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    Montag, 29. Juli 2019
    Urlaubstag 16

    Es geht wieder, es geht wieder, hurra! Ich kann wieder denken und mich wieder bewegen, allerdings erst seit heute Nachmittag.

    Heute Morgen wachte ich per Wecker auf (wegen Hitze wieder nicht vor 3 Uhr in den Schlaf gefunden), um 10 vor 10, denn um halb 11 war Gesangsunterricht. Ich wachte auf und wollte absagen. Weil ich weiterschlafen wollte, weil ich nichts auf der Welt weniger wollte als Singen, weil ich mich fühlte, weil ich kaum geradeaus gucken konnte. Aber der Gesangslehrer hatte die letzte Stunde ja vergessen, wenn ich jetzt kurzfristig abgesagt hätte, hätte das irgendwie auch nach Retourkutsche ausgesehen, das wollte ich nicht Und außerdem sage ich ja prinzipiell keine Verabredungen ab.

    Also Gesangsstunde, zwanzig Minuten lang erzählte ich dem Gesangslehrer, was genau alles wie schrecklich ist und wieso Singen jetzt ausgerechnet leider gar nicht geht, bis er dann milde lächelnd unterbrach und sagte, wir sollten jetzt langsam mal anfangen. Und dann: alles gut. Alles gelang auf Anhieb. "Du brauchst einfach diese Jetzt-kommt-es-auch-nicht-mehr-drauf-an-Haltung", sagte der Gesangslehrer. "Merk dir das Gefühl!".

    Danach ging ich raus, Brötchen holen und bei der Gelegenheit ein wenig Radfahren, es nieselregnete angenehm. Dann mittägliches Frühstück daheim.

    Zwischenzeitlich war die Luft extrem feucht geworden. Ich wollte die getrocknete Wäsche zusammenlegen, aber sie war schon wieder klamm geworden. Und auch im Unterschrank vom Waschbecken war eine kleine Pfütze, als Ursache konnte ich bisher nur feststellen, dass das sich das gesamte Ablaufsystem mit Kondenswasser überzieht, sobald ich das kalte Wasser nutze. Sowas hatte ich auch noch nicht. Also erstmal nur den Schrank ausgeräumt und ein saugfähiges Tuch reingelegt, die Ursachenforschung gehe ich an, wenn das Wetter weniger eigenartig ist.

    Die kleine Katze ist sehr froh, dass es weniger heiß ist, sie spielte und fraß heute zum ersten Mal seit Tagen wieder sehr viel. Der Kater hingegen hatte ständig Gewitterangst.

    Später ein langes Telefonat mit Frau Herzbruch, um den aktuellen Informationsstand zwischen uns wiederherzustellen

    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mich zu freuen, dass es nicht mehr so heiß ist und dass es mir dadurch so unendlich viel besser geht. Morgen werde ich enorm viele Sachen machen, also: Erledigungen. Ich bin schon ganz aufgeregt! Vielleicht sogar einen Kochplan!

    Aber vorher erst einmal richtig gut schlafen. Darauf freue ich mich auch.

    Urlaubstag 15

    Weiterhin schwierig mit der Temperatur. Bis 4 Uhr nachts war ich wach wegen zu warm, duschte dann in Schlafkleidung kalt und legte mich komplett nass ins Bett. Dann ging es. Aufgewacht um halb 10 zu schlechten Nachrichten. Eingekauft, gefrühstückt, um 13 Uhr wieder schlafen gegangen bis 17:30 Uhr.

    Es hatte zwischenzeitlich abgekühlt (mit ironietriefender Stimme vorstellen), irgendwas mit 30 Grad statt irgendwas mit 40. Ich kochte Kartoffeln und räumte die Spülmaschine ein und aus, erledigte träge unaufschiebbaren Haushaltskram (Einkaufskram von vormittags wegräumen, Waschmaschine einschalten), bald war es 22 Uhr und ich zu einem Spaziergang verabredet, damit der Kreislauf nicht komplett zum erliegen kommt.

    Bis kurz nach Mitternacht spazierten Freundin C und ich durch die Straßen, schauten in Gärten und beleuchtete Fenster, wussten nicht, wo wir waren aber fanden doch immer wieder zurück. Erstaunlich wenige Leute draußen oder auf ihren Balkonen und erstaunlich viele Häuser und Wohnungen komplett dunkel und mit heruntergelassenen Jalousien. Sind die Leute alle verreist? Oder haben sie ihren Hitzehass noch weiter getrieben als ich und liegen zusammengerollt auf ihren Fußböden?

    Jetzt noch Wäsche aufhängen, dann wieder schlafen.

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