Der Arbeitstag begann sehr pünktlich mit einer Ladung Kakao auf der Bluse. Bis zum Eintreffen der Besucherin zwei Stunden später war aber alles ausgewaschen und sah auch wieder trocken aus, selbst wenn es sich nicht so anfühlte. Mir wurde allerdings nicht mehr so richtig warm.
Die Besucherin brachte ihren Vater mit, der gleichzeitig ihr Vorgesetzter ist, mit dem Ergebnis dass ich eigentlich überhaupt nicht mehr weiß, was besprochen wurde, weil ich mir ständig die verschiedensten Gründe und Problematiken dieser Konstellation ausmalte.
Als ich zum Heimgehen die Schuhe tauschte, fiel mein Blick übrigens auf die Notfallwechselkleidung im Schrank. Man ist doch meist noch ein Stückchen cleverer, als man annimmt.
Vom Kindergarten nahmen wir ein Gastkind mit. Wir gingen zum Bus, der uns vor der Nase wegfuhr, wir warteten ca. 8 Minuten und stellten fest, dass das Gastkind seine Jacke vergessen hatte, gingen also wieder zurück zur KiTa, dann wieder zur Haltestelle, wo uns der Bus vor der Nase wegfuhr, warteten ca. 8 Minuten und stellen fest, dass beide Kinder aufs Klo mussten, gingen also wieder zurück zur KiTa, dann wieder zur Haltestelle, wo uns der Bus vor der Nase wegfuhr, warteten ca. 8 Minuten und stellten fest, dass das Gastkind seine Regenjacke vergessen hatte, gingen also wieder zurück zur KiTa, dann wieder zur Haltestelle, wo uns der Bus vor der Nase wegfuhr, warteten ca. 8 Minuten und stellten fest, dass das Gastkind seinen Regenschirm und Mademoiselle ihren Roller vergessen hatte, woraufhin ich anordnete entweder die Utensilien zu holen und zu Fuß zu gehen oder aber alles so zu belassen, wie es ist, und in den nächsten Bus einzusteigen. Die Kinder entschieden sich für letzteres woraufhin der Bus 20 Minuten Verspätung hatte.
Eine weitere bedeutende Leistung des Tages bestand darin, 4 Maschinen Wäsche wieder schrankfertig zu machen (Urlaubsnachwehen). Darunter war ein Oberteil, das ich bis vor kurzem als eines der besseren businesstauglichen Kleidungsstücke angesehen hatte. Bei näherer Betrachtung im Sonnenlicht stellte es sich allerdings als absolut unmöglich heraus: breiter als lang, fleckig (schwarz auf schwarz aber dennoch...), am Kragen ausgeblichen, an den Seiten piddelig. Ich bin nun unsicher, ob ich a) vorher blind war oder b) das Ding erst seit der letzten Wäsche so aussieht oder c) keine wirkliche Dramatik vorliegt, sondern mein Gehirn einen perfiden Plan inklusive Wahrnehmungsverschiebung ausgeheckt hat, um die vorgestrige Kleidungsbestellung zu rechtfertigen. Zuzutrauen ist es ihm.
Heute morgen überlegt, ab wann es effizienter ist, in einem Fachgebiet eben noch rasch einen Abschluss zu machen um "Dinge" selbst zu tun, anstatt sie extern fehlerhaft erledigen zu lassen und sich mit den Korrekturen und den entschuldigenden Gesprächen mit den Betroffenen (wenn mal ein Fehler zu spät aufgefallen ist) aufzuhalten.
Genau durchdacht ist das natürlich Unsinn. Selbst wenn ich theoretisch könnte, so kann ich praktisch ja doch nicht alles selbst machen, irgendwann scheitert es an den zeitlichen Vorgaben und vor diesem endgültigen Scheitern liegt das weite Feld der Hektik-Fehler, die auch nicht besser sind als die der anderen. Es läuft also wieder darauf hinaus, Leute zu suchen, die die Arbeit fehlerfrei erledigen, womit wir auch wieder bei meinem eigentlichen Job angekommen sind - der Kreis schließt sich. Was beunruhigend ist, denn zum einen liegt nun die Verantwortung wieder bei mir (ich habe zwar die Fehler nicht gemacht, aber die falschen Leute für die Aufgabe ausgesucht) und zum anderen ist es gar nicht mein Ding, wie eine Spinne im Netz zu sitzen und lediglich die Strippen zu ziehen, statt in den Wald zu gehen und die Beute selbst zu schießen. Ach - oder vielleicht auch doch. Who knows.
Gemeinsam mit Frau Vau am Telefon ein Käsebrot verspeist.
In der Bahn in einem Waggon gefahren, der zur einen Hälfte mit Handwerkern im Blaumann und zur anderen Hälfte mit Japanern (vermutlich Touristen) gefüllt war. Einen heimlichen kleinen Lachanfall erlitten, für den ich den Grund nicht benennen könnte.
Mademoiselle hat (wenn ich richtig verstanden habe zur Einschulung der Freundin aber vielleicht war auch irgendein Eid?? Die genauen Zusammenhänge sind mir noch unklar; ich war nicht dabei) ein original pakistanisches Festtags-Outfit bekommen: grünschillerndes Oberteil und roter langer Rock, alles mit Goldfädchen bestickt. Sie ist überglücklich.
Ansonsten mysteriöse Schulterbeschwerden, von denen ich im Urlaub annahm, sie kämen vom Herumzerren am störrischen Pony. Hier ist aber nun gar kein Pony. Vielleicht habe ich ja von einem geträumt.
Urlaub: done
Es ist ein äußerst merkwürdiges Gefühl, festes Schuhwerk (statt Gummistiefeln im Stall und barfuß ansonsten) zu tragen. Ich würde fast sagen: unangenehm. Und auch sonst fühle ich mich ein wenig verwildert. Möglicherweise wäre ein Friseur- und Zupfösenbesuch angeraten. Ausgleichend ist mir immerhin pünktlich zum Urlaubsende meine Handy-PIN wieder eingefallen, die sich tatsächlich zwei Wochen lang nicht im Kopf abrufen ließ.
Nach kurzem Abstecher über eine große Familienfeier gestern spätnachmittags zu Hause gelandet und mich heute morgen im Büro wiedergefunden. Mit einem der Unterchefs ein intensives Gespräch geführt, wie merkwürdig sich der erste Tag nach dem Urlaub immer anfühlt - dieses Gefühl der Deplatzierung, der unangemessen überfüllte Tisch, die Desorientierung. Nach ca. 15 Minuten bemerkt, dass er auch im Urlaub war und von sich selbst sprach, anstatt Empathie für meine Situation zu empfinden. Egozentriker allenthalben!
Den Nachmittag dem ebenfalls desorientierten Kind gewidmet, das angibt, sich ohne Pferde und Katzen nicht mehr zu beschäftigen zu wissen. Youtube-Videos von Ratten angeschaut. Die Rattenzüchterin angerufen, die jedoch Krankheitsfälle hat und an Kolleginnen verwies, die mir was vom Pferd erzählen wollten.
Kleidung und Schuhe bestellt. Das geht ja immer.
Eine Bahnfahrt gebucht und keine nebeneinander liegenden Sitzplätze für das Kind und mich bekommen. Bin gespannt, wie Mademoiselle und ihr/e Sitznachbar/in sich verstehen werden. Ich nehme mir dann ein gutes Buch mit.
Das Dumme, wenn man so lange nicht dazu gekommen ist, Dinge die raus wollten aufzuschreiben ist, dass sich die Gedankensplitter, Personen, halb erzählten Geschichten und halb geträumten Gedanken nun zu einem riesigen Knäul hinter der Tür verkeilt haben und überhaupt keiner mehr hindurchpasst, alle aber fleißig weiterdrängeln.
(Dieses schnuckelige Stöckchen habe ich bei Frau Ährenwort aufgegriffen.)
Hinweise zum Arbeits- und Sozialverhalten:
Frau N. ist hilfsbereit und freundlich. Sie übernimmt Aufgaben in der Klasse und führt sie zuverlässig aus.
Sie arbeitet zügig und ist in letzter Zeit um etwas mehr Sorgfalt bemüht.
HInweise zu Lernbereichen/Fächern
Frau N. liest fließend, auch schon etwas schwerere Texte und kann den Inhalt in einfachen Sätzen wiedergeben. In Mathematik rechnet sie sicher bis 20, im Zahlenraum bis 100 in Zehnerschritten. In Sachkunde und in musischen Fächern zeigt sie sich besonders interessiert. Ihre Fragen sind für die Klasse wichtig. In der Sportstunde tut sie gut mit.
Aha. Offenbar war ich schon immer diejenige, die für alle anderen die Fragen stellt. Aber "ist in letzter Zeit um etwas mehr Sorgfalt bemüht" ist ein Knaller!!
Machen sie mit, es geht um Ruhm und Ehre!
Knapp daneben ist auch vorbei
Frau N: Ich hab einen Gutschein für einen kleinen Kaffee. Dafür kann ich doch sicher auch einen großen bekommen, wenn ich die Differenz zahle, oder?
Kaffeetante: Oh, das tut mir leid, das geht nicht, das kann unsere Kasse nicht verarbeiten.
Frau N: Hm. Ach so. Kann denn Karamellsirup mit rein?
Kaffeetante: Nein, der Gutschein ist nur für Kaffee, nicht für Sirup.
Frau N: Wenn ich den Sirup separat bezahle?
Kaffeetante: Nein, das geht wegen der Kasse nicht.
Frau N: Ok dann geben Sie mir einfach kleinen Kaffee ohne alles.
Kaffeetante: Gerne! Möchen Sie noch was dazu? Sirup? Einen Extra-Shot?
Frau N: ??
Kaffeetante: Ich muss das fragen.
Frau N: Ich möchte Sirup dazu.
Kaffeetante: Leider geht das nicht.
Frau N: ??
Kaffeetante: Sie haben dann alles, was Sie möchten?
Frau N (Fassung verlierend) Keinesfalls! Ich möchte einen großen Kaffee, ich hasse kleine Tassen und Gläser und Flaschen! Und ich möchte Karamellsirup. Diesen blöden kleinen Kaffee ohne alles will ich überhaupt nicht haben! Und ich will auch nicht ihr komisches Bestellrollenspiel mitspielen! Das könnense von mir aus nach Feierabend im Kollegenkreis bis zur Extase machen, aber nicht mit mir!!
Kaffeetante: Äh einen Moment, ich rufe meinen Schichtleiter...
Frau N: ...und ich will auch nicht mit dem Schichtleiter sprechen, ich will überhaupt nicht sprechen, ich will nur K-A-F-F-E-E und zwar viel! und den trink ich jetzt halt im Büro.
(schmeißt der Kaffeetante den zerknüllten Gutschein vor die Füße und verlässt wutschnaubend den Laden)
Das Irrwitzige an der Sache ist, dass ich den Gutschein als Dankeschön für die Teilnahme an einer Befragung zu Service und Kundenzufriedenheit bekommen hatte.
Mag sein, dass ich etwas pingelig bin. Mag auch sein, dass mir die Erledigung der Steuererkärung tendenziell etwas schlechte Laune verursacht. Mag auch sein, dass PMS eine Rolle spielt.
Aber sagen Sie mal, finden Sie es nicht absolut unmöglich, dass man - wenn man auf legalem Wege manch eine Software gekauft hat, man vor/bei/während/schnell nach der Installation noch eine ellenlange Nummer eintippen muss? Die man auf der Rechnung (hallo? Hab ich eine Sekretärin die mir Papierkrempel ordentlich und wiederfindbar ablegt??) oder im Kundenportal online, wo man sich dann aber zunächst einlogt und zwar über die Kundennummer - die findet sich immerhin auf jedweder Korrespondenz (Anmerkung siehe erste Klammer) und dann über ein Passwort, das man irgenwann mal festgelegt oder zugeteilt bekommen hat (Anmerkung siehe erste Klammer) oder dann über Passwort vergessen und so weiter. Sie werden das kennen.
Und wieso läd so ein Kundenportal so langsam? Können die nicht ordentlich programmieren? Wieso vertreiben die dann Software? Was braucht man in so einem Portal außer Text? Genau. Eigenwerbung. Kotz.
Also, warum muss ich da eine Nummer eingeben? Die manchmal "Garantienummer" oder "Sicherheitsnummer" oder so ähnlich heißt. Nur Garantie und Sicherheit für was eigentlich? Dass das Programm gut läuft? Wohl kaum. Dass ich das nicht geklaut habe? Wohl eher. Und dafür muss ich mich mit hirnrissigen Nummern rumschlagen??
Wollen wir nicht alle nur noch dort kaufen, wo der Kunde nicht gleich als Raubkopierer vorverurteilt wird und sich "legitimieren" muss?
Ich ruf da jetzt mal an.
Seit langem hab ich Rücken. Möglicherweise sogar schon immer? Ich weiß es nicht genau, aber ungefähr vor 17 Jahren zum ersten Mal "ernsthaft" im Sinne von so, dass ich morgens aus dem Bett aufstehen wollte und umfiel, weil die Beine nicht mitkamen. Man kann im Nachhinein prima mit "Bettunfällen" prahlen, im Moment des akuten Schmerzes ist es aber weniger spaßig.
Rücken hatte ich dann längere Zeit immer mal wieder, dann ein paar Jahre gar nicht (meiner Meinung nach wegen der positiven Effekte regelmäßigen Gewichtestemmens) und dann immer mal wieder und seit etwa einem halben Jahr wieder verstärkt. Weil ich zwar weiter Gewichte stemme, aber auch dazu neige, zu vergessen/verdrängen, dass ich tendenziell Rücken habe, und als Kleiner Donner (Pferd) stundenlang Yakari (Indianer) durch die Wohnung trage, mit drei Koffern Parkhaustreppen hinunterfalle oder glaube, mit Herrn N. eine Eckcouch die Altbautreppen hinunterzutragen sei doch easy-peasy. Nunja, die Welt ist nicht perfekt. Ich sollte auf Couchspirezkes verzichten, andere Leute haben dafür Magen und müssen beim Essen auf alles Mögliche achten, oder sie haben Nerven und müssen sich schonen oder Mausarm und können nicht ins Internet schreiben, das alles hab ich gottseidank nicht, bloß Rücken. Schreiben kann ich auch im Stehen, q.e.d.
Sie müssen mir übrigens nicht sagen, ich solle zum Arzt gehen. Ich war in den vergangenen 17 Jahren 2x wegen Rücken beim Arzt. Ich würde wieder hingehen, wenn ich glaubte, der könnte mir irgendwas sagen, was ich nicht schon weiß. Ist aber nicht so, und wenn ich mich in ein Wartezimmer mit lauter leidenden Menschen begebe und dort meine Lebenszeit verschwende, dann bekomme ich garantiert noch Magen und Nerven zusätzlich, also lassen wir das.
Sowieso habe ich heute morgen die Rückenkur schlechthin gefunden und möchte Sie Ihnen hiermit für den Bedarfsfall ans Herz legen. Heute morgen hatte ich nämlich ganz schlimm Rücken, so dass mir das Kind sogar die Stiefel schnüren musste. Wir wankten (also: ich wankte, sie sprang) also zum Kindergarten, danach beschloss ich, etwas Bewegung in die vermurkste Muskulatur zu bringen und durch die Stadt zu schlendern. Der Nieselregen führte allerdings zu weiterem zusammenkauern, so dass ich in einem Einkaufszentrum Zuflucht suchte und dort schlendernd und schulterrollend und auf den Treppen auch immer mal dehnend meinem privaten Rückentraining nachging. Wobei ich allerdings an einem Schuhladen vorbei kam.
Der Wille kann ja bekanntlich Berge versetzen. Und ich sage Ihnen - er kann auch steife Wirbelsäulen geschmeidig machen. Irgendwie muss man die Schuhe ja probieren, und während ich den linken Stiefel noch mühsam auf einen Ausstellungstisch gestützt abzappelte, konne ich den rechten schon auf ein Schuhbänkchen heben und per Hand zumindest bis zur Hälfte öffnen. Die Schuhe der Begierde waren dankenswerterweise Pumps, stellten also kein wirkliches Hindernis dar. Und im Schuhkaufrausch war es auch nur noch ein geringes Problem, die Stiefel wieder an die Füße zu bekommen um beschwingt zur Kasse zu eilen.
Von diesen Erfolgen ermutigt wagte ich sogar noch ein komplettes Umkleidekabinengymnastikprogramm und bin nun im Besitze eines neuen Röckchens und einer neuen Jeans. Und der Rücken ist, naja, nicht wie neu, aber doch deutlich besser als heute morgen.
Ich kann das nur dringend weiterempfehlen. Vielleicht sollte ich mir diese Verfahren sogar patentieren lassen oder einen Beruf daraus machen - "Personal Trainer (L1-L5) Spezialbereich Schuhe und Damenmode".
Gestern beim Pub Quiz hauptsächlich daran gescheitert, sich die Fragen nicht bis zum Aufschreiben der Antwort merken zu können. Waren auch übermäßig viele Pinkfarbenes-Tortenstück-Fragen dabei. Dafür im Themenbereich "Krankheiten" brilliert. Man wird nicht jünger.
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Heute nachmittag einen Kuchen mit extra ohne Liebe gebacken. Aus der Packung. Weil für diesen Kinderkrempelflohmarkt die Standgebühr ein paar Euro plus einen selbst gebackenen Kuchen beträgt. Selbst gebacken unterstrichen. Nicht, dass ich Kuchen sonst meistens kaufen würde, aber ein unterstrichenes "selbst gebacken" ruft in mir eine Reaktion hervor, die mich Fertigbackmischung kaufen lässt. Kann man nix machen.
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Eben eine Art Plastination am eigenen Körper vorgenommen: den beschädigten Fingernagel (Unfall - fragen Sie nicht...) mit einer Rasierklinge scheibchenweise abgetragen, bis aus einem klaffenden Riss zwei sanfte Schrägen ohne Ecken und Kanten wurden. Das Ganze gefeilt, poliert und mit klarem Nagellack versiegelt. Höchst zufrieden mit dem Ergebnis, das mir geschätzt 4 Monate täglichen Pflasterwechsel ersparen wird. Ich bin glücklich.
Telefonat mit Versicherungstrulla.
Frau N: Da steht Invaliditätsleistung bis zu 500% - was heißt denn das?
Versicherungstrulla: Das heißt, wenn was besonders Schlimmes ist, dann bekommen Sie die Gliedertaxe auf eine um 500% erhöhte Leistung. Also, z.B. wenn ein Arm oder Bein weg ist, dann zählt das 70%. Und das von der 500%igen Summe. Nicht von der Invaliditätssumme.
Frau N: Und wofür ist dann die Invaliditätssumme?
Trulla: Für kleinere Sachen. Ein Daumen z.B. - 5% von der Invaliditätssumme. Ab 70% gilt die um 500% erhöhte Leistung.
Frau N: Es gibt also eine Invaliditätssumme für kleine Sachen und eine erhöhte Summe für größere Sachen und darauf jeweils prozentual??
Trulla: Genau.
Frau N: Warum?
Trulla: Wie bitte?
Frau N: Warum ist das so? Das ist doch total undurchsichtig. Man könnte doch die Prozentsätze angleichen und dann auf dieselbe Summe anwenden?
Trulla: Nein, es ist doch viel besser für Sie, wenn Sie in ernsten Fällen 70% einer höheren Summe erhalten.
Frau N: Sie haben nicht verstanden, was ich meine. Man könnte sich für eine Summe entscheiden, z.B. die höhere, und dann 70% für Beine und für den Daumen dann eben 0,5% oder was-immer-das-ist, ich hab jetzt mal geschätzt.
Trulla: Aber das wäre doch dann für Sie ungünstiger!
Frau N: Nein, ich rede doch von prozentual. Das ist nicht ungünstiger, nur vergleichbarer. Oder ist das so aufgeschlüsselt, eben um es weniger vergleichbar zu machen mit Konkurrenzangeboten, und damit die Sache mit dem Daumen und so etwas besser klingt? Ahjajajaja, ich kann mir das schon vorstellen. Das wird es sein. Ok, gut, dann ist das klar. Mailen Sie mir doch einfach mal die Gliedertaxe und die Versicherungsbedingungen.
Trulla: Also, Frau N., ich kann Ihnen nicht folgen, also - 70% ist doch viel mehr als 0,5%! Und das gilt ab 70%, die 500%, das ist dann noch viel mehr!
Frau N: Hörense, ich hab jetzt weder Zeit noch Lust Ihnen das aufzudröseln, es reicht doch, wenn ich alles weiß, was ich wissen wollte und es ist auch egal, ich wollte es nur verstehen, ist nicht weiter von Belang. Schicken Sie mir den Krempel, dann melde ich mich wieder.
Trulla: Frau N.! Also Ihr Vater sagte mir ja schon, dass es mir Ihnen sehr, sehr schwierig werden wird, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt! Es ist ja völlig unmöglich, mit Ihnen ein sinnvolles Gespräch zu führen! So etwas habe ich ja noch nie erlebt! Ich schicke Ihnen jetzt erst einmal gar nichts. Auf Wiederhören!
Hä???
(Ich muss heute abend mal Papa anrufen...)