Dabei handelt es sich natürlich um ein rein physikalisches Problem. Ich hoffe, ich nehme nicht zu viel vorweg wenn ich gleich zu Anfang sage: ich kann das auch nicht lösen.
Ich erinnere mich noch recht genau an eine Situation in Zusammenhang mit meinem Wechsel von der Grundschule auf die weiterführende Schule. Und zwar wollte ich eigentlich auf dasselbe Gymnasium gehen wie meine älteren Geschwister. Aus keinem speziellen Grund, außer, dass die dort auch waren. Es hatte sich aber irgendwas geändert mit der Zeit in Bezug auf die Monatsfahrkarte, die man bekam, um zur Schule zu fahren. Sie galt nicht mehr für das gesamte Stadtgebiet, sondern Waben wurden eingeführt. Die Schule meiner Schwestern lag irgendwo außerhalb, die Fahrkarte für dort konnte man ansonsten eigentlich für nichts brauchen, während ein anderes Gymnasium eher im Innenstadtbereich war, so dass das Ticket dorthin auch für Kaufhausbesuche, Kino, Sportverein und so weiter genutzt werden konnte. Also wurde ich dort angemeldet und als ich darüber jammerte sagten meine Schwestern: "Sei froh, so hast Du wenigstens nie den M in Physik." Mit Herrn M verband meine Schwestern nämlich seit mehreren Jahren eine intensive Privatfehde.
Ich fing also an der anderen Schule an - so einfach war das damals, einfach nach Nutzen der Fahrkarte entschieden, nichts mit Besichtigung der Räumlichkeiten, kritischer Hinterfragung des Lehrplans oder Anforderung von Statistiken zum Sozialindex des Einzugsgebietes - und hatte erst einen sehr großen, sehr bärtigen, sehr bauchigen Physiklehrer, dessen Name mir entfallen ist. Ziemlich direkt am Anfang sollte ein Facettenauge aus schwarzer Pappe und Pergamentpapier gebastelt werden, Hölle, ich hab gleich wieder das Gefühl von an den Finger statt aneinander klebenden schwarzen Papphülsen, danach eine Lochkamera (die ich mittlerweile ja aus Chipsletten-Dosen aus dem Effeff beherrsche), zeitgleich in Biologie ein Skelett mit beweglichen Gelenken (musste Mademoiselle auch schon machen) und in Kunst einen Fasan, an dem ich das ganze Halbjahr malte weil ich es nicht hinbekam. Seitdem bereitet mir der Gedanke an Malen und Basteln übrigens Brechreiz. Wie auch immer, man saß in so einer Art stufigem Hörsaal, ganz vorn war ein rot verfliester Labortisch, darauf konnte man kaum etwas erkennen, da wurde manchmal was mit Batterien gemacht, der Physiklehrer war jähzornig, mehr weiß ich nicht. Aber: immerhin nicht der Herr M.
Für Herrn M war aber an der Schule meiner Schwestern wohl nicht mehr alles so richtig gut gewesen, so dass er versetzt wurde. Oder er wollte auch die andere Fahrkarte, ich weiß es nicht. Jedenfalls war er, als ich in die 9. Klasse kam, auch an meiner Schule und natürlich hatte ich ihn dann auch in Physik. Und natürlich fiel gleich bei der Verlesung der Namen sein Auge des Zorns auf mich, denn meine Schwestern hatten zwar mittlerweile Abitur, wohl aber auch bleibenden Eindruck hinterlassen. Herr M erklärte uns Sachen mit Masse und Gewicht und Graviatation und Beschleunigung, stets unter Verwendung einer weißen "Huhnfeder".
Um zurück zur Frage zum Reisen mit Lichtgeschwindigkeit zu kommen: ganz, ganz grob gesagt stellt sich mir das Grundproblem so dar, dass ein Körper umso schwerer wird, je stärker man ihn bescheunigt. Um ihn zu bewegen, wird also immer mehr Energie notwendig. Die Energie, die notwendig wäre, um einen Körper mit Überlichtgeschwindigkeit zu bewegen, ist mehr, als wir derzeit bereitstellen können.
Zusätzlich ist die Frage beim Reisen natürlich, ob der menschliche Körper stabil genug wäre, die Kräfte, die bei dieser Beschleunigung/Geschwindigkeit herrschen, auszuhalten. Vielleicht ist das aber auch eine Frage, über die man später einmal sehr laut lachen wird - immerhin wurde ja (eventuell ist es aber auch nur eine Urban Legend) früher befürchtet, die unglaubliche Geschwindkeit der Eisenbahn (damals: 30 km/h) könnte körperliche und geistige Schäden verursachen.