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    Mittwoch, 9. März 2022
    09032022

    Fragmente sitzt irgendwo, keine Ahnung wo genau, und bloggt und ich sitze an meinem Schreibtisch und blogge, keine Ahnung worüber genau.

    Ich bin außerordentlich schlecht gelaunt. Das ist als Verbesserung zu betrachten, ich hatte in den letzten Wochen keine Energie für schlechte Laune. Seit gestern Abend habe ich die aber wieder - nicht, dass es sich so anfühlen würde, ich fühle mich weiterhin völlig ausgelutscht, aber es ist halt ein Fakt, dass ich schlecht gelaunt bin und die Welt daran teilhaben lasse. Natürlich nie ohne Grund. Ich schildere kurz die letzten Schlechte-Laune-Eskapaden und Sie werden sofort verstehen.

    Als erstes meine Krankenkasse. Die hat eine App und einen Online-Bereich und darin hat man ein Postfach, in dem gut geschützt Nachrichten zur Verfügung gestellt werden, die man vorher per Brief geschickt hat. Das finde ich gut und für Nachrichten, die persönliche Daten beinhalten, auch hilfreich. Allerdings benutzt meine Krankenkasse dieses Postfach auch für die Zustellung von Nachrichten, die ich als Spam bezeichnen würde. Das wäre mir an sich noch egal, man hat ja gelernt, mit Spam zu leben, aber der Ablauf ist so, dass ich an meine (normale) Mailadresse eine Mail erhalte, in meinem Postfach sei eine neue Nachricht und ich solle mich am besten gleich einloggen, um die zu lesen. Ein Betreff oder so etwas ist nicht angegeben, um herauszufinden, ob die Nachricht wirklich relevant ist oder nicht, muss ich mich also erst einmal einloggen. Wie Sie ja schon wissen, hasse ich es, mich ständig irgendwo einzuloggen, und wenn ich dann eine Nachricht vorfinde, die mir nur erzählt, wie ich vorgehen kann, falls ich mal meine Krankenkassenkarte vergessen habe, dann bekomme ich Puls. Das ist ja in keiner Weise irgendwie vertraulich, das können sie mir gleich einfach so per Mail schicken, so dass ich es gleich löschen kann oder sie schreiben es auf ihre Website oder Leute, die es nicht im Kopf haben, haben es halt in den Beinen idc. Ähnlich formuliert teilte ich das auch meiner Krankenkasse mit, dafür reichte die Energie. Die Krankenkasse teilte mir heute mir heute: "Gern antworte ich Ihnen. Gerne nehmen wir Ihre Hinweise auf. Die Digitalisierungsverfahren werden kontinuierlich weiterentwickelt, jedoch können wir nicht sagen, wann und was umgesetzt werden wird." Das ist ein sehr wahrer Textbaustein. Wer kann schon sagen, wann und was umgesetzt wird.

    Als zweites wollte ich heute eine Sendung abholen, die M sich in die Filiale eines Bekleidungsgeschäftes bestellt hatte. Also Waren von Geschäft X zugestellt an Geschäft X zum Abholen, es kam dazu eine Mail in der stand, man solle die Mail zum Abholen mitbringen. Da ich in der Nähe war, wollte ich die Sendung abholen, hatte die Mail dabei, bekam die Sendung aber nicht. Die Verkaufskraft wollte eine schriftliche Vollmacht zur Abholung sehen. Das spielte ich noch mit und bat M, mir kurz eine gescannte schriftliche Vollmacht zu schicken, zeigte sie also vor. Als nächstes wollte die Verkaufskraft eine Ausweiskopie von M. sehen. Die konnte ich ihr per GoogleDrive zur Verfügung stellen. Im nächsten Schritt wollte die Verkaufskraft dann meinen Ausweis sehen und ich spielte weiter mit, bis zu dem Punkt, an dem sie von meinem Ausweis eine Kopie anfertigen und in einem Ordner hinter dem Verkaufstresen aufbewahren wollte. Ich ließ wissen, dass keinesfalls eine Kopie meines Ausweises in einem Ordner hinter dem Verkaufstresen eines Wäschegeschäftes aufbewahrt werden wird. Es folgte ein Gespräch, das ich abkürze: die Verkaufskraft sagte, ich könne das Paket nicht bekommen, ich bot der Verkaufskraft einige alternative Möglichkeiten an, was sie mit dem Paket tun könne. Dann habe ich vorhin dem Service des Geschäftes X gemailt, die Situation geschildert und meine Erwartung geäußert, dass das Paket nun kostenfrei an meine Hausdresse zugestellt wird. Ich bin gespannt. Vermutlich stellen sie es mit DPD zu und alles wird nur noch schlimmer.

    Dann habe ich noch Fragmente mitgeteilt, dass in meinem Leben ein gemeinsames Treffen zum Bloggen um 20 Uhr nicht realisierbar ist. Um 20 Uhr bin ich immer halb in der Zubereitung des Abendessens; das Abendessen später zuzubereiten wäre viel zu spät, das Abendessen früher zuzubereiten ist ausgeschlossen, weil ich dann ja noch andere Sachen mache und sowieso blogge ich nie vor 21 Uhr, weil ich ja zur Entspannung blogge und mich vorher mit irgendwas zu beeilen, um dann zu bloggen, wäre dementsprechend total bekloppt. Von meinen drei Verbesserungsvorschlagssituationen war das die einzige, in der professionell und kompetent reagiert wurde, nämlich sagte sie "wir zäumen das Pferde mal von hinten auf, was wäre denn eine gute Zeit für Dich?" Ich sagte 21 Uhr, das wurde vereinbart, ich fühlte mich gut abgeholt und erstellte sofort einen ständigen Kalendereintrag. So funktioniert Service.

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