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    Dienstag, 5. Februar 2019
    WmdedgT 2/2019

    (Die übrigen Beiträge dazu hier.)

    Executive Summary: Besuch des Klempners, eskalierte Bürosituation, IKEA

    Der Tag begann früh, alle mussten um 8 durchs Bad sein denn der Klempner hatte sich für "zwischen 8 und halb 9" angekündigt, um zu beheben, was ich nicht zu beheben in der Lage war.

    Um 20 nach 8 klingelte er, stellte ein paar Fragen, betrachtete meine Installation mit Kuchenteigschüssel unter dem Abflussrohr, öffnete dann den Abfluss zur Wand in und befand absolut fachmännisch "Fett aus der Küche und Haare aus dem Bad". So groß wie der Londoner "Fatberg" war meine Rohrverstopfung nicht, dennoch besprachen ich mit dem Klempner ausführlich mögliche Präventivmaßnahmen. Präventivmaßnahme 1: Sieb für den Abfluss im Bad. Haben wir, ich wurde gelobt. Präventivmaßnahme 2: Kein Fett in den Ausguss gießen - mache ich sowieso nicht, wurde wieder gelobt. Präventivmaßnahme 3: Teller und Töpfe, die in die Spülmaschine kommen, möglichst gut abkratzen um Fettreste zu entfernen. Hier hapert es bei mir bislang. Präventivmaßnahme 4: Flusensieb der Waschmaschine regelmäßig reinigen - mache ich, der Rohrreiniger wollte das nicht glauben denn im Gegensatz zu Ihnen hier weiß er ja nicht von meinem Internetverhältnis zum Youtubehandwerker m1Molter. Ich führte mein Flusensieb vor, natürlich makellos. Der Klempner war angemessen beeindruckt und gab dann auch zu, dass in Altbaurohren wohl so im Schnitt alle 5-6 Jahre mit einer Verstopfung zu rechnen sei. Wir hatten die erste seit 2005, das ist dann wohl im Schnitt in Ordnung. Im Übrigen erbat er, bitte niemals chemischen Rohrreiniger zu verwenden. Nicht nur nützt der selten was, er ist auch noch eine absolute Umweltsauerei, bildet bei Überdosierung harte Beläge im Rohr und im Fall, dass das Wasser weiterhin nicht abfließen kann, verätzt sich der Klempner dann an der Lauge. Dies sei hiermit vermerkt.

    Also brach ich auf ins Büro und löste dort zunächst verschiedene Verwirrungen auf, die sich aber alle nur daraus ergaben, dass niemand richtige nachgelesen oder nachgedacht hatte. Sehr ermüdend.

    Als zweites entdeckte ich an mir befremdliche Entwicklungen. Hier zu muss ich ausholen. Relativ am Anfang meiner beruflichen Karriere, als ich jemandem zuarbeitet und auch schon seit mehreren Monaten und wie ich fand sehr gut und auch mit beiderseitigem Spaß an der Sache, erhielt ich von dieser Person eine E-Mail, die sich ausgedruckt auf 1,5 A4-Seiten erstreckte und in aller Ausführlichkeit die Vorlieben zur Zusammenheftung von Dokumenten erörterte. Also z.B. "Tackernadel immer in der oberen linken Ecke und parallel zur langen Seite des Blattes, nicht zu nah am Rand um ein Ausreißen des Papiers zu verhindern, wenn auf eine Seite Hochkant noch Seiten im Querformat folgen, letztere separat heften und die Papier anschließend mit einer Büroklammer - verzinkt, nicht farbig - zusammenführen". So ungefähr und so weiter, halt auf 1,5 Seiten. Ich las diese Kommunikation einmal, dann noch einmal und dann ging ich hin und fragte, ob es wohl noch ginge. Dieser Zwischenfall hat unserer Zusammenarbeit nicht geschadet, aber bewahre dieses Papier seit etwa 15 Jahren als Mahnmahl auf.

    Heute saß ich dann an meinem Tisch, las in Papier, das mir die Assistentin vorbereitet hatte und ertappte mich bei dem Gedanken, wie schön es doch wäre, wenn die Unterlagen ein klein wenig anders geheftet wären bzw. vielleicht doch lieber mit Büroklammer und ob ich ihr das wohl mal rasch sagen sollte, ach nein, sie ist heute nicht da, vielleicht maile ich es ihr - zum Glück setzte da die Erinnerung an die 1,5-Seiten-Mail ein und ich unternahm natürlich nichts.

    Frühstück hatte ich irgendwie vergessen, zum Mittagessen gab es nichts Ansprechendes in der Kantine aber ich war nun sehr hungrig, so dass ich mich auf ein Tablett voller Beilagen - Grünkernsuppe, Rosenkohl, Kartoffeln - einließ.

    Nach dem Mittagessen kam es zu einer unvorhergesehenen Eskalation zwischen zwei Kollegen - sowas kommt vor, nur möchte ich diese Kollegen in meinem ureigensten Interesse zu einem Team zusammenfügen. Größere Ruckler dabei hatte ich vorhergesehen, aber noch nicht so schnell, so war ich unvorbereitet und löste die Situation nicht gut bis gar nicht. Der Auslöser war belanglos, vielleicht sogar absurd, aber natürlich hat immer alles eine Geschichte. Das wird noch spaßig. Aber ich habe natürlich einen Plan B (und C).

    Nachdem ich in einem weiteren Büro noch eine Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass-Situation klar benannt und Erwartungen formuliert hatte, hielt ich mein Tagwerk für getan und ging nach Hause. Allerdings nur bis zum Auto im Hof, denn als nächstes Stand IKEA mit Mademoiselle auf dem Programm.

    Mademoiselle gestaltet ihr Zimmer um. Am Samstag bauten wir das Hochbett ab, am Sonntag strich sie die Wände, am Montag war Schaffenspause und heute kauften wir schon einmal einen neuen Schreibtisch. Das neue Bett werden wir bestellen, weil ich wirklich keine Lust habe, es die Treppe hochzutragen.

    Weil dann aber doch alles länger dauerte, als erhofft, entschieden wir kurzfristig, um 20:30 Uhr nicht noch mit dem Möbelbau zu beginnen. Das machen wir morgen.

    Jetzt Sofa mit Abendessen (wegen akutem Grün-Hunger Birne, Kiwi und Avocado).

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