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    Freitag, 27. Juni 2014
    Blogging November - 969

    Ich habe eine neue Art von Aufgabe im Büro - ich weiß aber nicht, worin sie besteht.

    Und zwar ist es so, dass eine größere Angelegenheit zu regeln ist, die sich auch über längere Zeit - vielleicht ein Jahr - ziehen wird. Mit dieser Angelegenheit habe ich aber überhaupt nichts zu tun, außer, dass sie in dem Unternehmen stattfindet, in dem ich arbeite. Sonst nichts. Ich kenne mich damit auch nicht aus. Ziemlich viele andere Leute sind, im Gegensatz zu mir, tatsächlich fachlich an dieser Sache beteiligt, Interne wie Externe Personen, Personen, die unsere Interessenlage teilen oder für uns arbeiten und Personen, die eine andere Interessenlage haben und solche, die für diese arbeiten (im folgenden kurz fußballerisch, es ist schließlich WM, "Gegner" genannt).

    Aus Gründen, die mir nicht genannt wurden, soll ich aber an allen Besprechungen, die es zu dieser Angelegenheit gibt, teilnehmen. Ich habe natürlich gefragt, warum. "Tun Sie mir einfach den Gefallen", war die Antwort. Welche Rolle ich dabei einnehmen soll, fragte ich auch. Das sei mir überlassen. Ich ging also mal hin.

    Das erste Treffen gestaltete sich so: Ich war mit zwei Kollegen im Besprechungsraum, hinzu kamen diverse Gegner, wir setzten uns alle mit dem Ergebnis, dass an einem ganz langen Tisch ich auf der einen Seite saß und alle anderen Menschen auf der anderen Seite. Ich monierte das.

    Beim zweiten Treffen waren wir nur zu dritt. Ein Kollege und ich zu Gast bei einem Gegner. Der Gegner bat uns, Platz zu nehmen, ich setzte mich, der Gegner setzte sich mir gegenüber, der Kollege setzte sich ganz kuschlig an die linke Seite des Gegners.

    Rein strategisch finde ich diese Vorgehensweise schon sehr ungünstig. Ich beschloss, dem Kollegen vorsichtshalber mitzuteilen, wo er sich beim nächsten Mal hinzusetzen hat (nämlich: neben mich oder übers Eck). Und wo ich einmal dabei war, teilte ich gleich noch ein paar andere Dinge mit, die meiner Meinung nach dringend zu erledigen wären. Also - von anderen Leuten. Ich habe damit ja gar nichts zu tun. Ich erteilte sozusagen Arbeitsaufträge und - erstaunlicher- und erfreulicherweise zugleich warf man sich auf diese mit Enthusiasmus und berichtete mir anschließend von den erzielten Ergebnissen. Was ich erst nur hinnahm, dann irgendwann notierte und noch etwas später auf die Idee kam, mir Folgeaufgaben auszudenken, vielleicht sogar schon vorausschauende, nicht nur feuerlöschende. Und Punkte, die man bitte mit den Gegnernklären soll.

    Seitdem höre ich in den Besprechungen zu, wie die anderen alles schön regeln, hake meine Liste ab, notiere mir neue Punkte und mische mich ansonsten nur ein, wenn zu viel Gelaber herrscht oder jemand Unfug redet.

    Nach wie vor habe ich keine Ahnung, wieso ich an diesen Veranstaltungen teilnehmen soll und was ich generell davon halte. Aber ich glaube, meine Rolle habe ich so langsam gefunden.

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