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    Donnerstag, 16. Juli 2020

    Frau Fragmente schreibt heute über Narbengeschichten - wir bloggen heute nicht zusammen, das wird morgen stattfinden, aber ich schreibe nun einfach auch über Narbengeschichten.

    Ich habe, glaube ich, nur sehr deppige Narben (also von den üblichen am Knie, die vom Hinfallen stammen, abgesehen - okay möglicherweise sind auch die deppig.)

    Die erste, an deren Entstehung ich mich erinnere, ist eine waagerechte Narbe an der Nasenwurzel. Wie es zu ihr kam ist eigentlich absolut unerklärlich, ich versuche es trotzdem. Es war im Schwimmbad, im tiefen Becken, wir versuchten, bis zum Boden zu tauchen, es war schwierig für uns aber ich wollte es unbedingt schaffen. Also holte ich tief Luft und tauchte los mit so viel Kraft, wie ich aufbringen konnte. Ich konnte unten dann nicht rechtzeitig abbremsen und "knallte" (wie ist das im Wasser möglich?) mit dem Kopf, also mit der Stelle zwischen Stirn und Nase (wie ist das möglich? Meine Nase ist nicht sehr flach) auf den Boden vom Schwimmbecken, als ich wieder auftauchte, war alles voll Blut, ein Rieseneklat im Schwimmbad, zu Hause wurde diskutiert, ob man das jetzt Nähen lässt oder nicht und dann eben für "nicht" entschieden. Seitdem ist da die Narbe.

    Die nächste, vielleicht die deppigste Narbe habe ich am Oberschenkel. Ich habe mir ein Messer ca. 3 cm tief hineingestochen, nicht absichtlich natürlich. Über den tatsächlichen Grund habe ich so viele unterschiedliche Geschichten erzählt über die Jahre, dass ich ihn tatsächlich nicht mehr weiß. Diese Narbe musste genäht werden. Ich dachte erst nicht, hatte alles mit Heftpflaster gut verklebt aber es blutete dann doch durch alles durch und dann rief jemand den Krankenwagen.

    Dann habe ich zwei Narben an den Fingerknöcheln. Die eine stammt von der Entfernung einer sehr kleinen Warze und ist größer, als die Warze je war. Die andere stammt von einem Sturz von einer Mauer in betrunkenem Zustand.

    Noch eine enorm deppige Narbe, allerdings über die Jahre so verblasst, dass man sie nur noch sieht, wenn man danach schaut: eine kreisrunde Brandnarbe mitten auf der Wange (ich weiß auswendig nicht, auf welcher und bin zu faul, nachzuschauen). Da hat mir meine beste Freundin bei einer trunkenen Umarmung eine Zigarette ins Gesicht gedrückt, versehentlich natürlich. Behandlung durch a) Brandsalbe und b) Ingorieren.

    Eine weitere Narbe habe ich am Handgelenk, Innenseite. Die stammt von einem Rattenbiss. M hatte ja einige Zeit lang Ratten und eine davon bekam einen Tumor, wir ließen sie operieren - das hat sich gelohnt, sie lebte danach noch über ein Jahr sehr zufrieden. Allerdings biss sich das dumme Tier nach der Operation die Naht immer wieder auf und so musste man ihm zweimal täglich den Bauch spülen mit Betaisodona-Lösung. Das findet eine Ratte nur recht begrenzt witzig und einmal hatte ich den Schutzhandschuh eben nicht korrekt angezogen. Der Biss war etwas gruselig, er ging recht tief, so dass ich etwas in meinem Handgelenk sah, das ich als "Hülle" meiner Pulsader interpretierte, weil es halt pulsierte. Vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes, ich habe in Wirklichkeit keine Ahnung, wie Adern aussehen. Auch hier stand "Nähen" im Raum, aber ich hatte erst zu viel zu tun und als ich später im Krankenhaus anrief wurde mir gesagt, dass man Tierbisse nur sehr frisch näht, weil sonst die Infektionsgefahr zu hoch sei.

    Die letzten zwei Narben sind die kleinsten, aber stammen von meiner spektakulärsten Verletzung (bisher und hoffentlich für immer!), die ich mir beim Kampfsport zuzog, als ich mir jemanden auf mein eigenes Bein warf. Das resultierte in einem Kreuzband-Innenband-Meniskusriss, der in diesem Blog aber schon mehr als ausreichend besprochen wurde (Einträge dazu zwischen dem 21. Juni 2017, OP-Termin und 29. Juli 2017, Abnehmen der Orthese).

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