Heute habe ich bei Kentucky Fried Chicken 1,5 Stunden lang auf das Ende eines Kindergeburtstages gewartet. Danach hatte ich ein komplett überdrehtes Kind an der Hand, dem auf den 50 Metern zwischen Kentucky und dem Fahrradständer einfiel, dass es kein Pferd hat, und dass dies ein Grund ist, sich heulend auf den Boden zu werfen. Als Ablenkungsmanöver zerrte ich das Kind schnell ins nahegelegene Kaufhaus, um Bleistifte für das Schulmäppchen zu kaufen. Nicht, dass sich in diesem Haushalt weniger als 100 Bleistifte befänden, aber keiner davon hat die Stärke 2B, die für die Schule benötigt wird.
Im Kaufhaus war im Stiftregal eine ziemliche Unordnung und deshalb begann Mademoiselle, die Bleistifte zu sortieren. Und die Fineliner. Und die Eddings. Und die Textmarker. Es ist so, dass Mademoiselle sich durch "Sortieren" selbst reguliert und wieder in einen angenehm-heiteren Normalzustand einpendelt. Man sollte "Sortieren" also nicht unterbrechen, und so schlenderte ich in die benachbarte Bücherabteilung. Wo ich leider feststellte, dass Rote-Bete-Salat-Dressing aus meiner Tasche tropfte. Ich hastete also zur Kasse, beschrieb das Problem und bat um eine Plastiktüte. "Das geht nicht, wenn Sie nichts kaufen", wurde mir beschieden. Ich erklärte nochmal, duchaus eine Kaufabsicht zu haben, aber noch im Auswahlprozess befindlich zu sein und ob mir evtl. vorab die Tüte zum zukünftigen Kauf zur Verfügung gestellt werden könne. "Nein."
Nunja. Jeder trifft seine Entscheidungen selbst, das ist in Ordnung so. Ich spazierte also mit tropfender Tasche weiter durch das Kaufhaus, bis das Stifteregal wieder ordentlich war. Dann kauften wir vier Bleistifte, bekamen eine Tüte, packten die Bleistifte in den Schulranzen und den Rest vom Rote-Bete-Salat in die Plastiktüte und fuhren nach Hause.