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    Mittwoch, 23. März 2022
    23032022

    Ich habe heute mein ganzes Zimmer im Büro aufgeräumt.

    Es begann damit, dass ich mich in Bezug auf den Hintergrund bei Videokonferenzen verbessern wollte. Ich habe die Kamera immer an, muss aber auch immer in den ersten paar Sekunden der Videokonferenz hektisch die Schranktür hinter mir noch schnell schließen und das Flaschensortiment auf dem Schrank weiter nach rechts oder links schieben.

    Deshalb habe ich erst den Schrank innen aufgeräumt, damit er besser zu geht und dann oben auf dem Schrank aufgeräumt, so dass nur noch zwei Pflanzen drauf standen. Dann die Kamera eingeschaltet und so ausgerichtet, dass ich nicht wie ein Gnom oder Obelix aussehe, dann kritisch geschaut und bemerkt, dass der Winkel mehr zeigt, als ich zeigen möchte. Nämlich veraltete Nachschlagewerke, die habe ich weggeworfen un die Pflanzen, die aber in der Kamera nicht so aussehen, wie in echt sondern wie fast tot und außerdem sieht man den linken Winkel meines Schreibtisches auch noch und da habe ich ein Notfalltelefon und mein Essen und zig Notizen drauf, das ist alles sehr schlecht. Das Notfalltelefon habe ich hinter den Schreibtisch auf die Fensterbank gestellt, das Käsebrot steht jetzt auf einem Beistelltisch, die zig Notizen haben einen Ablagekorb gekommen, den ich in den nun aufgeräumten Schrank stellen kann. Jetzt war es hinter und auf dem linken Winkel neben mir kahl. Auf den Winkel stellte ich die Winkekatze, das sieht gut aus, daneben der Blumenstrauße, den ich mir ja nun regelmäßig kaufe und es ist noch ein Bereich frei, auf dem aktuell ein Fachmagazin liegt, ich kann mir aber gut vorstellen, je nach Konferenzanlass Späße mit den dort platzierten Gegenständen zu treiben so wie die Queen mit ihrer Brosche. Darauf freue ich mich.

    Die Pflanzen stehen jetzt vor mir, so dass ich sie sehe, schön wie sie sind und niemand mehr sie im Video sieht, hässlich wie sie wirken. Hinter mir war weiterhin nichts, das sah doof aus. Ich dachte darüber nach, einen Kalender umzuhängen, der ist aber zu klein und trägt auch mehr Botschaft, als ich möchte. Ich hätte ein Bild kaufen können, um in der Kamera optimal zu wirken, müsste das Bild aber sehr tief hängen und das sähe dann nur in der Kamera gut aus und wenn man wirklich im Raum ist sehr schlecht, das möchte ich deshalb für mich nicht, ich will es ja auch schön haben.

    Gemeinsam mit @cucinacasalinga probierte ich verschiedene Dinge aus. Bücher, Broschüren, Porzellanschale, One-up-Pilz, Schleichtiere, Schreibmaterial, alles wirkte nicht gut. Aber dann entschieden wir uns für einen Stapel schwarzer Unterschriftsmappen - ein Teil flach übereinander, ein Teil daneben aufgestellt, man erkennt nicht im Bild, was es ist, aber es sieht irgendwie wichtig aus. In einem weiteren Schrank fand ich noch eine schwarze Holtzschatulle, die steht jetzt noch ganz leger wie kurz abgestellt daneben und wirkt etwas interessant-elegant. Darin ist nichts. Ich hatte sehr viel Freude, kam mir vor wie mein Idol Jan Marsalek, der Kulissen von Bankfilialen errichtet.

    Weil 1/3 meines Raumes dann wunderschön und präsentabel war, räumte ich den Rest auch noch sofort auf. Drei Umzugskartons voll Müll wurden entsorgt, zwei Umzugskartons voll Dingen an andere Orte zu anderen Leuten gebracht, es sind jetzt nur noch Sachen vorhanden, die noch gebraucht werden und die sind durchsortiert und sinnvoll angeordnet, kein Papierfetzchen oder Utensil, von dem ich nicht weiß, was es ist, wo es ist und warum es ist. Ich bin sehr zufrieden. So hätte ich es zu Hause auch gerne. Werde noch herausfinden, warum ich 20qm in zwei Stunden so herrichten kann, doch 120 qm nicht in zwölf Stunden. Aber nicht mehr heute.

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