Auf den Frühling folgt der Sommer.
So, das war einfach. Ich habe aber den Eindruck, damit konnte ich mich nicht ausreichend darstellen. Ich möchte deshalb noch weitergehend über die Jahreszeiten referieren.
Frühling, tja. Das ADHS-Kind unter den Jahreszeiten. Von jetzt auf gleich Sonne, Regen, kalt, warm, schau mal, ich kann auch Hagel! Schau mal, ich kann auch Schneeheee! Schau mal, ich kann auch 25 Grahaadd‼! Krokuuuuuus! Osterglockeeeee! Guck maaal, guck maaal‼‼ Sicher irgendwie liebenswert, ja. Aber auch ziemlich nervig und anstrengend. Und total übermotiviert. Knospen überall, so viel Drängen, so viel Zukunft, meine Güte. Bei Frühling krieg ich Augenzucken.
Danach der Sommer. Oder auch: Jabba the Hutt. Quallenartiges fettes Ding. Der hat ja. Der ist nicht großzügig, sondern großkotzig. Obst, Gemüse? Hier, Wassermelone, 10 kg. Batsch. Bettdecke? Brauchst du nicht. Jacke? Fällst gleich tot um. Socken? Ha, ha.
Ha.
Noch was Sonne knall von oben auf den Kopp? Bitteschön. Dir ist warm? Komm, noch 5 Grad drauf. Stahlblauer Himmel. Keine Wolke. Kein Schatten. There will be no bargain.
Die einzige akzeptable Jahreszeit ist natürlich Herbst. Herbst ist normal. Regnet halt manchmal, muss ja, Jabba hat alles plattgewalzt. Durch den Regen blinzeln wir ein bisschen in die Sonne, schön schräg und eher rötlich als grell und nicht allzu viele Stunden am Tag. Klar, wir wissen alle, nach dem Herbst kommt Winter, die ständig depressive Tante. Winter, ach ja. Was ist, Tante Winter? Nix. Was hast Du denn? Ach. Alles öde und leer. Grau. Kahl. Wenn man sehr, sehr viel Glück hat, ab und an mal ein guter Tag und Schnee. Ab mittags natürlich gelbgepisst. Und am nächsten Tag schon grauer Matsch und tauende Hundehaufen. Ja, klar wissen wir, dass das kommt. Egal, wir machen trotzdem im Herbst bunte blätter und tolle Wolken. Hachja, Herbst. Herbst ist super.
Kommentare sind hier aus, sonst reden Sie alle über’s Wetter, darauf hab ich keinen Bock.