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    Samstag, 18. Mai 2019

    Um halb 7 vom Wecker aus dem Tiefschlaf gerissen. M wollte heute wieder zur Schule gehen, also tatsächlich gehen, der Fuß passt in den Schuh und es schmerzt beim Laufen nicht, außer sie läuft auf den Zehenspitzen. Das ist ja nicht notwendig in der Schule.

    Ich verlasse das Haus planmäßig um 8, denn dann ist die Firma im Hinterhaus geöffnet und die hat drei Pakete für mich angenommen. Weil um 8:17 die Bahn fährt ist mein Plan, die Pakete in der Garage im Auto zu lagern, bis ich zurückkomme (dann hat die Firma meist schon geschlossen). Vor dem Auto bemerke ich aber, dass ich keinen Autoschlüssel dabei habe. Ich kehre also um zum Haus, habe aber auch keinen Wohnungsschlüssel. Die Pakete sind nicht allzu wertvoll, ich denke darüber nach, sie einfach so in die Garage zu legen und ins Büro zu gehen. Schlau wie ein Fuchs überprüfe ich aber vor Umsetzung dieser Idee, ob ich einen Büroschlüssel dabei habe. Habe ich nicht. Einen Fahrradschlüssel übrigens auch nicht. Zum Glück ist Herr N noch zu Hause.

    Im Büro erfreue ich mich weiter an meinen zwei Bildschirmen und habe ansonsten Zeit für einige große Brocken. Ich räume ja nicht nur zu Hause auf, sondern auch im Büro. Dazu muss ich erst einmal alles genau verstehen und dazu stelle ich viele Fragen, fordere viele Berichte, Unterlagen, Vergleichszahlen an und gehe vielen Leuten sehr auf die Nerven. Die großen Brocken, mit denen ich mich heute (noch nicht abschließend) befasse: einen Überblick erstellen, welche Themen alle mit der Hausverwaltung offen sind, die Nebenkostenabrechnung in jedem Detail verstehen, die Versicherungen verstehen. Später widme ich mich nochmal meinem neuen Spezialthema Besteuerung Deutschland/USA und telefoniere dafür über eine Stunde mit einem Kollegen in den USA, weil wir uns nicht einigen können, denn sein Fokus liegt auf Gleichbehandlung aller Mitarbeiter weltweit und mein Fokus auf Berücksichtigung unterschiedlicher kultureller Prägungen/Verständnisse.

    Trotz der inhaltlichen Differenzen verstehen der Kollege und ich uns sehr gut, er versorgt mich immer mit den Neuigkeiten aus dem Mutterhaus, wir gleichen ab, wie sich die Veränderungen in meinem Büro sich für mich anfühlen im Vergleich zu wie sie im Mutterhaus gesehen/verstanden werden, wir sprechen über Trump und über Brexit und auch da ist es interessant, den US-Blick mit dem deutschen Blick zu vergleichen. Das Steuerthema müssen wir am Ende nochmal auf Eis legen, weil noch ein paar Informationen fehlen.

    Einen kleinen Schreck bekomme ich im Büro noch, Ms Klassenlehrerin mailt nämlich, um sich zu erkundigen, ob es M besser geht. Ob sie etwa nicht in der Schule angekommen ist? Ich schreibe M eine kurze Nachricht, das Handy ist während des Unterrichts aus, aber es sind nur wenige Minuten bis zur großen Pause und sie antwortet mir zum Glück gleich - sie ist natürlich angekommen, hat nur an dem Tag bei der Klassenlehrerin gar keinen Unterricht und diese hatte sich wohl einfach nur aus Freundlichkeit erkundigt, nicht wegen unerwarteten Fehlens. Puh.

    Zu Hause gibt es Reste-Essen - ich mag bekanntlich keine Reste und esse Brot. Weil das Kochen also ausfällt habe ich Zeit, den Essensplan für die nächste Woche zu machen, so früh schaffe ich das sonst nie aber es passt sehr gut, weil ich dann morgen früh nicht gleich von dieser Aufgabe genervt bin und auch morgen jederzeit einkaufen kann, nicht erst, wenn ich den Plan erstellt habe. Darüber freue ich mich.

    Das Kind trifft sich abends mit Freunden, ich gehe zum Chor und erleide ab 21 Uhr die üblichen Gähn-Attacken aber halte die letzte Stunde noch irgendwie durch. Zum Glück muss ich nicht ausgehen oder sowas anstrengendes sondern kann jetzt auf die Couch, muss nur noch wachbleiben, bis das Kind heimkommt und kann morgen ausschlafen.

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