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    Sonntag, 29. April 2012
    Blogging November - 181

    Sie kennen sicher diese Kneipen, in denen man kein leeres Glas Bier auf dem Tisch stehen lassen kann, ohne dass es sofort durch ein volles ersetzt wird. Im Haus der Novemberregeneltern ist das fast genauso, nur ein bisschen anders: Dort kann man keine volle Kaffeetasse unbeobachtet stehen lassen, ohne dass sie umgehend entsorgt wird.

    In den letzten Jahren war es möglich, in dieser Hinsicht zu Absprachen zu gelangen. Man konnte einen Rahmen - entweder zeit- (z.B. "2 Stunden") oder handlungsorientiert (z.B. "bis ich geduscht habe") absprechen, innerhalb dessen der Kaffee unangetastet blieb. Leider scheint diese Verständigungsmöglichkeit nicht mehr zu funktionieren.

    Frau N: Wo ist denn mein Kaffee?!
    Mama und Papa N: räumen die Küche auf und tun so als wäre ich Luft.
    Frau N: Hallo, Eltern? Habt Ihr den Kaffee woanders hingestellt? Den, der eben noch hier auf dem Tisch stand und über den ich gesagt hatte, dass ihr ihn bitte stehen lassen sollt, weil ich ihn noch trinken will?
    Mama N: Das war ja bevor Du Mademoiselle ins Bett gebracht hast!
    Frau N: Genau, und ich habe gesagt, dass ich ihn danach weitertrinken möchte.
    Mama N: Das war aber vor über einer halben Stunde!
    Frau N: Nunja, so lange hat es eben gedauert.
    Papa N: Den habe ich weggekippt.
    Frau N: Aber ich hab doch extra gesagt...
    Papa N: Aber dann hast Du noch einen Schluck getrunken eben!
    Frau N: Ja - und?
    Papa N: Das war der letzte Schluck!
    Frau N: Also - offensichtlich, ja, aber das war nicht so geplant!
    Papa N: Ich hab das gleich gesehen. Und außerdem hat die Spülmaschine genau auf diese Tasse gewartet.
    Frau N: Wie bitte?! Hömma...
    Papa N: Sonst wäre sie nicht voll gewesen. Du bekommst eine neue Tasse.
    Frau N: Aber eine neue Tasse nützt mir nichts, so lange da kein Kaffee drin ist, guck, hier (nimmt eine neue Tasse aus dem Schrank, setzt sie an den Mund und schlürft verzweifelt), das ist nicht dasselbe wie mit der alten mit dem Kaffee drin, (regt sich unheimlich auf) und wenn wir hier jetzt Kaffee reinmachen, haben wir dasselbe wie vorher, also hättest Du dann auch gleich die neue Tasse aus dem Schrank in die Spülmaschine stellen können, das wäre genauso sinnvoll gewesen!
    Papa N, zu Mama N: Guck mal, wie sie sich aufregt. Und da will sie noch mehr Kaffee trinken!
    Mama N, zu Papa N: So war sie ja immer schon.
    Papa N, zu Mama N: Nee, die Große war doch die Laute. Die Kleine war doch immer friedlich.
    Mama N, zu Papa N: Am Anfang war die Kleine friedlich, dann nicht mehr. Die Große war immer laut. Die Mittlere war die brave.
    Frau N: Hallo???
    Mama N: Die Tasse war sowieso mal reif für die Spülmaschine.
    Frau N: War sie nicht, sie war noch in Gebrauch!
    Mama N: Komm, Du hast da schon seit heute Nachmittag draus getrunken. Die war voller Bakterien!
    Frau N: Mir war nicht klar, dass meine Tassen hier als Gesundheitsrisiko angesehen werden!
    Mama N: Weil Du auch immer barfuß läufst. Deshalb hast Du auch immer Halsschmerzen.
    Frau N: Was haben meine Füße denn mit dem Hals zu tun?
    Mama: Jetzt kannst Du sowieso keinen Kaffee mehr trinken, sonst kannst Du nicht schlafen.
    Frau N: Mama, Du weißt genau, dass ich immer schlafen kann!
    Papa N: Kaffeezeit ist vorbei. Du kannst ein Bier haben.
    Frau N: (nimmt seufzend Bier).
    Papa N, nachtretend: Un trekk dich wat anne Fööß!!




    Heute vor zig Jahren:

    Schulfrei - wir holen uns wieder einen Kellergeister und gehen damit auf das Dach vom Parkhaus und bauen uns ein kleines Lager da. Ist total genial.

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