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    Donnerstag, 31. Januar 2019

    Manches verstehe ich nur schwer. Heute habe ich zum Beispiel die Bürofinanzen für Dezember überprüft, dazu bekomme ich von den Analysten verschiedene Reports mit Übersichten, Auflistungen und Diagrammen geschickt.

    Den Dezember hatte ich mir sowieso, soweit er verfügbar war, schon genauer angeschaut, weil ich über die ruhigen Jahresendtage die Buchhaltung ein bisschen neu organisiert habe (organisieren ließ) - also was bitte wo, wie und in welcher Ordnung aufbewahrt werde möge exemplarisch an den Dezember-Vorgängen vorgeführt habe - war ich mit den allermeisten Buchungen schon vertraut. Deshalb hatte ich nur zwei Fragen, die eine lautete, ob es vielleicht möglich wäre, bei den rund 100 Seiten Report auf jeder Seite eine Seitenzahl einzufügen statt nur auf den Seiten 37-40 und die andere lautete, warum ich eine Buchung über rund USD 375k für etwas habe, das ich nicht zuordnen kann, sprich: wohin genau dieses Geld gegangen ist.

    So weit, so gut. Was ich nicht verstehe ist, wieso sich bisher viel mehr Personen über meine Frage zu den Seitenzahlen zurückgemeldet haben also zu der Frage mit den USD 375k.

    Donnerstag, 31. Januar 2019

    Der Kater will heute Händchen halten, er liegt neben mir auf der Couch, reicht mir die Pfote und ich darf auf diese lustigen ledrig-warmen Laufpolster drücken und das Fell über den Krallen hin- und herschieben. Dann schnurrt er laut. Ich kann also nur mit einer Hand tippen - Sie verstehen, dass ich mich kurz fassen muss.

    Mittwoch, 30. Januar 2019

    Seltsame Tage sind das, sie erscheinen mir unglaublich lang und sind doch in einem Wimpernschlag vorbei - schon nachmittags kann ich mich nicht mehr an alles erinnern, was morgens war. Und ich rede, rede, rede, mir ist als führte ich den ganzen Tag ununterbrochen Gespräche, möglicherweise ist es auch so. Wo kommt das plötzlich her?

    Ich stelle mir einen Wecker für Pausen und drücke sie dann weg, ständig schaue ich in die Kaffeetasse aber jedes Mal ist sie leer, ich nehme mir morgens Frühstück mit und trage es abends wieder nach Hause. Und dabei fühle ich mich zu keinem Zeitpunkt sonderlich angestrengt, nur ist doch alles enorm dicht und voll. Würde man sorgfältiger mit so einem Tag umgehen, würde er vielleicht auch für eine Woche ausreichen.

    Montag, 28. Januar 2019

    Die M isst kein Fleisch, Herr N isst sehr gern Fleisch, mag dafür kein Obst im Essen, ich mag sehr gern Obst im Essen, der M ist es egal dafür mag sie keine Pilze, ich liebe Pilze, dem Herrn N sind Pilze egal, mir ist Fleisch egal aber ich verabscheue Staudensellerie. Ansonsten könnte ich auch jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße essen, das mögen aber wiederum der Herr N und die M nur ab und zu, nicht täglich. Ich würde auch einfach einen Brokkoli oder einen Blumenkohl kochen und pur aufessen oder einen Kopf Salat einfach so roh beim Fernsehen (außer, dass ich ja nicht fernsehe, aber das soll hier keine Rolle spielen "fernsehen" ist als generische Handlung der abendlichen Entspannung zu verstehen), das macht mir nichts aus, aber auch damit komme ich in der Familie nicht gut an. Man kann festhalten: alle sind kompliziert außer mir.

    Es reguliert sich also auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner und der ist mir jetzt leider langweilig geworden, so habe ich erst die Käptn Kook-App installiert aber nach zwei Monaten Essen auf Basis von Linsen, Kokosmilch, Süßkartoffeln und Zucchini ist es dann auch mal gut damit. Heute haben wir deshalb Kochbücher gewälzt. Ich habe erstaunlich viele Kochbücher (und werde mindestens 80% aus dem Haushalt entfernen!), darunter sogar auch ganz vegetarische Kochbücher und solche, die auf Biokisten zugeschnitten sind. Herr N und die M haben nun vorhin Post-its an alles geklebt, das ihnen gemeinsam lecker erscheint und das wird nun einfach der Reihe nach gekocht.

    Ich bin sehr gespannt.

    Sonntag, 27. Januar 2019

    Es wäre ja möglich gewesen, dass sich etwas verändert hat und so saß ich den Großteil des Tages zunehmend weniger erwartungsfroh auf der Couch, auf dass Entspannung durch Nichtstun einkehren möge.

    Dieses Projekt darf man als gescheitert ansehen. Ich kann mich nicht durch Nichtstun entspannen, die entspanntesten Momente heute waren dementsprechend die, als ich die Wäsche machte, die Post durchging, ein bisschen Papierkram machte und ein paar Sachen aussortierte. Die übrigen X Stunden waren für die Katz. Also merke ich mir: wenn ich mich entspannen möchte, muss ich etwas machen, etwas, das mich zwar körperlich und geistig nicht besonders herausfordert, aber doch ausreichend komplex ist, um Aufmerksamkeit zu binden.

    Sonntag, 27. Januar 2019

    Um ein 30-Minuten-Gericht aus dem Kochbuch von Jamie Oliver zu kochen brauchen zwei Vierzehn- und eine Zehnjährige 1,5 Stunden. Zum Glück ist aber niemand in der Zwischenzeit verhungert.

    Ich neige zum späten einkaufen. Wobei spät "gegen 23 Uhr" bedeutet, es gibt ein paar Straßen weiter einen Supermarkt, der bis Mitternacht geöffnet hat. Nun sollte man meinen, Samstagabend um 23 Uhr hätten die meisten Leute Besseres zu tun als einzukaufen - ich selbst ja nicht, ich habe eher den ganzen Tag über Besseres zu tun und dann halt erst ab 23 Uhr ungefähr komme ich in der Güteskala meiner Aktivitäten ganz grob Richtung einkaufen und ziehe diese Tätigkeit dann angesichts der Deadline "Samstagabend Mitternacht" etwas vor. Erstaunlich viele andere aber auch, wobei wirklich kein einziger ernsthafter Einkäufer dabei ist sondern lauter adoleszente Gelegenheitskäufer, denen gerade Alkohol und Snacks ausgegangen sind. Wir mussten ja früher dann noch Tankstellen- oder Kioskpreise kaufen. Möglicherweise haben wir überhaupt je nur Planung und Organisation gelernt, um eben diese Tankstellen- und Kioskpreise zu vermeiden. Heute kann man einfach bis Mitternacht in den Supermarkt stehen, ich verspüre einen gewissen Retrospektivneid (heute bin ich ja in der komfortablen finanziellen Situation, dass mir Snacks einfach nicht ausgehen und Alkohol interessiert mich nicht mehr sonderlich), während ich mit meinem vollgepackten Wagen zwischen Leuten mit ein paar Bierdosen in den Händen und einer Tüte Chips unter dem Arm stehe. Ich lasse natürlich nie wen vor.

    Buch ausgelesen, 84k von Claire North, ich war ganz begeistert von mir selbst, als mir nach einigen Kapiteln aufging, was der Titel bedeutet. Aber nicht nur deshalb definitiv eine Empfehlung, das Buch ist interessant geschrieben und wird noch etwas nachhallen. Anfang des letzten Drittels hatte ich einen kleinen Hänger, so dass mir am Ende einige Namen nicht mehr präsent waren, aber die kann man bei einem eBook ja rasch suchen lassen. Mein Wunsch wäre, dass man beim anklicken eines Namens generell bei Büchern ein kurzes Kontextmenü (so eine Art Mouseover) angezeigt bekommt, wer diese Person so grob ist.

    Freitag, 25. Januar 2019

    Hinter jedem Satz eine Geschichte - hier die Bürosätze zu den schönsten Geschichten der letzten Woche:

    Montag:
    "Kommen Sie mit, wenn irgendwo geschrieen wird, dann in meinem Büro."

    Dienstag:
    "Nochmal zusammengefasst: weil ich nicht genau beschrieben habe, in welchem Kühlschrank die 3 kg Tiefkühlerdbeeren sind, die du morgen wegwerfen sollst, hast du aus einem beliebigen Kühlschrank heute Nudelgerichte und Käse entsorgt, korrekt?"

    Mittwoch:
    "Yes I know what the status of this is, this is the good news, but the bad news is, the status is that it is on my desk and I have completely forgotten about it. Apologies."

    Donnerstag:
    "Ich muss bitte genau verstehen, warum du einen Brief mit dem Dampf aus dem Milchaufschäumer öffnest."

    Freitag:
    "Rechtsverbindlich nicht, aber abgesichert durch meine persönliche Integrität."

    Donnerstag, 24. Januar 2019

    Apfel heute: Gala und Boskoop.

    Gala geht gar nicht. Typischer Jugendherbergsnachtischapfel komplett mit der Erinnerung an braune Druckstellen. Viel zu süß und schmeckt komisch parfümiert. Lieber kein Apfel als Gala. Kein Punkt.

    Der Boskoop war bewohnt, aber wir konnten uns einigen. Lecker. Schon recht sauer, etwas weniger sauer, damit das Aroma besser durchkommt, wäre auch ok gewesen. Und das Fruchtfleisch war nicht ganz so knackig, wie ich es mag. 6 Punkte.

    Und damit ist die Kiste leer.

    Dann habe ich mich heute von meinem Baby getrennt. Nicht von der M natürlich sondern beruflich, von dem ganzen Prozess, der sich zwischen Vertragsunterzeichnung und erstem Arbeitstag einer neuen Mitarbeitern abspielt. Das ist nämlich - neben Mitarbeitergesprächen - der größte Zeitanteil meines Arbeitstages und das geht so einfach nicht mehr, der größte Zeitanteil müssen jetzt wichtige Direktorinnensachen sein.

    Bewegen kann ich mich erfreulicherweise auch weiterhin, obwohl ich gestern ja beim dem Pizzamann entgegenrennen aus der Kurve geflogen und durch den halben Flur gesegelt bin. Also nicht schmerzfrei bewegen, aber doch in alle Richtungen. Ich konnte heute sogar zweimal der Bahn hinterherrennen und das sogar besser, als ich es in Erinnerung hatte - nach Bein v.2 ging Rennen nur noch sehr humpelig. Jetzt ist aber die andere Seite kaputt, vielleicht gleicht es sich dadurch aus. ich habe jedenfalls beide Bahnen noch erwischt.

    Mittwoch, 23. Januar 2019

    Kein Apfel heute, kein nix wegen keine Zeit und überall nur Irre unterwegs. Und zum Ende des Tages noch einmal mit Schwung längs auf die Fresse gelegt. Aber: die Frisur sitzt.

    Dienstag, 22. Januar 2019

    Apfel heute: Braeburn. Superknackiknack und sehr saftig. Könnte aber etwas mehr Aroma haben, irgendwas ist ja immer. Solide 7 Punkte.

    Was sonst? Ich habe heute etwas gemacht, was mir viel Freude bereitet hat, und zwar las ich während des Einkaufens, dass eine Freundin Hilfe braucht, ihr Rauchmelder von der Decke zu schrauben (Altbau) und ging dort einfach vorbei. Wie schön es ist, einfach irgendwo vorbeigehen zu können! Zusätzlich kam ich mir noch vor, wie der Doktor, der ja bekanntlich immer spontan in irgendwelche Zeiten und auf irgendwelche Planeten reist, um dort die jewilige Bevölkerung vor Unbill zu bewahren. Das ist eigentlich genau dasselbe, wie das, was ich heute tat. Der Rauchmelder hätte die Freundin nämlich sonst nachts wachgepiepst, das ist großes Unbill. Gut, ich bin nicht durch Raum und Zeit gereist, aber darauf soll es jetzt nicht ankommen.

    Über den Rest des Tages legen wir den gnädigen Mantel des Schweigens. Morgen Friseur!

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    Letzter Regen: 17. April 2024, 22:25 Uhr