Es ist wirklich höchst merkwürdig. Seit ein paar Tagen fährt nachmittäglich eine Frau mit dem Fahrrad einmal den Gehweg längs eines Schulhofes mit schweifendem Blick ab, dreht dann um, parkt das Fahrrad hinter einer Mauer, prüft den Blick aufs Schultor, schaut auf die Uhr und entspannt sich. Wühlt in ihrer Tasche, liest ein bisschen, sortiert ein paar Einkäufe, schaut wieder auf die Uhr, wird hibbelig und späht auf Zehenspitzen in den Schulhof. Arrangiert blindlings die Einkäufe auf dem Rad ohne das Tor aus dem Auge zu lassen, steigt aufs Rad, steigt wieder ab, wippt ein bisschen auf den Fußballen, schaut auf die Uhr, schaut aufs Schultor, duckt sich, taucht nach 20 Sekunden wieder auf, reißt das Rad herum und fährt in vollem Tempo in die Richtung, aus der sie gekommen ist, davon.
Das liegt daran, dass Mademoiselle nun darauf besteht, den Heimweg allein zurückzulegen und mir das Loslassen noch ein ganz geringfügiges bisschen schwerfällt...
Heute vor zig Jahren:
Wir holen uns in der Altstadt Bier und gehen in den Hofgarten.