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    Sonntag, 5. März 2017
    WmdedgT

    (Was das ist und die übrigen Einträge dazu finden sich hier bei Frau Brüllen.)

    Um 9:11 Uhr schrie die kleine Katze mich wach, die Näpfe waren nämlich leer aber das fand ich gut, das beste am Wochenende ist ja, dass man aufwacht und sich nicht sofort beeilen muss. Also füllte ich die Näpfe und kraulte die kleine Katze beim Fressen und ging dann wieder ins Bett, bis ich Lust hatte, aufzustehen. Das war ungefähr eine halbe Stunde später.

    Ich siedelte um auf die Couch, mit Kaffee und der Papierzeitung. Ich bin jetzt bei Ausgabe 3 der Papierzeitung und muss sagen, Bildung ist ein aufwändiges Hobby. Diese Monstrum hat so um die 75 Seiten, jede Woche 75 Seiten Zeitung lesen - gut, ein paar davon sind monströse Werbeanzeigen für Autos und den Feuilleton lasse ich eh weg, das ist mir zu blasiert - lässt sich nicht ohne weiteres in meinen Alltag integrieren. Dafür muss ich mir schon den Sonntag freihalten.

    Irgendwann gab es Frühstück, dann Telefonate mit Eltern und Schwester und danach, um ca. 12 Uhr, beschloss ich, Babyfüße zu machen und handelte mir damit weitere 2 Stunden Couchzeit ein.

    Sehr oft will ich Sonntags die Wohnung einfach gar nicht verlassen. Das ist ja eine Freiheit, die man erst einmal haben muss. Als Kind wird man Sonntags ständig zu Ausflügen oder Besuchen genötigt, als Erwachsene verspürt man dann den Drang, dem Kind irgendwas zu bieten und mit ihm Ausflüge oder Besuche zu machen. Und dazwischen hat man den Drang, selbst irgendwas zu erleben im Sinne von Carpe Diem (bei schönem Wetter ist allerdings meist mehr Carpe angesagt als bei Regen). Eine glückselige Zeit in meinem Leben gab es so zwischen 15 und 16 Jahren, da besaß ich nämlich nur eine einzige Jeans, die ich für gesellschaftstauglich befand und deshalb ausschließlich trug. Die musste Sonntags gewaschen und getrocknet werden, also verbrachte ich diesen hosenlosen Tag daheim. Und heute habe ich mich selbst vom Rausgehzwang emanzipiert und sitze auf der Couch, wann ich will, unabhängig von der Wäschesituation.

    Allerdings hatte ich heute nach den Babyfüßen auch erstmal von Couch und Zeitung und brach zu einem kleinen Spaziergang auf, der mich zur Packstation führte. E-Mail und SMS behaupten, dort sei seit 2 Tagen eine Sendung für mich drin. Ich wusste, dass das nicht stimmt, die Sendung hatte ich nämlich am Freitag bereits abgeholt. Aber ich wollte sowieso ein Paket wegbringen und neugierig war ich auch; es hätte ja sein können, dass ich das Paket einer fremden Person bekomme, es wäre nicht das erst Mal. War aber nur eine Falschmeldung, der Automat gab mir keine fremden Bestellungen, ich legte also nur mein Paket ein und spazierte dann wieder nach Hause. Das alles in strahlendem Sonnenschein.

    Sofort, als ich wieder zu Hause war, begannen Sturm und Regen. Also las ich halt wieder in der Zeitung bis ich hungrig wurde und deshalb Abendessen kochte: Schweinegeschnetzeltes mit Paprika, Brokkoli, Lauch sowie Reis und Kräuterbutterbaguette.

    Kurz darauf war ich mit dem Lesedings im Internet verabredet, wir hatten gemeinsam "The first fifteen lives of Harry August gelesen" und heute war die Besprechung. Weil ich das Buch schon irgendwann im Januar beendet hatte, war ich besorgt, ob ich mich noch gut genug erinnern würde. Zusätzlich hatte ich es auch noch elektronisch gelesen, da kann man dann ja keine Post-its reinkleben, alles höchst erschwerende Bedingungen. Aber es kam dann doch noch sehr vieles wieder zurück. Wir unterhielten uns etwa zwei Stunden - interessanterweise läuft es immer auf etwa zwei Stunden hinaus, so als ob das die natürliche Zeitspanne wäre, die man entspannt über ein Buch sprechen kann.

    Anschließend jagte ich Mademoiselle ins Bett und setzte mich dann - Überraschung - wieder auf die Couch. Diesmal ausschließlich mit dem Internet, keine Zeitung mehr heute.

    Was ich machen wollte aber nicht gemacht habe: meiner Mutter und einer Freundin Terminvorschläge machen und die Zettelsammlung auf dem Küchentisch ordnen. Jetzt habe ich aber auch keine Lust mehr.

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