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    Donnerstag, 31. März 2022
    31032022

    Am letzten Tag im März haben wir die Q-Flagge über den 1. Hilfsstander gesetzt. Seuche an Bord!

    Die Situation: Herr N. hatte am Montag eine rote Warnkachel, fühlte sich ab Dienstag etwas usselig. Mademoiselle M bekam Dienstagabend blöde Halsschmerzen. Mittwoch wachten beide unpässlich auf, Tests alle negativ morgens wie abends. Donnerstag wachten beide etwas verbessert auf, Tests morgens alle negativ, bei Herrn N. am frühen Nachmittag dann aber positiv. Eine Überprüfung bei einer professionellen Rachen-Nasen-Abstrichnehmerin ergab ein negatives Ergebnis bei M und mir und ein positives bei Herrn N., das nun noch auf die Bestätigung durch PCR wartet aber ich denke mal, das ist in Anbetracht der Gesamtsituation nur pro forma.

    Als Maßnahme haben wir uns nun in der Wohnung separiert. M bewohnt ihr Zimmer. Herr N hat das Wohnzimmer bekommen, er schaut gern Fernsehen und dort ist der Fernseher. Außerdem habe ich ihm - da er ja die einzige bestätigt kranke Person im Haushalt ist - großzügig das Schlafzimmer überlassen, damit er in seinem gemütlichen Bett rasch gesunden kann. Ich selbst bin ins Gästezimmer, in dem sonst Frau Herzbruch oder Frau Violinista wohnen, eingezogen. Da ich hier aber mehr Zeit am Tag verbringen werde - durch meine eigenen Regelungen darf ich nämlich nicht ins Büro, so lange eine Person im Haushalt positiv ist und arbeite deshalb auch wieder von hier - habe ich etwas umgebaut. Zentraler Umbaupunkt ist, dass ich meinen Supercharger, also den Sessel, hierher getragen habe. Darin sitze ich auch gerade mit Blick auf den weißen Paravent, den ich im ersten Lockdown kaufte und der, wie es sich bewährt hat, abends die Arbeitsmaterialien verbirgt und tagsüber das Bett. Auf dem Bett liegt der Kater, er hat sein Statement in Bezug auf Solidarität schon gemacht und ist bei mir eingezogen. Die Katze hingegen ist einfach da, wo sie immer ist, nämlich im Flur auf dem Sideboard. Dort liegt sie meistens, außer sie schreit gerade jemanden an, weil sie gebürstet oder gefüttert werden soll oder weil eine unerträgliche Veränderung vorgenommen wurde, die umgehend rückgängig zu machen ist (z.B. eine Einkaufstasche, die mitten im Raum steht). Sie liegt dort auf einer Jacke von M, die M nicht mehr passt, schon länger nicht mehr, aber auch, als sie noch passte, konnte M sie nur noch selten tragen, weil die kleine Katze befand, das sei ihre Jacke zum drauf schlafen und nicht Ms Jacke zum drin herumlaufen. Seit wir die Jacke aufgegeben haben, legen wir der kleinen Katze wenn es frisch in der Wohnung ist noch eine Wärmflasche darauf. Dann liegt sie vor Genuss sogar manchmal auf dem Rücken.

    Für die kleine Katze und für M ist also nichts anders, Herr N trägt die Situation mit Fassung, der Kater findet es super, mich in einem relativ kleinen Raum ganz für sich zu haben.

    Mir geht es ausgezeichnet, also körperlich. Launemäßig nicht so.

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