Heute wollte ich drei Dinge essen, und zwar zum einen ein Hauptgericht mit Kürbis und Tomate, einen Kuchen mit Nüssen oder Haferflocken oder so und Polenta.
Den Anfang sollte die Polenta machen, als Zwischenmahlzeit am Mittag, also zwischen dem Frühstück um 11 und dem Duschen um 15 Uhr. Polenta möchte ich machen, seit ich 13 bin, damals bekam ich von meiner Schwester als Wetteinsatz für 1000m Schwimmen ein "Vollwertkochbuch". Was jetzt genau in den 80ern alles als Vollwert angesehen wurde, weiß ich nicht mehr, jedenfalls waren Polentaschnitten dabei und sprachen mich an. Leider kam ich in den nächsten 30 Jahren aber nicht dazu, sie anzufertigen.
Für die Polenta informierte ich mich auf Twitter und erhielt die Auskunft "Polenta mit Milch & Gemüsebrühe (1:1) kochen, Taleggio & etwas Butter unterrühren, Salz & Pfeffer - perfekt." Das probierte ich sofort aus. Sehr lecker, doch optisch irritierte mich das Endergebnis, wenn auch vielleicht ohne Grund. Ich habe nämlich bisher nur ein einziges Mal Polenta gegessen, da jedoch, ohne sie zu sehen. Denn das war, als ich Frau Herzbruch zu ihrem Geburtstag in ein Dunkelrestaurant herausgefordert eingeladen hatte und wir dort drin saßen wie Schrödingers Katzen, die nicht wissen, ob sie schon an Angstzuständen gestorben sind. Da gab es auch Polenta, auf dem Teller mit dem Hauptgericht, ich habe sie sofort identifiziert, sie schmeckt genau wie in meiner Vorstellung: wie sanftes Popcorn. Unglaublich lecker. Aber leider hatte ich nur zwei Bissen, danach habe ich sie im Dunkeln auf dem Teller nicht wiedergefunden und statt dessen immer den Spitzkohl mit Kümmel erwischt. Schwierig.
Dann buk ich den Kuchen. Wieder fragte ich herum und wurde auf dieses Rezept für einen Orangen-Haselnusskuchen verwiesen. Da ich gar keine Nüsse und keine Orangenschokolade hatte, schaute ich eine Weile intensiv in die Luft und machte das Ganze dann mit Mandeln (150g gemahlen, 100g gehackt), etwas weniger Mehl (200g), Butter statt Margarine, Puderzucker statt normalem Zucker und Schokotröpfchen im Teig. Sehr lecker! Der Kuchen ist momentan noch warm, ich kann mir gut einen Puderzucker-Orangenguss darauf vorstellen!
Als letztes kam das Abendessen. Gesetzt waren die übrigen geschnitzten Hokkaidos von Halloween, aber was damit tun? Kürbislasagne war mir zu anstrengend, Kürbissuppe gab es letzte Wochen schon mehrfach (es waren viele Kinder an Halloween hier...), aber neulich hatte ich bei Freunden Kürbis mit Tomate kombiniert gegessen und fand das gut. Also machte ich folgendes: Hackfleisch mit Zwiebeln und Knoblauch anbraten, dazu eine große Menge Tomaten in irgendwie gearteten Stücken anbraten, mit wenig Gemüsebrühe ablöschen, Kürbisstücke und zwei Äpfel, auch in Stücken dazu, würzen mit Pfeffer, Salz, etwas Thymian. Mir war es zu fleischig, aber Herr N. und Mademoiselle fanden es super. Ich hab dann einfach die übrige Polenta gegessen, wenn ich sie nach zig Jahren schon einmal habe.