Vor kurzem war ich ja mit M. einkaufen, eine Sache habe ich noch nicht berichtet, weil ich mich mental erst davon erholen musste.
Sie hakte sich im Supermarkt plötzlich unter, sehr ungewöhnlich, so dass ich sie anschaute und sie sah höchst merkwürdig aus, glasige Augen, sehr blass, und auf meine Frage, ob alles okay sei, sagte sie "nicht so richtig" und schwankte etwas hin und her.
Die Situation kannte ich ein bisschen noch aus der Grundschule, war meistens Unterzuckerung, also nahm ich eine Cola aus einem naheliegenden Regal und wies sie zum Trinken in einer Nische heimlich ohne Maske an. Ging dann wieder, ich schickte sie aus der Nische zurück noch eine Cola für die Rückfahrt holen, drehte mich kurz zum Wagen, drehte mich wieder zu M und sie war weg. Einfach weg. Ich schaute nach unten, hätte ja sein können, dass sie umgefallen war, da lag sie aber auch nicht. Mir wurde sehr heiß, die Brille beschlug über der Maske, das Atmen war anstrengend und mir wurde auch schwindlig und ich dacht kurz, ich sei in einem komplett absurden Fernsehfilm, in dem eine weltweite Pandemie herrscht und alle mit Masken herumlaufen und Kinder sich in Luft auflösen.
Dann dachte ich, ich schließe einfach die Augen und lasse mich auf den Boden fallen, dann kümmert sich ja bekanntlich irgendwer anders. Statt dessen brüllte ich dann aber sehr laut nach M und dann kam sie auch um die Ecke (sie wollte für die Fahrt lieber Saft statt Cola und war deshalb ums Regal gegangen).
Kind also nicht verschwunden, Pandemie war aber trotzdem noch.
Das Türchen 14 - wenn Sie ungern etwas über Aggression hören möchten, setzen Sie dieses Mal lieber aus - finden Sie bei herzregen.novemberregen.de oder durch Klick oben auf das Bild.
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Begegnungsnotizen:
Haushaltsmitglieder
M, 5 Minuten, Stoffmaske