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    Freitag, 4. Juli 2014
    Blogging November - 976

    Ich denke, das wird gut laufen morgen. Ich habe seit gestern einen Vortrag, der über Nacht reifte und sich verfestigte, heute Morgen habe ich die trockenen Stelen abgeschält und am Mittag das ganze ein bisschen poliert. Ich habe sowohl Bullshit-Begriffe wie auch flapsige Nebenbemerkungen und ganz schlichte Formulierungen, zwischen denen ich je nach Gesichtsausdruck des Publikums auswählen kann. Ich habe einen Laptop mit Beamer und hunderttausend Kabel, zwei Laserpointer, für den Notfall Folien (grusel) und für den größten Notfall mehrere ausgedruckte Exemplare, und eigentlich würde ich das Theater sowieso lieber ganz ohne spielen, aber man kann es sich nicht aussuchen. Achja, Flipchartplätter und Stifte habe ich auch noch. Falls ich spontan über etwas ganz anderes sprechen möchte.

    Dementsprechend reise ich mit einem Koffer an. Das ist jetzt kein Scherz. Naja, der Scherz ist, dass da nicht so sehr die Prüfungsunterlagen drin sind, als vielmehr Klamotten und Accessoires. Durch die Planänderung muss ich nämlich nun um 7:15 morgens zur Prüfung aufbrechen, werde aber nicht vor 2 Uhr nachts zurückkehren, denn nach der Prüfung findet unauffschiebbare Arbeit statt und danach ohne Pause das Bürosommerfest, da möchte man dann nicht noch die Kleidung von 7:15 Uhr tragen. Und wenn man die Kleidung wechselt braucht man auch andere Schuhe. Und vielleicht eine andere Frisur, also ist auch noch etwas Kosmetikzeugs im Koffer. Ob ich einen Föhn mitnehme, überlege ich noch.

    Ähnlich war es - lange ist es her, aber das Trauma sitzt tief - bei meiner mündlichen Abiprüfung (Mathe). Aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen sollte ich in der Prüfung meinen Taschenrechner herausholen. Das wollte ich auch gerne tun, war jedoch zur Prüfung gar nicht von zu Hause aus erschienen sondern kam von einer Wochenendreise, hatte danach noch bei meinem Freund übernachtet und daher diverses Übernachtungsgepäck dabei.

    Einen Taschenrechner war nicht im Gepäck, wer rechnet denn auch damit, den in einer mündlichen Prüfung zu benötigen, aber um dies zweifelsfrei zu belegen, packte ich meine gesamte Tasche aus, Stück für Stück, zum immer größer werdenden Erstaunen der Prüfer. Insgesamt lief es aber trotzdem sehr gut.

    Und das wird sicher morgen auch so sein, schließlich habe ich ja wieder genauso viel Krempel dabei.

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