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    Montag, 7. Oktober 2013
    Blogging November - 594

    Ich habe momentan einen Lieblingsschal. Bzw. eigentlich hatte ich letztes Jahr einen anderen absoluten Lieblingsschal, bzw. eigentlich drei davon. Es handelte sich um einen schlichten, dünnen, schwarzen und relativ breiten Wollschal, ohne den ich nicht gut auskommen konnte, weshalb ich drei Stück davon besaß. Präteritum.

    Der erste fiel wohl aus dem Fahrradkorb, jedenfalls war er nach der Fahrt zur Arbeit weg, obwohl er vorher darin lag. Der zweite blieb leider in Berlin, als ich schon wieder abgereist war, weil ich ihn um das frierende Kind gewickelt hatte und das Kind dann in einem Restaurant nicht mehr fror und sich auswickelte und dort blieb der Schal wohl. Vom dritten Exemplar trennte ich mich bewusst. Tatsächlich sage ich immer, dass er verloren ging, was strenggenommen jedoch nicht stimmt. Es war nämlich so, dass er einmal in einer Kneipe auf dem Stuhl neben mir lag, der Abend nahm jedoch seinen Lauf und zwar dergestalt, dass jemandem (nicht mir) schlecht wurde und der Schal betroffen wurde, und dann wurden wir der Lokalität verwiesen und ich nahm den Schal noch mit, legte ihn dann aber draußen unauffällig in einen Mülleimer und behaupte seitdem eben, ich hätte ihn verloren. Zu sagen, "den habe ich weggeworfen weil XY mir besoffen draufgekotzt hat" hat ja keinen Stil. Insofern ging er halt verloren.

    Ich konnte dann einen solchen Schal nicht mehr in den Läden finden und litt ziemlich, bevor ich mich mit einem neuen Schal anfreundete - rot gemustert mit Fransen, kürzer aber etwas breiter, viel dünner und aus Baumwolle, aber dennoch sehr halsumschmeichelnd. Dieser Schal ist nun mein Lieblingsschal, jedoch gibt es mit ihm ein Problem: er zieht Schmutz an. Ich kann ihn immer nur einen halben Tag lang tragen, bis sich diese Problem manifestiert. Die absurdesten Verschmutzungen stoßen diesem Schal zu. Fremde Personen kippen im Kino ihren flüssigen Nachokäse darüber, er tunkt sich in den offenen Kaffeebecher des Sitznachbarn in der S-Bahn, während ich mit ihm die saubere Glasplatte vom Scanner im Büro nur kurz polieren möchte, bleibt er in einem zerlaufenen Prittstift am Rand des Geräts hängen, Mademoiselle haut mir im Bus versehentlich den Kopf gegen die Nase und ich habe nichts anders da, um das Nasenbluten zu stillen, die Katzen spielen nachts mit ihm und morgens liegt er halb im Futternapf, er fällt vom Rad genau in eine Pfütze (immerhin nur das!) oder ich muss sehr unvermittelt sehr doll niesen, und sowas halt. Irgendwas ist immer mit diesem Schal und so verbringt er mehr Zeit in der Waschmaschine und auf dem Wäscheständer als um meinen Hals. Immerhin ist er pflegeleicht.

    Dennoch sehe ich in der Angelegenheit mit den Schals und mir noch Verbesserungspotenzial. Jedoch: der Winter kommt ja erst noch. Da geht noch was.

    Blogging November - 593

    Frau N: Hier, hab ich dir mitgebracht. Das ist der gute, von dem ich dir erzählt habe. (reicht Päckchen in Plastiktüte mit Paketband drum)

    Mama N: Was ist das?

    Frau N: Na der Kaffee.

    Mama N: Ist der immer so verpackt?

    Frau N: Neeee, ich hab den nur so eingewickelt, weil die Verpackung etwas angeknackst war, da hat sich eine Bohne durchgedrückt. Damit das Aroma nicht verloren geht.

    Mama N: Ach ist das da wichtig...

    Frau N: Äh - ja?

    Mama N: Wie macht ihr den denn?

    Frau N: Wie anderen auch, ganz normal.

    Mama N: Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Würzt du das noch?

    Frau N: Wie, würzen, meinst du mit Sirup?

    Mama N: Ich weiß ja nicht, wie man das würzt. Ich hab das noch nie gemacht.

    Frau N: Wie bitte?

    Mama N: Und kochst du das auf dem Herd? In der Pfanne?

    Frau N: Ja, auf dem Herd - kann man natürlich auch in der Maschine, aber ich mach den ja immer in der kleinen Kanne.

    Mama N: Ist die beschichtet?

    Frau N: Beschichtet? Was soll beschichtet sein?

    Mama N: Die Pfanne.

    Frau N: Die Kanne?

    Mama N: Die Pfanne.

    Frau N: Was für eine Pfanne?!

    Mama N: Und was für eine Maschine überhaupt, hast Du Dir da eine gekauft? Lohnt sich das?

    Frau N: Gekauft? Du kennt doch die Maschine, die hattet ihr auch mal.

    Mama N: Nein, wir hatten noch nie so eine Maschine.

    Frau N: Doch, doch ihr hattet genau dieselbe und als die kaputt war, habt ihr mir die Kanne geschenkt.

    Mama N: Die für auf den Herd?

    Frau N: Beide, die Kanne für den Herd habt ihr mir auch gschenkt.

    Mama N: Ne, wir hatten noch nie so eine Maschine. Ich weiß gar nicht, wie die aussieht.

    Frau N.: Was?!

    Mama N: Ich habe doch noch nie Tofu zubereitet.

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