letztem Sommer gut 5 cm gewachsen, alle Hosen sind zu kurz. Ziel war, 4 Hosen zu kaufen sowie noch ein paar T-Shirts. Hosen kaufen kann man mit Mademoiselle nur bei H&M, denn nur dort sind die Hosen ausreichend eng geschnitten. Das Problem ist, dass sie in der Länge 152, besser 158 braucht, in der Weite aber 146, besser 140. Wir fanden deshalb nur 2 Hosen, die insgesamt gingen, weil sie mit einem Innengummi in der Weite noch regulierbar sind - wobei das auch nicht immer hilft, man kann so eine Hose nicht endlos zusammenzurren, dann hat man irgendein Geknödele am Bund und das ist weder schön noch bequem. Jedenfalls sind die passenden Hosen weiß und helltürkis, was hübsch ist, aber Eltern wissen: mit einer weißen und einer helltürkisen Hose kommt kein Kletterkind über den Sommer. Deshalb kam nun Plan B zum Einsatz: wir kauften noch 2 Shorts in passender Bundweite - die Länge ist da ja egal - und dazu 3 Leggings. Möge die Mode von Leggings unter Shorts nie aufhören, wünschen sich Eltern von Kindern wenig gängiger Modemaße.

    Achja, einen Bikini wollten wir auch noch kaufen, gab es in Mademoiselles Größe aber nun mit ausgepolsterten Oberteilen, was sie (und ich auch) megapeinlich fand. Hörst du, Modeindustrie? Megapeinlich!

    T-Shirts/Tops kaufen war kein Problem, zusätzlich gab es noch Flipflops und ein Käppi (nachdem es im Kindergarten immer ein Kampf war, dem Kind bei Sonne eine Kopfbedeckung zu verordnen, verlangt sie jetzt nach einer, man versteht es nicht).

    Anschließend einige Besorgungen in der Drogerie und im Supermarkt und dann schlimm Hunger. Die gebratenen Nudeln zum Mitnehmen im Papphäuschen mit Metallgriff beim Asiaten geholt und mit einer Cola auf einer Bank verzehrt. Dabei bemerkten wir, dass es schon 13:30 Uhr war, Schwimmen also knapp würde, zumal ja auch keine Monatskarte da war. Ich bot an, von unterwegs schnell ein Auto zu reservieren (kostet gleich viel wie Hin- und Rückfahrt für 1 Erwachsene und 1 Kind mit dem Bus...), aber dann entschieden wir: zu stressig. Statt jetzt schnell nach Hause und dann schnell eine Stunde Schwimmen und dann schnell wieder nach Hause und schnell zum Sport umziehen und dann Training lieber nochmal im Kühlen auf die Couch. Und so machten wir es. Mit einem Eis. Und einer erneuten Kofferkontrolle (immer noch oben).

    Um 15:30 wurde Mademoiselle zum Training abgeholt und ich brach nochmal auf in die Stadt, um der Packstation eine Sendung zu entnehmen. Das hätte ich eigentlich auch morgens machen könnne, nur leider war es mir nicht gelungen, mir die PIN lange genug zu merken. Ich radelte also noch einmal zur Post, gab dort Karte und PIN ein, erhielt aber keine Sendung weil: falsche Packstation. Das passiert manchmal, wenn die Innenstadt-Packstation voll ist. Dann wird die Sendung in einer Packstation am Stadtrand abgelegt, das steht auch in der SMS und in der E-Mail, aber die lese ich natürlich nicht so genau. Nunja. Ein wenig vor mich hinjammernd beschloss ich, an den Stadtrand zu radeln, mehr Muße als heutd werde ich in den nächsten Tagen nämlich nicht haben und in Erwartung des Schwimmbades war ich eh von Kopf bis Fuß mit Lichtschutzfaktor 50 präpariert. Ideal für eine Radtour.

    Als das auch alles erledigt war, fuhr ich wieder nach Hause. Ich wohne in einer Einbahnstraße, wenn ich nach Hause möchte, fahre ich die Hauptstraße entlang bis zur Mündung meiner Straße, dann, wenn die Ampel Rot ist, steige ich ab, warte auf Grün, schiebe mein Rad über den Fußgängerüberweg, aber wenn Grün ist, fahre ich noch auf der Straße über die Ampel und dann auf der gegenüberliegenden Seite auf dem Gehweg in Gegenrichtung der Einbahnstraße genau 2 Häuser weit und in meinen Torweg. Das ist natürlich total verboten.

    Haus 1 ist ein Kiosk, wir berichteten schon das eine oder andere Mal. Heute stand - wie oft - vor diesem Kiosk eine Gruppe betrunkener Herren, es ist aber ausreichend Platz, das macht nichts. Ein betrunkener Herr mit nur halbrichtig angezogener Hose und obenrum gar nichts warf sich mir mit der Frage "Ist das hier jetzt ein Radweg?" vor den Lenker. Ich fragte zurück "Ist das hier jetzt das Auffangbecken für den Abschaum der Stadt?" und schubste ihn beiseite. Dann zogen wir beide fröhlich unseres jeweiligen Weges - ich noch 3 Meter bis zu meiner Haustür, er 2 Meter bis zum polnischen Bier am pakistanischen Kiosk, und beide freuten wir uns, dass uns so ein toller Spruch eingefallen war und vermutlich hatten wir auch beide etwas überheblich den Eindruck, dass der jeweils andere unseren tollen Spruch nicht so ganz richtig begriffen hatte. Win-win.

    Zu Hause schnell den schnellen Käsekuchen gemacht, dann erstmal ermattet auf die Couch und eine Schale Erdbeeren und eine halbe Papaya gegessen. Dann Essen und Katzenklo und Betten überziehen und nochmal Wäsche und Blumen gießen und was man so alles findet, wenn man sich nur mal lange genug in der eigenen Wohnung aufhält - und natürlich nochmal nach den Koffern geschaut, exakt so wie angeordnet ruhten sie noch immer auf dem Schrank.

    Mademoiselle kam heim, wir duschten beide nochmal, es gab Abendessen und jetzt sitzen wir schon wieder auf der Couch und warten auf das Eintreffen von Frau Violinista. Das Bier ist kalt gelegt, es gibt Spaghetti Bolognese und Käsekuchen, die Katzen liegen draußen auf dem Balkon und es ist mir gelungen, die Wohnung bei unter 25 Grad zu halten. Alles ist perfekt.

    Und gleich schaue ich nochmal nach den Koffern.

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