(Wie immer am fünften eines Monats finden sich die übrigen Posts dazu hier.)
Ich wache eine Viertelstunde vor dem Wecker auf, weil der Kater mich so wüst bekuschelt und ich merke, dass ich mir den Nacken total verspannt und einen unglaublich dicken Kopf habe. Zum Glück lässt sich das Problem wegduschen.
Als nächstes schaue ich nach, ob wir noch Sekundenkleber haben bzw. ob die Tube nicht eingetrocknet ist. Mademoiselle ist nämlich gestern eine heißgeliebte Lampe kaputt gegangen und ich möchte sie reparieren - nicht morgens um 6 natürlich, aber nachmittags, und deshalb möchte ich wissen, ob ich noch Kleber kaufen muss oder nicht. Der Kleber ist nicht eingetrocknet, ich muss also keinen kaufen, allerdings läuft er aus und lässt sich danach nicht mehr zudrehen, also muss ich dann doch welchen kaufen. Hätte ich nicht nachgeschaut, wäre der Kleber vermutlich noch dagewesen. Schrödingers Kleber.
Danach überlege ich, ob ich wohl meine weiße Jeans anziehen kann. Neulich hatte ich beschlossen, dass ich jetzt in einer Lebensphase bin, in der ich weiße Hosen tragen kann, ohne mich nach einer halben Stunde wieder umziehen zu müssen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob diese Lebensphase genau heute beginnt. Ich denke aber, es könnte sein.
Als ich dann mit Mademoiselle losgehen will, stelle ich fest, dass ich mein Handy mit dem Sekundenkleber an der Küchenarbeitsplatte festgeklebt habe. Mit Gewalt kann ich es aber doch mitnehmen. Im Hof ramme ich mir als erstes die Fahrradpedale gegen das weißbehoste linke Schienbein und vor der Schule zerquetsche ich versehentlich ein grünes Insekt am rechten Oberschenkel.
Dann fahre ich zum Finanzamt, um die Steuererklärung einzuwerfen, und fast neben dem Finanazamt ist ein großer Supermarkt, der Sekundenkleber hat. Eigentlich wollte ich vom Supermarkt aus mit der Bahn weiterfahren, weil 90% Regenwahrscheinlichkeit für den Vormittag angesagt war und Regen, rote Schotterwege und weiße Hose nicht zusammengehen. Tatsächlich herrscht aber strahlender Sonnenschein, ich fahre also doch mit dem Rad und ziehe daher die Kopfhörer aus der Tasche. Von einem Hörer löst sich das Gummi und rollt in einen Gulli, ohne Musik habe ich aber keine Lust auf Radfahren, ich will aber Radfahren, folglich muss Musik her und ich ramme mir das Dings deshalb einfach ohne Polster ins Ohr. Das Ohr blutet ein bisschen und ich wische mir den Finger gedankenverloren an der Hose ab. Dann fahre ich endlich richtig los. In der ersten Kurve fliegt mir plötzlich eine Ente schräg vor das Rad. Ich weiche aus und knalle in einen Bauzaun. Beschädigt ist nichts außer der Würde und die Hose ist nur ein kleines bisschen schmutzig.
Am Rapunzelturm angekommen benutze ich mit einigen Leuten, die sich gerade Kaffee geholt haben, den Lieferanteneingang. Ein Mann hinter mir lässt versehentlich seinen vollen Kaffeebecher fallen - es erwischt aber nur ganz wenig mein rechtes Hosenbein. Im Büro mache ich mir erstmal selbst einen Kaffee. Als ich gerade zum ersten Schluck ansetze, ertönt eine Durchsage: Räumungsübung. Also laufe ich 25 Stockwerke wieder nach unten und stehe dort mit vielen Menschen eine halbe Stunde auf einem Platz. Dann fahre ich wieder hoch, setze mich an meinen Schreibtisch und arbeite bis 15:20 Uhr ganz, ganz viel.
Auf dem Heimweg mit dem Rad kackt mir ein Vogel auf linke Schulter und Oberschenkel. An der Schule schüttet ein Kind mir ein halbes aufgetautes Wassereis auf dasselbe Bein. Zu Hause angekommen ziehe ich mich erst einmal um. Immerhin 11 Stunden - und es hat nicht geregnet!
Dann repariere ich die Lampe zur Hälfte (muss jetzt erstmal trocknen), lege Wäsche zusammen, wasche neue Wäsche, füttere die Katzen, verteile Gegenstände auf die Räume, in die sie gehören, bedauere ein bisschen meinen Fuß, an dem ich ein komisches Dings gebildet hat, so ähnlich wie neulich an meinem Handgelenk vom Candy Crush spielen und durch Überlastung verursacht (Überbein - am Fuß vermutlich durch das ständige Umknicken, am Samstag gerade an der Stelle ziemlich fies, seit Sonntag ist es da...) koche Milchreis und Nudeln mit Pilzen, Tomaten und Parmesan.
Jetzt geht gleich das Kind ins Bett, dann werde ich mich mit der Frage befassen, was eigentlich genau die Europäische Kommission ist und tut. Gestern nämlich habe ich mit dem Herrn Texas-Jim einen Deal gemacht: er sagt mir die richtige Zahl für den Eintrag, dafür gebe ich Auskunft über die Europäische Kommission. Es gibt daher später noch einen B-Eintrag, wie "bildungsbloggen" und wie "Bier". Letzteres benötige ich dann auch dazu.