Mademoiselle: Mama, ich habe ein Spiel erfunden. Spielst du das mit mir?
Frau N: Klar.
(etwa eine halbe Stunde später...)
Frau N: Hey! Ich hab gleich gewonnen, oder?!
Mademoiselle: Mama. Guck mich mal an.
Frau N: (guckt noch)
Mademoiselle: Mama. Wenn ich ein Spiel erfinde, denkst du, es ist dann möglich von den Regeln her, dass du gewinnst?
Frau N: Ähm - ich hatte gedacht, dass du bestimmt fair spielst?
Mademoiselle: Natürlich. Ich halte mich an die Regeln. Das ist fair. Aber wenn es da in den Regeln zufällig ein Schlupfloch gibt, das bestimmt, dass die jüngste Mitspielerin zum Beispiel zu drei Zeitpunken, die sie sich aussucht, 10x hintereinander würfeln darf, was dann? Das ist doch dann nicht unfair, oder?
Frau N: Von der Regel wusste ich aber bisher gar nichts.
Mademoiselle: Du kennst ja sicher auch nicht alle Gesetze auswendig, oder? Trotzdem gelten sie.
Frau N: Aber könnte es nicht sein, dass du diese Regel gerade erst erfunden hast?
Mademoiselle: Mama - falls du dich erinnerst, ich habe das ganze Spiel erfunden. Auch die Regeln, die gehören ja dazu. Wann ich jetzt welche Regel erfunden habe, also das weiß ich jetzt wirklich nicht mehr.
Mademoiselle glaubt ja noch, dass sie eines Tages Tierärztin oder Vulkanforscherin wird. Ich sehe allerdings deutliche Tendenzen in Richtung Politik oder Steuerberatung.