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    Sonntag, 20. Oktober 2013
    Blogging November - 607

    1.

    Ich sehe nicht fern.

    Häufig sagt man das etwas kokettierend oder um eine gewisse Geisteshaltung zu demonstrieren. Das ist bei mir nicht der Fall. Ich habe nichts gegen Fernsehen. Im Gegenteil - ich finde es gemütlich, wenn andere Leute fernsehen. Ich schalte das GErät auch manchmal ein, wenn ich allein zu Hause bin (oder mit schlafendem Kind), obwohl ich mir nichts anschaue, denn denn ich brauche häufig einen Taktgeber. Bin ich in der Küche, ist das das Radio, bin ich im Wohnzimmer, ist das eher das Fernsehen, weil ich das Radio immer verdächtige, abends unvermittelt Jazz zu spielen, und das kann ich nicht leiden. Weitere gute Aspekte des Fernsehgerätes sind, dass das Kind besser schläft, wenn ein Geräusch in der Wohnung ist und ich muss dann auch nicht überlegen, ob ich gerade meinen Tinnitus höre oder ob beim Nachbarn die Wäsche schleudert.

    Ich schaue auch keine DVDs an. Der Grund ist einfach, dass es das falsche Medium für mich ist. Ich interessiere mich für Geschichten. Jetzt ist es aber so, dass Filme normal 2 Stunden dauern, selten mal länger. Das reicht mir für eine Geschichte nicht, das ist mir nicht genug ausgearbeitet. Ich weiß dann nicht genug über die Personen, über den Hintergrund, vor dem die Geschichte spielt, es ist mir schlichtweg zu sehr gerafft. Es reißt mich also nicht mit.

    Zweitens bin ich nicht bereit, mich auf die Geschwindigkeit von Fernsehsendungen einzulassen. Manchmal würde ich über Stellen gern noch länger nachdenken, dann geht es aber schon weiter. Das lässt sich natürlich mit DVDs und der Fernbedienung alles regulieren, meist ist es aber bei Mitguckern nicht akzeptiert zu sagen "komm lass und die Szene vorspulen, das interessiert mich nicht" oder "ich möchte jetzt ca. 37 Minuten anhalten und sacken lassen". Und sowieso ist das dann alles mit Aktion verbunden; ich müsste mir erst einmal bewusst werden, was ich gerade will und es umsetzen. Dazu habe ich keine Lust.

    Mit Unterhaltungssendungen und Komik kann ich wenig anfangen, da werden ja keine Geschichten erzählt. Talkshows, bei denen mich das Thema interessiert gingen theoretisch, die laufen ja in Echtzeit. Meist verliere ich aber die Geduld, wenn jemand etwas Falsches oder Schlechtes sagt und man kann nicht eingreifen, weil man ja nicht mitreden kann.

    Selten gehe ich ins Kino. Ich habe daran durchaus Spaß, fühle mich aber hinterher, als wäre ich im Schleudergang der Waschmaschine gewesen.

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