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    Mittwoch, 21. April 2021
    21042021

    Frau Fragmente sitzt in ihrem Arbeitszimmer und bloggt, ich sitze in meiner TARDIS (gestern hatte ich ein paarsekündiges Telefonat mit meinem Chef, er sagte irgendwas über "Raumverteilung bis Dezember nicht so relevant" und ich unterbrach ihn sehr scharf mit "Sie wollen mir doch wohl nicht sagen, dass ich im Dezember immer noch hier zu Hause herumhocke??) und blogge auch. Über Frau Fragmente heute nicht, sie ist nämlich sehr müde und angestrengt. Worüber statt dessen weiß ich noch nicht, ich habe nämlich gerade nur eine Sache im Kopf: ein Dessert, das ich gleich ausprobieren werde und das entweder das beste Dessert der Welt wird oder so widerlich wie noch nie etwas zuvor, eins von beidem wird es sein, da bin ich mir total sicher. Aber davon habe ich schon mit ungebremster Begeisterung drei Personen heute erzählt, ich kann das kein viertes Mal, jedenfalls nicht mit Begeisterung und ohne Begeisterung will ich nicht.

    Mein Tag heute war, nun, es gibt nichts Negatives zu sagen. Ich habe versehentlich bis halb 9 geschlafen, ist aber ja egal, kurz dachte ich, ich könnte gar nicht ins virtuelle Büro gehen, weil dort während ich noch nichtmals geduscht hatte schon Links von Abendkleidern ausgetauscht wurden und ich kurz dachte, dass sei der Dresscode für den heutigen Tag. Dazu hätte ich keine Lust gehabt.

    Vormittags kam die Gemüsekiste mit Kohlrabi, die mich in Entzücken versetzt hat (habe sie gleich roh aufgegessen) und Tomaten, die M. direkt aufgegessen hat. Dann kam noch diverses andere Zeugs: eine Lampe, eine Tastatur, Reiniger für die Spülmaschine und für die Waschmaschine und eben die Zutaten für das Dessert. Die Waschmaschine ließ ich später direkt mit dem Reiniger durchlaufen, wunderte mich dann vom Schreibtisch aus über den fremden Geruch in der Wohnung, alle paar Minuten erneut. Ich habe das Gefühl, mein Geruchssinn ist derzeit ganz besonders gut, kann aber auch daran liegen, dass man ja immer zu Hause ist und daher nur die eigenen Standardgerüche um sich hat, alles, was von wo anders kommt ist dann schon einmal auffällig. Wo ich es so hinschreibe, werde ich immer überzeugter, dass das der Grund ist, ich habe heute nämlich auch länger an eine, Schreiben der Rentenversicherung geschnuppert, weil der Geruch mir beim Lesen auffiel und so fremd, so ungewöhnlich war (aber auch ein bisschen Richtung Pommes ging).

    Oh, und dann hatte ich heute noch einen Gedanken, und zwar: ich habe noch nie so viel Rührei gegessen, wie ich Appetit gehabt hätte. Sie schon mal? Bei mir ist es so: wenn ich Rührei zubereite, mache ich das aus 2 Eiern, sollte es eine Hauptspeise sein (selten) aus 3 Eiern. Ich liebe Rührei. Also, wenn es pur ist, nur Salz darf dran. Kräuter oder anderes Gedöns keinesfalls. Jedenfalls esse ich dann mein Rührei aus 2-3 Eiern, finde es enorm lecker und möchte mehr, mache mir aber nicht mehr, weil ich es irgendwie obszön finde, mehr als 2-3 Eier auf einmal zu verspeisen. Ich kann nicht richtig erklären, warum. Aber mein Kopf sagt dann zu mir "das muss doch jetzt nicht sein". Er sagt das mit meiner eigenen Stimme, nicht mit der meiner Mutter oder einer alten Tante oder so. Und ich weiß nicht, woher es kommt. Ich berichtete im virtuellen Büro Frau C davon und sie kennt diese Stimme auch - ich vermute, sie hört nicht meine Stimme, habe zwar nicht konkret nachgefragt aber denke, wir können das so annehmen, sie isst ja schon viel länger Rührei als sie mich kennt. Sie aß ihr bestes Rührei übrigens in einem Hotel (natürlich nicht aus diesen Alu-Warmhalteschalen sondern frisch zubereitet), ich aß mein bestes Rührei zu Hause aus meiner eigenen Pfanne. Wie ist das mit Ihnen und dem Rührei, bitte berichten Sie, damit ich weiß, ob ich mit dieser inneren Stimme im Kopf mal das Gespräch suchen sollte.

    Nach Büroschluss ging ich noch raus zum Briefkasten, das war ganz nett, ich überlegte daher, ob ich einfach immer weiter gehe, immer weiter geradeaus, bis ich umfalle oder ins Meer falle, je nachdem was zuerst passiert. Aber ich hatte mein Handy nicht dabei, habe also umgedreht.

    Sonst gibt es nichts Neues. Die Skyr-Phase läuft weiterhin, hinzugekommen ist eine intensive Lindt-99%-Phase (die Tafeln haben 50 Gramm, ist das nicht eine Frechheit? Frau Fragmente meint, das läge daran, dass man von so intensiver Schokolade nicht so viel essen könne, aber da irrt sie). Gestern sind die Heidelbeeren in meinem Obstsalat geschimmelt und heute musste ich schon vor dem ersten Kaffee den Behälter mit dem ausgelutschten Kaffee (Frau Fragmente und ich kommen gerade beide nicht auf den Fachbegriff) ausleeren, das sind so die kleineren Unverschämtheiten des Lebens.

    Lassen Sie uns alle von den größeren unbehelligt bleiben, schönen Abend und gute Nacht, berichten Sie vom Rührei, ich mache jetzt dieses Dessert.

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