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    Freitag, 24. Mai 2019

    Tief und fest geschlafen bis zum Weckerklingeln um halb 7. Mit entspannter Müdigkeit aufgewacht. Die deutlich reduzierte Arbeitsbelastung macht sich bemerkbar - meine Tage sind immer noch lang aber ich habe Atempausen zwischendurch, die bleischwere Dauererschöpfung lässt locker, auf fünf Minuten Schlaf mehr oder weniger, auf fünf Minuten Couch mehr oder weniger, auf fünf Minuten Gespräch mehr oder weniger kommt es nicht an. Ich kann mit meiner Zeit wieder großzügiger sein.

    Dementsprechend trödele ich herum und dusche erst, als M schon aus dem Haus ist. Da ich weniger in Gedanken und dadurch weniger konfus bin, komme ich trotzdem nicht später aus dem Haus als sonst. Ich fahre noch beim Wahlamt vorbei, im Hause Novemberregen hat man nämlich zwar natürlich fleißig und richtig gewählt, aber nicht daran gedacht, dass die Unterlagen auch rechtzeitig abgeschickt werden müssen. Heute war es mir dann zu knapp, so dass ich die Briefe lieber persönlich abgab.

    Im Büro das Nötigste gesichtet, dann zum Friseur geradelt. Die Leihfahrräder in der Innenstadt halte ich für eine der besten Erfindungen überhaupt - wie sehr die mir das Leben erleichtern, kann ich gar nicht sagen, sie machen alles viel unkomplizierter. Beim Friseur angekommen bemerkte ich allerdings, dass das Rad defekt war, es hatte keinen Ständer (mehr). Das kann man aber auch ganz einfach über die App melden, man klickt an, ob es ein großer (=mit der Fahrtauglichkeit nicht vereinbarer) Defekt ist oder ein kleiner, dann beschreibt man ihn kurz oder macht ein Foto, fertig. Da ich mich das erste Mal länger mit der App befasste (sonst immer nur so 1 Sekunde, so lange es halt dauert, um den QR-Code am Rad zu scannen), sah ich, dass der Anbieter wohl demnächst auch E-Roller haben wird. Das probiere ich dann natürlich auch aus!

    Beim Friseur alles gut, endlich habe ich einen gefunden, der ausreichend abschneidet.

    Zurück im Büro ein paar Dinge gemacht, ein paar Strippen gezogen, einen Kaffee getrunken. Und mich gewundert. Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber wenn ich sage "Angelegenheit xy übernehme ich" dann meine ich damit, dass ich das von Anfang bis Ende regele, ohne dass mir jemand weitere Anstöße dazu geben muss. Andere beziehe ich nur ein, wenn ich ihren Input brauche oder wenn ich Ergebnisse erzielt habe, mit denen die anderen dann weiterarbeiten können/sollen. Sollte ich merken, dass die vereinbarte Zeit nicht zur Erledigung von xy reicht, melde ich das, sobald es mir klar wird. Sollte zwischendrin wer kommen und fragen, wie der Stand der Dinge ist, kann ich das aus dem Stand in ein paar knappen, sinnhaften Sätzen tun.

    Das scheint aber allgemein gar nicht so üblich zu sein. Mir passiert es immer mal wieder, dass ich anderen - auf deren Wunsch - xy übergebe und dann wollen sie sich zusammensetzen und von mir die einzelnen Schritte aufgeführt haben. Oder sagen mir, sie brauchen von Person B Input, anstatt das Person B zu sagen. Teilen mir ihre Ergebnisse mit, mit dem Hinweis, dass das auch für Person C jetzt sehr relevant ist - aber ohne Person C zu involvieren. Kopieren mich sowieso auf sämtliche Korrespondenz, so dass ich jederzeit über alles Bescheid weiß - was ich aber doch gar nicht will, ich habe xy doch extra abgegeben, damit ich mich eben nicht mit den Einzelheiten befassen muss, ich will doch einfach nur das Ergebnis. Verzögert sich dieses Ergebnis, sagen sie einfach mal gar nichts, bis ich nachfrage. Frage ich mal was nach, sind sie konfus, ähm, ja, was meinst du jetzt genau mit xy, achja, ja, den Stand muss ich mal nachschauen, hatte ich dich nicht auf die letzten Mails kopiert? Das macht mich rasend, mich möchte ein kleines Maschinchen haben, da stecke ich "Aufgabe xy" rein und bekomme "Ergebnis xy" raus. So ein Maschinchen bin ja auch ich, warum können es nicht alle auf der Welt sein? Statt dessen benehmen sie sich erratisch wie Windows-Fortschrittsbalken und Fehlermeldungen.

    Keine Mittagspause gemacht (ich mache total ungern Mittagspause, werde aber von einer Kollegin dazu gezwungen, weil ich sie mal darum gebeten habe, das unbedingt immer zu tun weil es besser für mich ist - diese Kollegin ist aber seit heute im Urlaub, yeah, ich fühle mich wie ein Teenie wenn die Eltern außer Haus sind, yeah keine Mittagspause und so lange am Computer sitzen wie ich will!!)

    Zu Hause kurz M zum Training verabschiedet, dann mit Herrn N. Reste der Woche zum Abendessen gegessen, ein paar Verabredungen ausgemacht, ein Buch zu Ende gelesen, jetzt gleich Chor, danach Sofa, morgen früh aufstehen (also ca. 9 Uhr) und packen und verreisen.

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