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    Mittwoch, 3. Juni 2015
    Blogging November - 1304

    Der Tag begann etwas anstrengend. Auf dem Weg zur S-Bahn traf ich eine von Mademoiselles Erzieherinnen. Sie ist nicht gewerkschaftlich organisiert, streikt also nicht, ist aber in eine Notgruppe abgeordnet worden und findet das wenig lustig. Wenig lustig ist etwas untertrieben, eigentlich war es so, dass ich - also ich, die ja über Kinderbereuung nicht sprechen kann, so lange es keine ordentlichen rezeptfreien Tranquilizer gibt - der armen Frau einen Beruhigungskaffee ausgab.

    Im Büro angekommen rissen gerade Handwerker die Küche in unmittelbarer Nähe meines Zimmers heraus, was mich überraschte, meines Wissens sollte die nämlich so bleiben, wie sie ist. Durch einen kurzen Anruf ließ sich auch klären, dass die Herren sich im Stockwerk geirrt hatten. Kann ja mal vorkommen. Sie bauten die Küche halt gleich wieder ein. Es ist schon beeindruckend, wie schnell Profis so etwas können.

    Nachmittags hatte ich Post von meinem aktuellen Brieffreund, dem Eigenbetrieb der Kindertagesstätten, im Briefkasten. Ich hatte vor ca. 2 Wochen eine Rückerstattung der Gebühren für die Streiktage (bei uns jetzt die vierte Woche) gefordert, auch wenn dies laut Satzung nicht vorgesehen ist. Der Tenor der damaligen Antwort war, dass ich das leider alles nicht gut verstehen würde und lieber das Geld bezahlen und nicht so absurde Forderungen stellen sollte.

    Einen Moment lang war ich damals verunsichert, aber dann fiel mir ein, dass das ja der normale Ablauf ist: Niemand antwortet auf eine Rückforderung zumal auf eine strittige mit "Ja, natürlich, mit dem allergrößten Vergnügen!" Es ist hingegen selbstverständlich, jeglich Schuld und das vorgetragene Ansinnen weit von sich zu weisen. Bei Reklamationen ist das bekanntlich auch so - man gibt ein Produkt wegen eines Fehlers zurück und muss erst einmal diverse Beschuldigungen abwehren, was man eventuell alles falsch gemacht hat in der Bedienung.

    Also habe ich nochmal geschrieben, ein paar weitergehende Fragen gestellt und heute kam dann eben die Antwort. Bzw. nicht - der Eigenbetrieb möchte meiner Bitte, ein paar Passagen der Satzung zu konkretisieren, bisher noch nicht nachkommen, aber plötzlich kann mir eventuell (!) das Essensgeld zurückgezahlt werden. Das wirft natürlich eine Reihe neuer Fragen auf, die ich umgehend gestellt habe, zusätzlich zu den bislang unbeantworteten. Ich hatte lange keinen Brieffreund mehr und hatte schon vergessen, wie erbaulich das ist! Fast schade, dass es nur noch maximal 2 Monate gehen wird.

    Abends habe ich den Spargel aus dem Backofen ausprobiert, es ist mir dabei gelungen, ihn leicht anbrennen zu lassen. Spargel mit Röstaromen ist aber auch gut.

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