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    Sonntag, 10. November 2019
    Chor, Pfau und Kännchen

    Sehr, sehr gut geschlafen, nichts hat mich aufgeweckt, von etwa Mitternacht bis 9 Uhr. Ich denke, es lag an mir: dass die Katzen nicht versucht haben, mich vor dieser Uhrzeit zu wecken, ist so gut wie ausgeschlossen. Aber ich ließ mich nicht wecken. Meine ganz eigene hervorragende Schlafleistung!

    Der Vormittag verging damit, Herrn N in der Klinik abzuholen und danach mit ihm den Wochenendeinkauf zu machen. Während der Autofahrt hatte ich im wesentlichen zwei Gedanken, die ich für mich nicht zufriedenstellend klären konnte. Erstens: wenn ich ein Elektroauto hätte, wo würde ich das eigentlich aufladen, ich habe ja keinen Stromanschluss in der Garage und - von diesem Gedanken ausgehend - wenn es jetzt diese tollen E-Auto-Subventionen gibt, wo sollen die ganzen Leute ihr Auto aufladen, die ja meistens nicht nur keinen Strom in der Garage sondern gleich gar keine Garage haben? Und auch keinen festen Stellplatz sondern ihr Auto halt einfach am Straßenrand abstellen? Was mir ja sowieso ein Dorn im Auge ist, dass diese Autos überall einfach so herumstehen, aber das ist nun einmal die aktuelle Tatsachenlage und ich sehe nicht, wie das mit dem Aufladen funktionieren soll. An speziellen Ladesäulen dauert das Laden, so weit ich weiß, ca. 20-30 Minuten. Ich sehe irgendwie nicht, dass man - so wie "mal kurz noch tanken" - regelmäßig zu einer Ladesäule führt und dort 20-30 Minuten verbringt? Übersehe ich da was?

    Mein zweiter unbefriedigender Gedanke kam mir, als im Radio von der Männerfußballbundesliga berichtet wurde und ich dann fragte, ob es auch eine Frauenfußballbundesliga gibt - dass es sie gibt erinnerte ich dann recht zeitnah aber neben der Existenz warf mein Gehirn nichts weiter dazu aus, Frauenfußballbundesligaergebnisse werden im Radio nicht durchgesagt, oder? Warum?

    Zu Hause dann Zeug verräumen und ein spätes Frühstück, danach schlief ich nochmal kurz ein und dadurch wurde es etwas hektisch, um 15:30 Uhr musste ich nämlich bei der Chorprobe sein und wollte der Familie Essen hinterlassen. So ungefähr ging es sich dann auch doch noch aus, ganz und gar pünktlich wäre ich gewesen, wenn ich nicht noch ein Milchkännchen von oben auf einem Glascontainer gerettet hätte. Erst ging ich vorbei aber dann drehte ich um, es ist ein wirklich schönes Milchkännchen, außer, dass ein blödes Herz daran baumelt aber das kann man sicher entfernen, dann ist es ganz schlicht und weiß und schön geformt. Es stand neben einer weißen Spardose aus demselben Material, die Spardose hatte die Form eines Schweins und darauf stand "Zur Hochzeit". Ich nehme sehr an, jemand hat auch das Milchkännchen zur Hochzeit bekommen und wollte es nicht. Jetzt ist es bei mir.

    Sowieso war heute Tag der aufgesammelten Dinge, später im Gemeindesaal der Kirche entdeckte ich unter den gebrauchten Büchern, die man dort gegen Spende nach Gutdünken in ein Sparschwein (rot, steht nicht "Zur Hochzeit" drauf) mitnehmen kann, Isabel Bogdans "Der Pfau". Ich habe den Pfau aus den unterschiedlichsten Gründen noch nicht gelesen, kaufe auch sowieso (auch aus den unterschiedlichsten und sehr, sehr guten Gründen) generell keine Papierbücher mehr, aber ich konnte den Pfau da nicht liegen sehen, also ist er jetzt auch hier.

    Michkännchen und Pfau also, für jemanden, der seit Anfang 2019 Gegenstände nur noch im absoluten Notfall einkauft, ist das schon fast ein Halbjahreskontingent.

    Chorprobe mit Orchester also von 15:30 bis 19:00 Uhr, daran schloss sich gleich die Generalprobe an, Ende war um 21:30 Uhr. Sehr kalt geworden, nach Hause gefahren, die restlichen Einkäufe aus dem Auto geräumt, das kranken Kind ein bisschen versorgt, mit letzter Kraft auf die Couch.

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