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    Donnerstag, 17. März 2022
    17032022

    Ich habe Corona-Selbsttests für das Büro bisher bei fünf verschiedenen Anbietern bestellt - nicht, weil ich so gerne dauernd wieder neue Dienstleister überprüfen und im System anlegen lasse sondern wegen Lieferschwierigkeiten.

    Momentan scheint es das Gegenteil von Lieferschwierigkeiten zu geben, vielleicht, weil ja am Sonntag die Pandemie endet, was weiß ich. Jedenfalls schrieben drei der fünf mich heute an, um mir mitzuteilen, ich solle doch besser nur noch vermutlich heute von den günstigen Preisen profitieren und erneut bestellen mit 5% (manchmal auch 10%) Treuerabatt/Sonderratbatt/Extrarabatt, bevor nun alles sehr bald könnte sein schon in einer Stunde oder so teurer wird.

    Der unglückliche Vierte rief an und sagte dasselbe Sprüchlein auf und weil ich ja gern alles ganz genau weiß fragte ich nach. Als erstes, ob denn die Pandemie nicht am Wochenende um sei, als zweites, ob der Arbeitgeber denn überhaupt noch weiterhin Tests zur Verfügung stellen muss und wie viele (Spoiler: kommt drauf an) und falls nein, ob die dann nicht wegen sinkender Nachfrage günstiger werden. All das sei definitiv korrekt, sagte der nette Herr, aber: Der Krieg in der Ukraine! Das ist ja der neue Joker. Bisher war es immer "Arbeit von zu Hause" (in anderer Wortwahl, aber das Wort verwende ich ja nicht mehr). Arbeit von zu Hause ist der Grund, warum ich noch heute kaum eine Krankenkasse erreichen kann und auch sonstige Institutionen ihren Service nicht mehr erbringen, alles was irgendwie verschleppt, verpennt, vertrödelt wird liegt an Arbeit von zu Hause. Wird mir jedenfalls immer gesagt, kein Wunder, dass ich das nicht so dolle finde, denke ich.

    Jetzt ist der neue Joker für alles, das nicht klappt, der Krieg in der Ukraine. Der macht die Tests teurer. Auch da wollte ich nochmal genau wissen, warum. Ob die Tests aus der Ukraine kommen? Ob da was drin ist, das aus der Ukraine kommt, vielleicht Eichenholz, was weiß man? Auch das alles nicht der Fall, der Knackpunkt ist, dass die Tests aus China kommen und da muss man über die Ukraine fliegen. "Wir schauen mal schnell auf Flightradar, ich glaube, die fliegen da drumherum, meinen Sie, das ist dann wirklich so viel teurer, in welcher Stadt werden die Tests denn genau produziert?!", sagte ich interessiert.

    Der Herr wollte nicht mit mir gemeinsam auf Flightradar schauen, er wollte auch nicht mehr mit mir reden und legte einfach auf. Oder es war was mit der Leitung, das kann auch sein, mit meinem Internet ist neuerdings zu Hause auch immer irgendwas, vielleicht auch wegen Krieg in der Ukraine, ich kenne mich da wirklich nicht aus, mir erschließt sich ja noch nicht einmal, warum man jetzt Weizenmehl en masse kaufen muss.

    Ich habe die neuen Tests bei dem einen der fünf Anbieter bestellt, der mich heute nicht genervt hat.

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