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    Donnerstag, 2. April 2015
    Blogging November - 1247

    Das erste hessische Wort überhaupt, das ich erlernte, war "Dippsche". Genau gesagt wurde mir an meinem ersten Arbeitstag an meiner ersten Arbeitsstelle ein Kühlschrank gezeigt, in dem ich mein "Tupperdippsche" lagern könnte. Nach mehreren Wochen der Beobachtung leitete ich ab, dass es sich dabei um eine Schüssel zur Aufbewahrung von Speisen handeln musste.

    Eins der größten Frankfurter Volksfeste ist die Dippemess. Ich kann mir das richtig gut vorstellen - das war ein Volksmarkt, auf dem Schüsseln, Töpfe, Steingutzeugs feilgeboten wurden. Dann kam sicher der eine oder andere Imbissstand dazu, das ist ja immer so. Und dann ein irgendwie geartetes Amüsement. Und nun ist es letztendlich das, was wir im Rheinland "Kirmes" nennen, und wenn man lange genug sucht, findet man noch einen Stand, an dem man Bürsten oder Gewürze kaufen kann. Wollten wir aber nicht, Mademoiselle und ich. Wir wollten folgendes:



    Zuerst gingen wir in ein Piratenhaus. Von außen erschloss sich nicht, was da wohl passiern würde, eine irgendwie total animierte Piratensschatzsuche in 7 Stationen? Drinnen erschloss es sich mir auch nicht, in jeder Station redete ein Papagei oder ein komischer Kopf irgendwas, das ich nicht verstehen konnte (schlechte Akustik) und es gab kleinere Erschreckungen wie Wasser auf den Kopf, Luft um die Füße, kippelnden Boden. Ein bisschen wie Geisterbahn zu Fuß. Nunja. Mademoiselle fand es super.

    Dann kam das Kettenkarussell. Kettenkarussell kennt man, da kann wenig schief gehen, das ist wie schaukeln. Offenbar haben Kettenkarusselle in den letzen Jahren aber deutliche Modifizierungen erhalten, das heute ging irgendwie ziemlich hoch, und, glauben Sie mir, von oben sah es noch viel höher aus als von unten!



    Als nächstes Dschungelbahn, aufgrund des Schocks ohne Foto. Ein rundes Dings, fährt im Kreis und dabei über Huckel, sehr schnell, vorwärts und rückwärts. Mehr nicht. Kinder sitzen innen, aus gutem Grund. Bin ich als Kind hundertfach gefahren, da waren meine Halswirbel vermutlich noch biegsamer. Mademoiselle fand es "gut aber nur schnell, sonst nichts, und mir ist jetzt schlecht."

    Dann der Breakdancer. Je vier Wagen an einem Krakenarm drehen sich im Kreis und um sich selbst. Lange war mir nicht mehr so übel wie nach dieser Fahrt! Geht überhaupt gar nicht. Wir mussten schnell Crêpes essen, um den Magen zu beruhigen.



    Es folgte eine kurze Einlage Mademoiselle-only: Lose, Dosenwerfen, Schießen, Fußballschießen. Um drei Delphine und eine Trillerpfeife reicher zogen wir weiter.



    Das ist mein Karussell, das könnte ich den ganzen Tag lang fahren, bzw. fliegen, ja - hier würde ich eines Tages mitreisen. Wenn die Musik nicht wäre (erst: Allein in Amsterdam, dann: Lady in Red).

    Natürlich auch Autoscooter. Wobei ich das so natürlich nicht finde, ich hatte als Kind nämlich Angst vor Autoscooter, bzw. vor den suspekten Gestalten, die sich damit vergnügten, andere anzurempeln die doch nur schön im Kreis fahren wollten.



    Mademoiselle findet Autoscooter super. Sie findet es auch super, andere anzurempeln, die doch nur schön im Kreis fahren wollen. Ihre eigene Mutter zum Beispiel, denn ja, wir fuhren in getrennten Wagen, "wo ist sonst der Spaß, Mama?!"

    Ein großer Wunsch des Tages war auch Geisterbahn:



    Geisterbahn entpuppte sich aber auch als der größte Witz des Tages. Nunja. Wir wollen nicht zu viel verraten. Vielleicht gruselt sich ja wer anders.

    Danach Trampolinspringen und in einem Ball auf Wasser laufen für Mademoiselle - ich verzichtete zugunsten eines Erdbeerspießes in weißer Schokolade.

    Zum Abschluss eine Wägelchen-Achterbahn:



    Die kleinen Wägelchen drehen sich während der Fahrt, durchaus auch um 360 Grad, aber startet und fährt die erste große Schleife vorwärts oder rückwärts. Wir mussten natürlich beides ausprobieren. Vorwärts ist viel, viel schlimmer. Rückwärts ist aber auch schlimm. Kreischalarm.


    Donnerstags ist übrigens Familientag - alle Fahrgeschäfte halber Preis, Sonderangebote an den Fressständen, Ein-Wurf-umsonst oder Vergleichbares an den Glücksspielbuden. Kann man mal machen. Das Kind hat jedenfalls Dippemess durchgespielt, wollte nach der doppelten Achterbahn gerne nach Hause und ist jetzt zum ersten Mal seit Wochen völlig freiwillig vor 21 Uhr im Bett. Mit den drei Delphinen. Ohne Trillerpfeife.

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