Morgens um 6 immerhin etwas weniger müde gewesen als am Vortrag. Warum weiß ich nicht, ich lag gleich lang im Bett und schlafe im Bett ja immer die gesamte Zeit. Und weil ich weniger müde war, war ich ingesamt schneller und dadurch auch schon um vor 8 Uhr im Büro.
Dort türmt es sich weiterhin, ein Überblick über Liste an Aufgaben (dreistellige Anzahl, völlig absurd) gab aber Preis, dass alles heute unabdingbar Wichtige fixe Termine hatte und die übrigen Aufgaben zwar auch alle dringend, aber genau gleich dringend waren. Deshalb musste ich zwischen den fixen Terminen immerhin keine Zeit mit Priorisierungen verbringen, sondern konnte stumpf oben auf der Liste anfangen und schauen, wie weit ich komme. Spoiler: so weit, dass die Liste zwar kürzer, aber immer noch absurd lang ist.
Zwischen der Liste und den fixen Termine gab es natürlich noch Zwischenfälle, einer davon machte es notwendig, eine seit langem schwelende Situation sofort und nachhaltig zu bereinigen und zwar durch eine Entscheidung, die sich im Dominoeffekt auf insgesamt 12 Personen auswirkt. Von diesen 12 Personen sind jetzt 2 mit mir sehr zufrieden, 6 ist es mehr oder weniger egal und 4 hassen mich nun. Keine gute Quote, denkt man im ersten Moment, aber im zweiten Moment muss man dann überlegen, wie die Quote ohne diese Situationsbereinigung in ein paar Monaten ausgesehen hätte. Wenn man in solchen Fällen nichts entscheidet, nichts unternimmt, ist es auch eine Entscheidung, nämlich die, alles ohne einzugreifen weiterlaufen zu lassen. Ich bin mit meinem Ergebnis zufrieden.
Kurz vor Schließzeit war ich in der Kantine. Im Gegensatz zum gehobenen Restaurant gibt es in der Kantine durchaus einen Mitarbeiter, der sich zutraut, für mich zu entscheiden, was ich essen soll. Sogar ganz ohne Aufforderung.
Später noch weitere Dinge von der Liste weggearbeitet, später ein Gespräch mit einer uneinsichtigen Person und um 17:00 Uhr verließ ich das Büro.
Zu Hause angekommen konnte ich das Kind gerade noch zum Sport verabschieden. Im Briefkasten eine weitere Erstattung von Krankenkasse B für etwas, das ich nie bezahlt habe. Und dazu versuche ich seit über einer Woche, den Firmenbesitzer aus dem Hinterhaus zu erreichen. Bzw. er mich, aber weil ich ein netter Mensch bin, versuche ich es eben auch - es gelingt uns aber nicht.
Am frühen Abend durfte ich Testzuhörerin für einen republica-Vortrag von Luca Hammer sein. Gehen Sie hin, wenn Sie zur republica gehen, es lohnt sich! Der Vortrag heißt "Wut in Zeitlupe: Analyse von Empörungswellen auf Twitter" und erklärt auch für Personen ohne tiefgreifende nerdige Vorkenntnisse Grundlagen der Datenanalyse auf Twitter. Ich finde es spannend, zu sehen, was mit sehr einfache Mitteln und für jeden möglich ist.
Danach war Chor. Ein Viertel der Namen habe ich wieder vergessen, der Rest sitzt. Den Rest des Abends verbringe ich jetzt lesend auf der Couch, irgendwo sollte auch noch ein Beutel mit Ostersüßigkeiten sein.