Es mangelt eindeutig an verrückten Menschen, die hier auf der Couch, auf der ich den ganzen Tag saß, vorbeikommen, und mir Dinge vorführen, über die ich berichten kann. Gut, nur in diesem einen Sinne mangelt es an diesen Menschen, in allen anderen Zusammenhängen ist es durchweg positiv, dass hier keine Irren durch mein Wohnzimmer laufen.
Gestern habe ich sogar noch im Sinne der Philantropie auf eine sich bereits anbahnende Geschichte verzichtet, ja, sie sogar aktiv abgewendet. Es war im Supermarkt. Samstagnachmittag. Sie wissen, was das bedeutet. Forsch fuhr ich mit dem Einkaufswagen auf die Kasse zu, da stieß von hinter dem Sonderpostenaufsteller ein weiterer Wagen, von Frau mit Krücken gesteuert, mit zunehmender Geschwindigkeit in dieselbe Richtung. Ich lag ganz eindeutig vorn, die Dame trug aber einen Gesichtsausdruck der nahelegte, dass sie notfalls per Sprint eine bevorrechtigte Kassenabwicklung durchsetzen würde. Und seien wir ganz ehrlich - ein Sieg im Einkaufswagenrennen über eine Frau mit Krücken ist nichts, mit dem man sich abends auf der Couch rühmen kann. Ich zog also elegant zur Seite und winkte die Konkurrentin freundlich lächelnd durch.
So einfach ist es, Situationen aus dem Weg zu gehen, in denen man Stöcke auf den Kopf kriegen kann.